Donnerstag, 20. Mai 2021

Der Tod setzt Segel, der 9. Fall für Wells & Wong, Robin Stevens, Knesebeck Verlag

 

Der Tod setzt Segel, der 9. Fall für Wells & Wong, Robin Stevens, Knesebeck Verlag

 

Dies ist das Finale der Reihe um die inzwischen 15 jährigen Internatsschülerinnen und Meisterdetektivinnen Daisy Wells und Hazel Wong im Dezember 1936. Dieses Mal führt es die Freundinnen nach Ägypten wohin sie ihre Klassenkameradin Amina El Maghrabi eingeladen hat. Nach zwei Wochen in Kairo besteigen die Freundinnen gemeinsam mit Hazels Vater und ihren jüngeren Schwestern May und Rose ein Kreuzfahrtschiff. Unter seiner Aufsicht kann ja nicht all zu viel passieren, denkt Mr. Wong, bis er bemerkt, dass auch die Junior Pinkertons George und Alexander mit einem Tutor an Bord kommen. Mit ihnen reist zudem die geheimnisvolle „Hauch des Lebens“ Gesellschaft. Meist nicht mehr ganz taufrische Briten, die überzeugt sind, die Reinkarnation der mächtigsten, legendärsten und schönsten Pharaonen zu sein, obwohl diese in ihrem Alter längst verstorben waren. Die jungen Detektive beobachten die recht eingebildete Gesellschaft mit Faszination und leichtem Spott, bis morgens die Tochter der Gesellschaftsobersten blutüberströmt und schreiend vor der Leiche ihrer Mutter in deren Kabine steht. Für Daisy und Hazel steht trotz des Geständnisses der Tochter fest, dass diese Lösung viel zu einfach und bequem ist, um wahr zu sein. Erstmals ermitteln sie mit der resignierten Erlaubnis von Hazels Vater!

Keine Sorge, dies ist das fulminante Finale, dass mich dieses Mal nicht nur mit seiner Auflösung wirklich überrascht hat, ich habe mich auch gefreut fast alle liebgewonnen Figuren rund um Daisy und Hazel wiederzutreffen. Dennoch lässt Hazel gleich zu Beginn die Bombe platzen und offenbart, warum dies ihr letzter Fall ist. Das fand ich so traurig, dass ich erst einmal nicht weiterlesen wollte. Allerdings war ich zu neugierig und habe mich dann doch getraut und das war gut so! Dieses Mal ermitteln Hazel und Daisy mit der Billigung von Hazels Vater, unter der Voraussetzung, dass Hazels jüngere Schwestern nicht involviert werden. Natürlich lassen sich das nicht alle Wong Mädels sagen und die kleine May entwischt der väterlichen Aufsicht immer wieder. Da sie so klein ist, kann sie sich ausgezeichnet verstecken, an Orten, an die die Großen gar nicht mehr kommen. Eine ausgebuffte kleine Spionin, die in diesem Fall, der so simpel scheint, unentbehrlich ist! Aber natürlich geht es nicht nur um den Fall. Das Zeitgeschehen spielt dieses Mal keine große Rolle, die Reise geht nur an einen damals sehr angesagten und auch sehr exklusiven, da teuren Ort. Die Reise beginnt immerhin mit einem Flug im Jahre 1936! Es handelt sich ja auch um die mehr als privilegierte Oberschicht. Doch auch diese hat Gefühle und so knistert und kribbelt es für die zwei besten Freundinnen. Öffentlich gezeigte Gefühle sind ja eigentlich nicht so very British, aber zartes Erröten lässt sich nicht vermeiden...

 

Dieses Mal hat die Autorin nicht nur wieder sprachlich überzeugt, auch der Kriminalfall war nicht nur schlüssig, sondern auch überraschend. Bis zum Ende war ich am Grübeln, obwohl die Gruppe der Verdächtigen absolut übersichtlich ist! Ich habe mich für Hazel gefreut, dass sie immer mehr aus Daisys Schatten hinaustritt und an Selbstsicherheit gewinnt. Sie emanzipiert sich von ihr, ohne illoyal zu werden, was mir sehr gut gefällt. Ebenso mag ich, dass sie mit ihrer klaren Struktur Übersichtskarten und Lagepläne zeichnet, mit denen man sich den Ort des Geschehens prima vorstellen kann. Außerdem gibt es auch gleich zu Beginn ein systematisches Personenverzeichnis. Im Laufe der Geschichte gibt es dann regelmäßige Detekteitreffen, bei denen die Verdächtigen mit allen neuen Erkenntnissen zusammengetragen und eventuell ausgeschlossen werden. So verliert man nie den Überblick und ist mitten in den Ermittlungen! Sehr schön gemacht, zeigt es doch auch den Leserinnen, wie wichtig es ist, Fakten und Eindrücke zu ordnen und sich eine Strategie zurecht zu legen, wie man weiter systematisch vorgeht.

