Sonntag, 27. August 2023

Nicht, dass noch einer sitzen bleibt! Die Online-Omi packt den Ranzen, Renate Bergmann, gelesen von Carmen-Maja Antoni, Der Audio Verlag, 4 CDs 4 h 48 min.

Nicht, dass noch einer sitzen bleibt! Die Online-Omi packt den Ranzen, Renate Bergmann, gelesen von Carmen-Maja Antoni, Der Audio Verlag, 4 CDs 4 h 48 min. 

 

Hach wie schön! Auch wenn Renate selbst keine Enkelkinder hat und ihre Tochter Kirsten wohl auch keine mehr schenken wird, ist doch umso schöner, wenn Stefan, der Neffe eines ihrer verstorbenen Gatten, sie als festen Familienbestandteil sieht! Nun ist es soweit und seine und Arianes älteste Tochter Lisbeth wird eingeschult! Da gibt es so einiges zu bestaunen, denn schon die Lokale sind Jahre im Voraus ausgebucht! Sie hätte ja gerne ein paar leckere Kuchen gebacken, man hilft ja gerne! So wie auch die Schlode, die mit ihren Chören und Gruppen überall dabei sein muss! Nun hilft sie sogar in Lisbeths Grundschule aus und als sie Notenblätter liegen lässt, bringt Renate sie ihr kurzerhand in der Schule vorbei. Da geht es ja schon ganz anders zu als damals bei ihr und Lehrer gibt es auch kaum noch, daher werden händeringend Seiteneinsteiger gesucht, die in der Schule unterrichten, bei der Hausaufgabenbetreuung helfen, oder sich sonst wie nützlich einbringen können. Kaum hat Renate einem Kind einen Rechtschreibtrick verraten, wird sie auch schon Teil von Frau Schlodes Klasse, die sie als ihre Mutter ausgibt. Ausgerechnet! So soll es aber nicht bleiben und sie bekommt einen anständigen Vertrag und wird Frau Westermann, einem echten Knödelmädchen mit zu kurzen Blusen, aber mit ausgebufften Tricks aus dem Studium zugeteilt. Was man da nicht alles im Schulalltag erleben kann!

Die vierfache Witwe und ehemalige Eisenbahnerin hat zwar nicht studiert und schon gar nicht auf Lehramt, ist mit 82 auch wirklich alt genug, um das Leben zu genießen, aber was will man tun, wenn man noch fit ist und gebraucht wird? Manchmal hilft der gesunde Menschenverstand ja auch weiter! Manchmal lässt dieser Renate im Schulalltag aber auch verzweifeln! Auch in der Schule ist es wie sonst im Leben, es gibt solche und solche! So erzählt sie frei Schnauze von Missständen im deutschen Bildungssystem und Berlin ganz besonders, liebevolle und Anekdoten von ihren Schülern und ihrer eigenen Schulzeit und von dem Miteinander unter den Lehrkräften, Seiteneinsteigern oder nicht, mit den Eltern und von den gewieften Tricks, die sich die Online Omi von der studierten Frau Westermann abschaut. Auch wenn sie ein echtes Knödelmädchen mit zu kurzem Oberteil ist, weiß sie doch was sie tut und auch Renate kann noch so einiges von ihr lernen und umgekehrt. Respektvoller Umgang ist das Zauberwort!

Wir als Familie haben uns prima amüsiert, immerhin bin ich ja die Einzige, die mit Schule wenig am Hut hat, während alle anderen die Schule von verschiedenen Seiten betrachten. Unser hauseigener Fachleiter (Ausbilder für Lehramtsanwärter) kam bisweilen über das Kopfschütteln über diese verzweifelten Auffangmaßnahmen ohne Ausbildung gar nicht mehr heraus! Dabei ist er ja derjenige, der uns nie glaubt, wie es bei uns in RlP läuft…. Ja, das Bildungssystem ist am Limit, aber hier wird humorvoll und respektvoll erzählt und es geht weder um Lehrerbashing noch darum die Seiteneinsteiger zu kritisieren. Renate Bergmann ist ganz klar, dass das eine Aufgabe der Politik ist. Dennoch ist es humorvolle Unterhaltung mit Anekdoten allerart aus dem Bergmannschen Kosmos und dieses Mal besonders der ollen Schlode. Wobei ihr diese sogar tatsächlich das eine oder andere Mal Respekt abnötigt! Sehr gut gefällt uns, dass der Autor zum Schluss ausdrücklich allen Lehrenden dankt und ihnen den nötigen Respekt erweist, es geht nicht darum sie lächerlich zu machen und der Eindruck ist bei uns auch nie entstanden!

