Maleficent 2 – Mächte der Finsternis, gelesen von Sandrine
Mittelstedt, derHörverlag, 1 MP3 5 h 4 min.
Fünf Jahre sind
vergangen, seit Aurora in einen verwunschenen Schlaf fiel, aus dem sie nur der
Kuss der wahren Liebe retten konnte. Ein Kuss, den ihr ausgerechnet, die Frau
gab, die sie kurz nach ihrer Geburt verfluchte. Nachdem sie ihr allerdings 16
Jahre lang beim Aufwachsen zusah, hat sie sie so sehr ins Herz geschlossen,
dass sie es war, die das Mädchen aufrichtig genug liebte, um es auch erlösen zu
können. So kennt man die Geschichte doch eigentlich gar nicht? Tja, Königin
Ingrith, der Mutter von Prinz Philip hat die Wahrheit auch nicht so ins
politische Kalkül gepasst, weshalb sie sich bei der Verbreitung der Geschichte,
einer anderen Legende bediente. Was Ingrith dabei vorhatte, wie sie die
Strippen von langer Hand zog, das erfährt man in dieser Fortsetzung der
Geschichte von der dunklen Fee. Aurora ist unglaublich glücklich in ihrem
Königreich der Moore zwischen all den Elfen, Feen und anderen magischen Wesen.
Doch in der letzten Zeit verschwinden immer wieder Elfen und Feen auf
unerklärliche Weise, worüber die Moorbewohner in heller Aufregung sind. Aurora
nimmt diese Vorgänge nicht so ganz ernst. Als ihr Prinz Philip dann auch noch
einen Heiratsantrag macht, ist sie so glücklich, dass sie es sogar vorerst
vergisst. Bei ihrer Verlobungsfeier ist dann aber die Freude dahin, da so
einiges schiefläuft und Maleficent erzürnt und schwer verletzt aus Schloss
Ulstedt flieht. Ein Unglück bahnt sich an….
Anders als der Film
ist dies ein Hörbuch ab 6 Jahren, das sollte einem bewusst sein. Es ist in der
Tat ein typisches Disney Märchen, bei dem man gewiss sein kann, dass alles gut
werden wird und wenn es nicht gut ist, dann ist es noch nicht das Ende. Meine
Tochter (12) wollte den Kinofilm unbedingt sehen, obwohl sie Teil 1 nicht
kannte, da sie Bösewichte so spannend findet. Maleficent ist jedoch gar nicht
böse, das ist nur Image. Das fand sie etwas schade, aber nur etwas, denn in
Königin Ingrith war eine wirklich sehr böse Königin mit ihren Intrigen zu
bestaunen. Anders als Aurora, die Königin der Moore, ist Maleficent ein
durchaus zwiespältiger Charakter, der im ersten Teil viel mitgemacht hat und
nun nach dem Guten strebt, solange sie nichts aus der Bahn wirft oder an ihren
Überzeugungen rüttelt. Eigentlich sehr menschlich.
Was ich an der
Maleficents Geschichte mag ist, dass sie die eigentliche Dornröschen-Geschichte
etwas „geraderückt“. Es ist nicht der Prinz, der mit seinem Kuss der wahren
Liebe die Prinzessin aus dem Schlaf geweckt hat und Auroras Eltern sind nicht
liebevoll besorgt und die drei „guten“ Feen sind etwas dusselig. Das ist
eigentlich ganz witzig als Idee, wenn auch die guten Feen diesmal nicht
vorkommen. Dafür lernt man eine Menge neuer magischer Moorbewohner kennen,
sowie guter und schlechter Menschen. Prinz Philip bleibt etwas blass, aber
anders als in der ursprünglichen Disney Verfilmung kommt es hier auf ihn ja gar
nicht so an. Er hat eher eine Nebenrolle. Wirklich wichtig sind vor allem
Maleficent, Aurora, Ingrith und ein paar helfende Feen, allen voran der neu
einführte Conell, ein dunkler Feenmann und Ingriths Handlanger Lickspittle.
Diese sind wirklich interessant ausgestaltet und tragen die Geschichte mit.
Allerdings weist sie jetzt keine besonders große Überraschungsmomente auf, aber
bei einer Märchengeschichte ab 6 Jahren hätte ich das jetzt auch nicht
erwartet. Da das Hörbuch deutlich länger ist, als der Film, hatte ich
schnulzige Musik befürchtet, aber das blieb mir erspart. Es ist einfach nur
länger, weil die Geschichte mehr ausgeschmückt ist und mehr
Hintergrundinformationen eingeflochten sind. Die visuellen Eindrücke des Films
werden in Worte gefasst. Dadurch konnte ich aber auch ohne Vorkenntnisse von
Band 1 sehr gut folgen. Meine Töchter haben das Hörbuch an einem entspannten
Sonntagnachmittag gehört und dabei friedlich gemalt, das spricht sehr für die
märchenhaften Qualitäten des Werks. Mich hat es jetzt nicht ganz so gefesselt,
aber ich mochte die Sprecherin sehr.
Sandrine Mittelstedt
ist eine hervorragende Wahl für dieses Märchen. Ihre Stimme ist warm, weich und
klingt nach liebenswerter Märchenprinzessin, solange sie nicht Königin Ingrith,
oder die bisweilen verzweifelte Maleficent liest. Dann passt sie ihre Stimme
natürlich an und die Bedrohlichkeit der Situation ist klar zu hören. Allerdings
wird es nie zu bedrohlich für Kinderohren, die Altersangabe ist durchaus
passend, sofern 6 Jährige so lange durchhalten bei einer Geschichte.
Die Ausstattung ist
etwas spartanisch, gerade wenn man auf einige Bilder von Kinoszenen hofft. Aber
bei über 5 h Unterhaltung zu dem Preis, ist das auch durchaus angemessen.
Ein märchenhaftes
Abenteuer für Disney Fans.
Ein ganz herzliches
Dankeschön von meiner ältesten Tochter an der Hörverlag und das Bloggerportal
für dieses Wunschhörbuch.