Mittwoch, 17. Juni 2020

Mein MINT-Spaß-Buch, Fit für die MINT-Fächer, Mathe, Informatik, Naturwissenschaften, Technik, Ullmann Medien



Mein MINT-Spaß-Buch, Fit für die MINT-Fächer, Mathe, Informatik, Naturwissenschaften, Technik, Ullmann Medien

Corona hat uns alle beim Lernen vor große Herausforderungen gestellt: hier bei uns waren die Grundschüler unterfordert und die Gymnasiasten überfordert. Während die 5. Klässler ewig an den Aufgaben saßen mussten die Drittklässler, ausreichend sinnvoll beschäftigt werden und die Großen sollten auch nicht ganz ihre Neugierde auf die Naturwissenschaften verlieren.

Da kamen mir die MINT-Spaß-Bücher für Mathe, Informatik, Naturwissenschaft und Technik gerade recht! Die Reihe richtet sich an Kinder von 9 – 11 Jahren, passt also bei uns perfekt!
Als sie ankamen stürzte sich meine Jüngste (10) sofort auf die Bücher und ließ alle Aufgaben liegen. Sie fing von sich aus an, sie durchzulesen und zu bearbeiten. Mathe und Informatik gingen nach nebenan, immerhin musste unser Nachbar (9) auf seine Spielkameradin warten und seine Eltern sind unsere Mathe- und Informatikprofis. Auch hier haben sich alle Kinder sofort die Hefte geschnappt und begonnen. Es wurden nicht alle Aufgaben gelöst, es ging nach Interesse und Zeit, falls doch noch jemand zum Spielen vorbei kam, aber darum ging es ja auch nicht. Es geht darum, dass die Kinder begreifen, dass naturwissenschaftliche Prinzipien unser Leben durchdringen und das, was wir in der Schule lernen, durchaus auch einen Sinn fürs praktische Leben hat.

Die Kinder werden mit ganz unterschiedlichen Denkansätzen und Aufgabentypen gelockt. Sie sind durchgehend farbig und wirken nicht wie noch weitere Schulhefte, sondern wirklich nach Freizeitgestaltung. Das empfinde ich als ganz großen Pluspunkt!

Sollte nun jemand meinen, sein Kind sei besonders pfiffig und kann es schon früher, jaaaaa, mag sein, aber die Altersangabe ist mit Bedacht gewählt: Gerade bei Mathematik liegt die Tücke im Detail! Es reicht nicht, sich die Illustrationen genau anzuschauen, man muss auch den Text genau durchlesen, um an alle erforderlichen Informationen zu gelangen. Das ist aber nicht bei allen Aufgaben so, sie haben verschiedene Schwierigkeitsgrade, damit sich auch möglichst viele Kinder in der Altersspanne angesprochen fühlen, ohne über- oder unterfordert zu sein. Es richtet sich also nicht jede einzelne Aufgabe an jedes Kind.

Die Gestaltungstypen und Aufgabentypen sind jeweils recht ähnlich in den einzelnen Heften. Sie mögen einem als Erwachsenen vielleicht bisweilen einfach erscheinen, aber wenn man den Kindern zuschaut, merkt man doch, wie neu vieles für Kinder dieses Alters ist. Meine Tochter befasste sich mit den Naturwissenschaften und schaute sich dort erst einmal die Wissensgebiete an. Diese sollten Erklärungen zugeordnet werden. Für Kinder keine Selbstverständlichkeit, aber interessant – viel interessanter, als ich gedacht hätte. Das Sternensystem war bei uns schon bekannt, aber das ist auch eine schöne Selbstbestätigung, wenn man in einem solchen Heft auf Bekanntes trifft. Außerdem werden die Kinder aufgefordert eigene Eselsbrücken zu erfinden, die sie dann nicht nur mit Stolz erfüllen, sondern sich auch noch besser merken können.

Diese Hefte sind auch wunderbar geeignet, um Kinder während des Home Office zu beschäftigen. Während man selbst am PC arbeiten muss, kann das Kind im Raum in Stillarbeit dabei sein.

Diese Hefte dienen dem Einstieg, um Interesse zu wecken und verschiedene Blickrichtungen einzunehmen. Sie arbeiten nicht für die Schule vor. Mit kleinen harmlosen Versuchen können Kinder aber ihren Forscherdrang wecken und beweisen, wobei sie in die absoluten Basics Einblick nehmen, ohne der Schule vorzugreifen. Die Kinder haben Spaß und sind sinnvoll beschäftigt, was absolut Gold wert ist, in Zeiten der sozialen Distanz. So sind die Kinder analog mit Sinn, Verstand und Händen beschäftigt.