Wir waren sehr froh, dass Carmen-Maja Antoni auch dieses Mal ihrer Rolle als Renate Bergmann treu blieb! Mit ihrer unvergleichlich herzlich-schnodderigen Berliner Schnauze verkörpert sie die patente 82-jährige Witwe, als wäre ihr die Rolle auf den Leib geschneidert! Mit Schalk und Esprit hat sie uns wieder mal in eine neue Berliner „Subkultur“ geführt. Egal ob Schrebergarten, Campingplatz, Krippenspiel oder Schule, sie fühlt sich überall zu Hause und spannt auch schon mal gerne Freunde und Bekannte wie Offline Opa Günter Habicht ein!

Ein neues erfrischendes Anekdoten-Abenteuer mit Renate Bergmann, die uns wieder in einen uns allen vertrauten Mikrokosmos mitnimmt!

Ganz herzlichen Dank an den Der Audio Verlag für unsere Urlaubsunterhaltung!

https://www.der-audio-verlag.de/hoerbuecher/nicht-dass-noch-einer-sitzenbleibt-die-online-omi-packt-den-ranzen-bergmann-renate-978-3-7424-2732-8/Hier findet Ihr eine Hörprobe:

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Samstag, 26. August 2023

Der kleine Yeti, Angélique Leone, Christine Davenier, Picus Verlag

 

Der kleine Yeti, Angélique Leone, Christine Davenier, Picus Verlag

 

Pssst, streng geheim! Der kleine Yeti lebt mit seinen Eltern tief verborgen im Wald, in den Bergen, dort, wo immer Schnee liegt! Sie sind eine richtige kleine Familie und jeder hat seine Aufgaben und Hobbys. Allerdings sind sie nur zu Dritt, denn ihre Existenz sollte vor den Menschen gut verborgen bleiben, denn wer weiß, was passieren könnte, wenn sie von ihnen erfahren? Der kleine Yeti liebt es kleine Spielzeuge zu schnitzen, aber er hat niemanden, der mit ihm und den Spielsachen spielt. Die Eltern bewundern sie zwar, machen dann aber wieder mit ihrer Höhlenmalerei oder ihren Schneeskulpturen weiter. Als er für Mama Yeti eine Stechpalme in der Nähe ihrer Yeti-Höhle suchen soll, geht er vor Neugier getrieben tiefer in den Wald. Als er dort spielende Kinder sieht, ist er ebenso fasziniert wie auf der Hut, aber er versteckt sich gut, die mahnenden Worte seiner Eltern im Ohr. Er folgt ihnen heimlich und findet einen schönen roten Mantel, den er sich zur Tarnung über sein Fell zieht. Als er einen kleinen Jungen alleine unter einem Weihnachtsbaum sieht, fasst er einen Entschluss...

 Ich fürchte ja, dass die meisten Dreijährigen sich nicht so mit Yetis auskennen, aber das ist ja nicht so schlimm, hier lernen sie ja einen kennen. Der entsprach zwar nicht so meiner bisherigen Vorstellung von einem Yeti, aber je länger ich mir die Illustrationen von Christine Davenier anschaue, desto niedlicher finde ich den kleinen Kerl, vor allem seine Füße! Aber er ist ja noch dazu ein ganz netter, der gerne Freude schenkt und vielleicht sogar eine Inspiration für Weihnachtsmann und Christkind war...

 

Der kleine Yeti ist eigentlich unartig, denn er gehorcht nicht, aber er ist eben auch furchtbar einsam.

So vergisst er die Warnung seiner Eltern auch nicht völlig, sondern ist sehr vorsichtig und tarnt sich und zeigt sich nur einem einzigen Kind... Wer würde dem schon glauben.... und was würde dieses Kind wohl erzählen? So unvorsichtig und somit unartig ist der kleine Yeti also gar nicht.

 

Tja, nicht nur Yetis werden die kleinen Leser nicht kennen, auch so Worte wie Stechpalme sind neu,

aber das macht nichts, denn die unbekannten Begriffe, sind ja illustriert, so dass man sie direkt kennenlernt und den Wortschatz erweitert. Da es auch nur eine überschaubare Anzahl ist, werden auch die Kleinsten nicht über- sondern gefordert. Ansonsten ist die Sprache gut verständlich und die Sätze nicht zu lang, aber auch nicht zu schlicht, als dass sie langweilt. Irgendwie genau richtig. Dabei ist die Textmenge im Verhältnis zum Bild absolut altersangemessen und entspricht der Konzentrationsspanne der Kleinen.

 

Ganz herzlichen Dank für diese winterlich, weihnachtliche, bildgewaltige Geschichte an die Agentur Buchcontact und den Picus Verlag.

 

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