Freitag, 6. Oktober 2023

Als wir an Wunder glaubten, Helga Bürster, gesprochen von Katja Danowski, Goya Lit, Download, 6,5 h

 

Als wir an Wunder glaubten, Helga Bürster, gesprochen von Katja Danowski, Goya Lit, Download, 6,5 h

 

Deutschland Ende der 40er Jahre. Der Krieg ist endlich vorbei, aber die Wunden sind geblieben. Viele Männer sind gefallen, kriegsversehrt oder werden noch immer vermisst. So auch der Mann von Edith Abels und ihrer Tochter Betty (11 Jahre). Das Leben im kargen Unnenmoor, in der Heide ist hart und anstrengend und sie kommen gerade so über die Runden. Die helfende Männerhand fehlt und da Otto noch als vermisst gilt, gibt es auch keine Hinterbliebenenrente. Da auch der Mann ihrer Nachbarin Anni und deren geistig zurückgebliebenen Sohn Willi vermisst wird und auch sie nur das Nötigste haben, helfen sie sich gegenseitig und stehen einander bei. Willi ist für Betty wie ein Bruder und das er anders ist, stört sie nicht. Im Moor ist das Leben einfach, der Fortschritt ist noch nicht bis dort vorgedrungen und so ist auch Aberglaube weitverbreitet und Wanderprediger die vom Weltuntergang verkünden, finden offene Ohren. Als Betty eines nachts verschwindet und Willi am Morgen darauf grün und blau geschlagen ist, ist man sich im Dorf sicher, dass Hexen am Werk sind! Letztlich taucht Joseph, Annis Mann, dem beide Beine amputiert wurden wieder auf, denn er hatte Jahre lang das Gedächtnis verloren. Als er nur Augen für Edith hat, ist Anni überzeugt, dass die rothaarige Edith ihn verhext hat und macht sie und ihre Tochter für alles verantwortlich, was im Moor schief läuft. Die Stimmung wird immer angespannter...

 

Das Leben in der Abgeschiedenheit hat schon immer seine Spuren in den Charakteren der Einheimischen hinterlassen. Erkenntnis und Wissenschaft haben dort oft noch nie Einzug gefunden. Doch Edith ist anders, nachdem sie überzeugt ist, dass ihr Otto nicht wiederkehren wird, bandelt sie mit dem studierten Theo, einem Zeitungsfritzen an! Der weiß was in der Welt und in der Gegend los ist, auch wenn ihre Nachbarn nur allzu gerne die Augen vor der Realität verschließen.

 

Ich habe schon einige Bücher über die Nachkriegszeit gelesen, aber dieses ist aufgrund des tief verwurzelten Aberglaubens in der Abgeschiedenheit ganz anders. Sehr duster und bedrückend, weniger wegen der Armut, als wegen der Ignoranz, die nicht sehen will, was nicht erwünscht ist. Diese Dorfgemeinschaft, auf der Suche nach einem Sündenbock, für alles was ihnen nicht in den Kram passt! Nicht alle machen mit, aber die wenigsten trauen sich einzuschreiten, sondern blicken stumm weg. Auch wenn dieser Roman in einer ganz anderen Zeit spielt und im Moor und nicht am Meer, musste ich immer wieder an Theodor Storms Schimmelreiter denken, in welchem Aberglaube und Fortschrittsliebe einander gegenüberstehen.

 

Katja Danowski gelingt es ganz wunderbar und eindringlich diese ganz besondere Stimmung und Atmosphäre im Moor heraus zu beschwören.

 

Ich bedanke mich ganz herzlich bei Goya Lit für dieses Hörerlebnis, das hervorragend zum Altweibersommer und Frühherbst mit seinen etwas gespenstigen Spinnweben passt!

 

Hier findet ihr eine Hörprobe: 

https://www.jumboverlag.de/als-wir-an-wunder-glaubten/index.php?cNG=540d887c-f20c-11ea-948b-001c42406321&productId=3520

 

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Freitag, 29. September 2023

Tasty Das Original – over the top – Südwest Verlag

 

Tasty Das Original – over the top – Südwest Verlag

 

Tasty – Das Original! Das Kochbuch zum amerikanischen Erfolgsblog „einfach tasty“. Dieses mal mit 75 übertrieben guten Rezepten – bunter und besser denn je!

 

Ich habe ein Tasty Kochbuch und schätze es sehr für seine Alltagstauglichkeit. Es ist einfach und lecker, man muß kein Meisterkoch sein und die meisten Rezepte sind absolut familientauglich.