 

Das Ende hat mich gleich in mehrfacher Hinsicht überrascht und ich fand es perfekt, bis auf die Tatsache, dass es halt das Ende ist! Es ist logisch und emotional einfach eine runde Sache! Eine Krimireihe für junge Damen, die ich nur empfehlen kann!

 

Vielen lieben Dank an den Knesebeck Verlag für mein Rezensionsexemplar!

 

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Montag, 17. Mai 2021

Meine besten Rezepte, Copyright by Lifestyle Bücher

 

Meine besten Rezepte, Copyright by Lifestyle Bücher

 

Meine Oma konnte sich mit 14 Jahren nicht entscheiden, was sie mal studieren wollte, also musste sie das Gymnasium verlassen und kam auf eine Hauswirtschaftsschule, nach der mittleren Reife. Sie konnte wirklich toll kochen und es gibt Gerichte, die schafft keiner so wie sie. Also dachte ich mir irgendwann, dass sie ja schon ziemlich alt sei und es schade wäre, wenn ihre Rezepte verloren gingen. Aus dem Grunde wünschte ich mir von ihr ein Buch mit ihren Lieblingsrezepten von ihr. Tatsächlich kaufte sie ein Blankobuch mit Linien, legte ein Inhaltsverzeichnis an und schrieb 2 Rezepte hinein, dann hatte sie keine Lust mehr... immerhin kann ich nun super Spätzle schaben. Und ich könnte grüße Soße zubereiten, nur dass ich sie nicht mag. Aber das Prinzip finde ich super und so habe ich dann auch die besten Rezepte meiner Schwiegermutter dort aufgeschrieben. Nun weiß ich immer wo ich diese Rezepte finde. In der Coronazeit fängt nun die Große auch an mit meiner Mutter zu kochen und die Kleine backt mit mir... aber dieses Wissen und die Erinnerung an diese Zeit wollte ich nicht, dass sie verloren gehen. Jetzt werden die Lieblingsrezepte auch von ihnen aufgeschrieben und zwar in diesem hübschen Heft. Okay, es ist nicht billig, aber ich finde es super im Regal wieder durch seine ungewöhnliche Farbe, die uns allen gefällt und es ist wirklich gut durchdacht. Anders als meine Kladde enthält es nämlich ein gedrucktes Inhaltsverzeichnis, nach Themen sortiert: Vorspeise, Hauptspeise, Dessert und mit Seitenangabe. Die Rezepte sind von 1 – 50 nummeriert und können mit Sternchen bewertet werden, haben eine Zutatenliste mit Mengenspalte und jeweils ein Feld für Dauer, Kochzeit/Backzeit, Temperatur und Portionen, anschließend folgt das Zubereitungsfeld.

Meiner Jüngsten ging es ähnlich wie meiner Oma: nach 2 Rezepten hatte sie keine Lust mehr. Nun sammelt sie ihre Lieblingsrezepte auf kleinen Zetteln und steckt sie rein. Wenn ihr mal langweilig ist, schreibt sie sie in schön ab... Das ist schlecht, da die Lehrerin findet, dass die Sechstklässler alle zu langsam schreiben und mehr schreiben üben müssen. Dafür ist dieses Buch eine super Übung und ein toller Anreiz, der sicher auch fortgesetzt wird und jede Menge Zeit beim Suchen sparen wird. Wo die Lieblingsrezepte dieses Kindes sind, weiß ich dann, für die Große, müssen wir Oma fragen...

 

Das sind ganz tolle wertvolle Erinnerungen, die man unbedingt für seine Kinder und mit seinen Kindern anlegen sollte, auch wenn man sich für sich selbst vielleicht auch nicht so viel Zeit nimmt.