The Surf House, Lucy Clarke, gelesen von Henrike Thönnes & Pia-Rhona Saxe, USM Audio, 593 Min.
Bea ist jung (23), schön und ein erfolgreiches Modell. Dieser Job war nicht ihre Wahl, sie wurde von ihrer alleinerziehenden Mutter dort hineingedrängt. Nicht, damit sie es einmal besser haben sollte, nein, eigentich sollte sie von ihrem Wohlstand regelmäßig an ihre Mutter abgeben... Doch bei einem Shoting in Marakesch gehen die Gäule mit ihr durch. Sie hält es nicht immer aus, ständig von anderen herumkommandiert zu werden und in Rollen zu schlüpfen, die nichts mit ihr zu tun hat. Sie macht sich mit ihrem Rucksack auf in die Altstadt und gerät in einen Hinterhalt. Dort kommt ihr zum Glück die toughe, gleichaltrige Marnie zu Hilfe. Während Bea einen den Angreifer ersticht, entkommt der andere mit ihrem Geld, ihrem Pass und ihrem Rucksack. Marne nimmt sie daraufhin mit an die Küste, in das Hostel „The Surf House“, das sie gemeinsam mit ihrem Freund Pat aufgebaut hat, ihr ganzer Stolz. Bea genießt es, das Surfen für sich zu entdecken, das Leben zu genießen und die Atmosphäre... doch nicht lange, denn der örtliche Polizist Momo entdeckt bei einer Kontrolle die Tatwaffe und das blutige Tuch im Camper und will sich sein Schweigen erkaufen lassen. Wie soll Bea ohne Papiere und ohne Job an so viel Geld kommen? Da taucht der reiche Seth auf, dessen jüngere Schwester vor einem Jahr spurlos verschwand. Für Hinweise und Spuren zu seiner Schwester Savannah ist er bereit Bea gut zu bezahlen. Je tiefer Bea gräbt, desto verwirrender und gefährlicher wird es für sie...
Henrike Tönnes und Pia-Rhona Saxe erzählen dieses spannungsgeladene Verwirrspiel jeweils aus der Perspektive von Bea und Marnie. So unterschiedlich sie zu Beginn auch optisch sind, Bea, die hoch gewachsene kühle Schönheit, deren Figur von Verzicht und Disziplin zeugt und die kleine, drahtig-athletische Marnie von dunkler Schönheit, die einen unbändigen Hunger aufs Leben ausstrahlt. Dennoch verstehen sie sich auf Anhieb und Bea hat das Gefühl endlich angekommen zu sein, eine Freundin gefunden zu haben. Welch eine Wohltat nach ihrer berechnenden, ablehnenden Mutter. So klingen beide jung und sympathisch und Marnie quirlig und voller Leben, während Bea nachdenklicher und zögerlicher klingt und dennoch froh, endlich ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Sehr lebendig haben sie mich fast überzeugt es doch auch mal mit dem Surfen zu versuchen. Ach ja, da gibt es ja noch die zwei Surferboys. Marnies abweisend, herrischen Freund Pat und den attraktiven Einzelgänger Aiden, der Bea magisch anzieht, den aber etwas innerlich aufzufressen scheint. Beide versprühen eine animalische Anziehungskraft.... (dabei gefällt mir sehr gut, dass bei der Beschreibung ihrer Ausstrahlung und ihrer teilweise aggressiven Männlichkeit keinerlei Tatoos beschrieben werden. Vielleicht haben sie welche, vielleicht auch nicht, es macht sie zumindest nicht aus...)
Bei aller Liebe zu Sonne und Meer, bedrückt einen aber auch diese Atmosphäre der Korruption und des Ausgeliefertseins. Selbst hier unter Freunden fühlt sich Bea nicht sicher und Seth mit seinen misstrauischen Fragen, macht es nicht besser. Dennoch kommt sie nicht umhin, sich von seinen Zweifeln anstecken zu lassen. Sie öffnet für ihn Augen und Ohren und das ist alles andere als beruhigend.
Der Twist zum Schluss hat mich nicht wirklich überrascht, dafür bin ich wohl wie Seth zu misstrauisch... Dennoch haben die Sprecherinnen diese Wandlung so überzeugend verstimmlicht, dass es mich nichts desto trotz fasziniert hat. Allerdings hat mich Bea Entscheidung überrascht, was sie mit ihrem Leben machen will, als sie endlich weiß wer sie ist und alle Freiheiten hat....
Ein Katz und Maus-Spiel voller undurchsichtiger Charaktere vor traumhafter Kulisse....
Ich bedanke mich ganz herzlich bei USM Audio für meine spannenden Hörstunden dank des Hörexemplars.
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