 

Diese Rezepte sind vor allem bunt! Es geht sehr um die Optik was bisweilen für meinen Geschmack sehr aufwendig ist und es gibt zahlreiche coole Drinks mit echten Oh-Ha! Hingucker-Effekt! Nur trinke ich nicht und habe daher für diese Rezepte keine Verwendung – so cool sie auch aussehen mögen.

 

Normalerweise blättere ich Kochbücher durch und stecke in jedes Rezept, dass mich interessiert ein Lesezeichen und probiere dann los. Hier gab es nicht ein Rezept bei dem ich sofort loslegen konnte, weil ich die Zutaten parat hatte. Einige, die mich interessierten wurden dann bisweilen beim Durchlesen der Zutaten aussortiert (Was bitteschön ist Sprühkäse? Ist das ernsthaft ein Lebensmittel, oder tut es nur so?) oder ich habe sie einfachn nicht bekommen, weil es einfach wirklich gängie Zutaten in Amerika sind. Ich bin tatsächlich daran gescheitert 400g Käsecracker zu kaufen (ich kaufe halt aus Faulheit nicht in riesigen Supermärkten ein, da muss ich wegen der großen Auswahl zu lange suchen). In meiner Kindheit gab es das, aber ich habe nur Packungen mit 75 g gefunden und dann wäre das Rezept echt teuer geworden....

Was ich hinbekommen habe war fürs Frühstück „Dolche con leche – French Toast“. Tatsächlich habe ich den Karamellaufstrich aus Frankreich, allerdings ist Dolche con leche nicht Französisch.... Eier und Brioche sind auch hier kein Problem zu finden, allerdings fehlt zu diesem Rezept ein Foto. Ich habe also keine Ahnung, wie es eigentlich hätte aussehen sollen. Eigentlich ist es für mich für ein gutes Kochbuch ein Muss, dass es zu jedem Rezept mind. 1 Foto gibt. Da man Resultat allerdings nicht spektakulär aussieht, sondern eher kalorienmäßig over the top ist, schätze ich, dass die Rezepte, die nicht so fotogen sind, ohne Bilder auskommen müssen. Das Rezept war einfach, aber ehrlich gesagt, fand ich den Zeitaufwand für das Resultat unangemessen. Mir persönlich schmeckt Brioche mit Karamellcreme besser, als mit Karamellcreme gefüllt und in Ei-Zimt-Milch getränkt und angebraten... es war einfach too much.

 

Die aufwendigeren Rezepte werden wie in der Vergangenheit Schritt für Schritt erklärt und bebildert, da ist das Gelingen garantiert, dennoch konnte mich keines der Rezepte wirklich anregen es nachzumachen. Die Food-Fotografie finde ich sehr retro, es erinnert mich an die Rezeptbücher der 70er Jahre. So finde ich auch die Auswahl, mir fehlen einige leichte Rezepte, es gibt keine Kennzeichnung für vegetarische/vegane Rezepte, keine gluten- oder lactosefreie Rezepte oder Hinweise auf Allergene wie Nüsse. Für mich ist das mittlerweile eine Selbstverständlichkeit. Auch fehlen Angaben wie die Zubereitungszeit und Gar/Backzeit, damit man schon im Voraus abschätzen kann, ob man heute Zeit dafür hat, oder nicht.

 

Gegliedert ist es wie folgt:

Kurz vorweg

Turbostart in den Tag

Crazy Lunch

Es ist angerichtet!

Süße Träume

Na dann Cheers!

Dies und das

Danksagung

Register

 

Hilfreich mögen die Basics vorweg sein, die Tipps für die Grundausstattung des Küchenvorrats enthält, so wie auch die unverzichtbaren Utensilien, die in der Küche nicht fehlen sollten. Wobei essbares Speiseglanzspray bei mir nie über die Türschwelle käme, zum Kochen und Backen kann man auch Treibgas nun wirklich verzichten.

 

Sorry, ich hätte besser auf den Titel achten sollen, für mich ist es einfach zu viel des guten, zu amerikanisch und für mein Empfinden auch nicht mehr zeitgemäß. Ich kann es leider nicht empfehlen.

 

Ich bedanke mich dennoch ganz herzlich beim Bloggerportal und Südwest Verlag dessen Kochen- und Backbücher ansonsten immer liebe, für diese besondere Erfahrung!

 

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