In 80 Tagen um die Welt, Frei nach Jules Verne, Manhwa – Klassiker für Kids, Ullmann Verlag
London 1872: Mr. Phileas Fogg ist ein sehr wohlhabener, angesehener Gentleman in London, der seinen klar strukturierten Tag liebt, in dem alles seinen gewohnten Gang geht. Das findet sein neuer Diener Jean Passpartout super, denn er hat schon so ziemlich alles gemacht, um seinen Unterhalt zu verdienen, inkl. In einem Wanderzirkus. Doch seine Erwartung wird enttäuscht, schon an seinem ersten Arbeitstag, geht sein junger Herr in seinem Gentleman's Club haarsträubende eine Wette ein: er wettet sein halbes Vermögen darauf, dass er es innerhalb von 80 Tagen schafft 1 mal von Ost nach West die Welt zu umrunden und an zuvor festgelegten Orten seine Anwesenheit in der britischen Botschaft bescheinigen zu lassen. Schon am nächsten Tag soll die Reise losgehen und die Zeit für Vorbereitungen und das Packen ist denkbar knapp.
Diesen berühmten Klassiker für Kinder als Manhwa (also als koreanischen Comic-Roman, der wie bei uns vorwärts gelesen wir, allerdings in einer anderen „Zeichensprache“ als in klassischen Disney-Comics zum Beispiel) umzusetzen, bedeutet natürlich ihn zu vereinfachen und zu verkürzen. Dabei ist leider auch die legendäre Ballonfahrt den Kürzungen zum Opfer gefallen, aber diese ist für heutige Kinder natürlich auch noch schwerer vorstellbar, als Dampfloks, Bisons auf der Strecke oder ein Segelschlitten. Dafür ist die Geschichte aber durchweg farbig illustriert, im koreanischen Stil, der mich stets an die Heidi Trickfilme meiner Kindheit erinnern. Als Kind habe ich auch die damalige Romanverfilmung geliebt und mein Patenkind und seine Brüder die Neuverfilmung. Das zeigt, wie zeitlos diese Geschichte ist und wie sehr Kinder aich nach über 100 Jahren, diese völlig veränderten Herausforderungen finden. Das liegt natürlich auch an den Persönlichkeiten, die hier mitspielen, wobei einem besonders, der treue Diener Passepartout (= derjenige der überall durchkommt) und Aouda, deren ihr zugedachtes Schicksal Kinder heute besonders ungerecht finden ans Herz wachsen. Phileas Fogg überzeugt durch seine Entschlossenheit, aber auch durch seine unerwartete Flexibilität, die nicht nur Passepartout an den Tag legt. Ständig kommt es anders als geplant und dennoch kommen sie immer wieder durch. Sein wahrer Charakter als Gentleman stellt er ganz zum Schluss unter Beweis. Außerdem gibt es noch eine immer wiederkehrende Gefahr, von der Fogg und Passepartout nichts ahnen, die ihre Reise aber noch zusätzlich zu der Unwirtlichkeit einiger Länder und des Klimas erschweren.
Jules Vernes Abenteuer Roman schien damals unglaublich. Natürlich gab es schon Dampfloks, die waren allerdings deutlich langsamer als unsere heutigen ICE und das Reisen darin deutlich beschwerlicher. Auch gab es noch nicht das Schengener Abkommen, dass einem zumindest in Europa die Grenzen öffnet.... Die Welt war noch viel wilder und uriger und es lauerten dort ganz andere Gefahren, als heutzutage. Doch auch wenn man heute viel schneller um die Welt kommt, sind Weltreisen, an denen man an verschiedenen Orten der Erde die Länder auch bereist, noch immer ein Erlebnis und ein Abenteuer. Jules Vernes selbst ist unheimlich gerne gereist und hat jede Menge Eindrücke von Menschen, Ländern und Kulturen von diesen mitgebracht und vieles davon in seinen Romanen verarbeitet. Dies und noch vieles mehr über den Pionier des modernen Science Fiction Romans kann man auch im Anhang der Geschichte nachlesen.
Trotz der Kürzungen, die dem Genre geschuldet sind, bin ich sehr gerne wieder mit Phileas Fogg, Passepartout und Aouda in 80 Tagen um die Welt gereist. In diesem jungen, frischen Design spricht es auch junge Lesemuffel ab 9 Jahren an.
Ich bedanke mich ganz herzliche bei der Agentur ProInternet Bookmark und dem Ullmann Verlag für mein Rezensionsexemplar.
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