Die Aufmachung ist so ansprechend, dass alle, die sie auf unserem Tisch liegen sehen, sofort danach greifen und reinlesen. Der wichtigste Aspekt für mich ist die spielerische Erweckung der Neugierde und des Forscherdrangs.

Für uns eine prima Sache!

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Ullmann medien und literaturtest für unsere sinnvolle Kinderbespaßung!

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Montag, 15. Juni 2020

Wenn die Alpen Trauer tragen, Isabella Archan, Emons Verlag



Wenn die Alpen Trauer tragen, Isabella Archan, Emons Verlag

Mitzi Ende 20, ist seit dem Flammentod ihrer Familie in ihrer Kindheit schwer traumatisiert und hat noch nicht zu sich selbst gefunden. Entwurzelt treibt sie durchs Leben. Als sie in der Zeitung von einer älteren Dame liest, die „Enkeltrickbetrüger“ in die Flucht geschlagen hat, beschließt sie, zu dieser zu fahren und ihr zu ihrem Mut zu gratulieren. Das Treffen verläuft zwar nicht ganz so, wie sie es sich erhofft hat, aber der Ort Krems gefällt ihr. Dann liest sie, dass die Schwester dieser Dame, die sie an ihre inzwischen demente Oma erinnert, bei einem Hausbrand ums Leben kam. Diese Brandstiftung lässt Mitzis Alarmglocken klingeln und sie bittet Inspektorin Agnes Kirschnagel, die sich gerade eh auf ihrer Dienststelle langweilt, um Hilfe. Doch die Möglichkeiten der Inspektorin sind begrenzt, Mitzi hingegen ist fest entschlossen, die festgefahrenen Ermittlungen voranzubringen und schnüffelt wieder an den unmöglichsten Orten und Gelegenheiten weiter, z.B. bei der Beerdigung. Dort belauscht sie merkwürdige Dinge von einer weißen Frau, die sie auch prompt zu sehen scheint und von einem Patensohn, der den Schwestern suspekt ist....  Das scheinen doch vielversprechende Ansatzmöglichkeiten für Mitzi zu sein!

Mitzi kann es natürlich mal wieder nicht lassen ihre Nase in Dinge zu stecken, die sie nichts angehen! Außerdem ist sie immer noch auf der Suche nach einer Freundin, der sie sich anvertrauen kann. Ihre naive und gleichzeitig etwas neugierige Art kommen aber nicht bei allen gut an. Sie ist halt schon ein ganz spezieller schräger Charakter, der die Menschen anzieht und abschreckt zugleich. Sie passt einfach nicht in die Schemen menschlicher Erwartungen. Die eigentlich inkompatiblen Charaktere der bisweilen distanzlosen Mitzi und der kühlen Ermittlerin sind mit ein besonderer Reiz dieser Reihe. Wobei die Autorin ihre Ermittlerin diesmal auch nach Köln führt, wo es zu einem Crossover mit einer ihrer anderen Krimireihen (Willa Stark) kommt. Für Fans der Autorin natürlich ein echtes Schmankerl, ebenso wie das Marillenknödelrezept im Anhang, gerade jetzt zur Aprikosenzeit! Ein ungewöhnlicher Krimi, der in kein Schema passt, der mich am Ende aber doch genarrt hat. Anfangs ist er eher bizarr und braucht etwas um in Fahrt zu kommen, während man Mitzis unergründlichen und verschlungenen Pfaden folgt. Klar, anfangs mag ja auch niemand Mitzis Gedanken und Ahnungen so recht Glauben schenken. Aber ihre Beharrlichkeit ist einfach gnadenlos. Doch irgendwie freundet sie sich langsam mit sich und ihrer Situation mehr an, während auf Agnes vielversprechende, aber auch nicht ganz unkomplizierte Veränderungen zukommen.

Isabella Archan ist selbst eine Österreicherin, die es nach Köln verschlagen hat. Als gelernte Schauspielerin liebt sie es mit Sprache und prägnanten Charakteren zu spielen und so finden sich auch zahlreiche österreichische Ausdrücke und Redewendungen in diesem Krimi, die ihm den besonderen Alpenflair verleihen, ohne dabei den Humor auf der Strecke zu lassen.

Mal wieder ein skurril, schräger Krimi aus der Feder von Isabella Archan, gespickt von eigenwilligen Personen und vielen Kinoanleihen, so kommt es auch zu einem Showdown, der eine Hommage an Stephen King sein könnte... So ist bereits der Titel eine Anspielung an einen Kinoklassiker des leisen Grauens (wenn die Gondeln Trauer tragen). Ein gewisses Kinofaible lässt diesen Krimi also noch mehr genießen.

Ich bedanke mich ganz herzlich bei der Autorin und dem Emons Verlag für dieses Rezensionsexemplar mit Urlaubsfeeling!

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