Dienstag, 29. März 2022

Teigliebe – Kuchen für alle! Ob klassisch, vegan, glutenfrei oder ohne Backofen, Anna Röpfl, Brandstätter Verlag

Teigliebe – Kuchen für alle! Ob klassisch, vegan, glutenfrei oder ohne Backofen, Anna Röpfl, Brandstätter Verlag

 

Ist Backen eine Hexerei? Eigentlich wohl eher nicht, sonst gäbe es nicht so viele leidenschaftliche Bäcker/innen, oder? Doch kann wirklich jeder eine Schwarzwälder Kirschtorte backen, oder doch eher Marmorkuchen? Alles keine Geheimwissenschaft, denn es basiert meistens auf den vier Grundteigen: Rührteig, Hefeteig, Biskuitteig und Mürbeteig. Diese lassen sich varieren, auch vegan oder ohne gluten, aber wenn man die Grundkniffe drauf hat, lässt es sich anschließend wunderbar damit zaubern und darauf aufbauen. Nur keine Angst, Anna Röpfle liebt nicht nur Kuchen, sie liebt es auch ihre Erfahrungen und Rezepte verständlich und einfach zu erklären und weiter zu geben.

 

Bevor es losgeht, werden hier erst einmal die absoluten Grundzüge und Equipment erklärt, aber dann kann man schon ziemlich schnell loslegen!

 

Sehr gut gefällt mir, dass hier sowohl die Basics erklärt und präsentiert werden, aber auch echte Klassiker und Neuerungen zum Nachbacken animieren. Bei komplizierteren Rezepten gibt es auch ein Backvideo, dass man sich mittels QR-Code anschauen kann. Dabei ist stets klar, dass Variationen nicht nur erlaubt sind, sondern definitiv dazu angeregt wird. Für viele Rezepte und insbesondere für die Grundteigarten gibt es ein veganes Basisrezept und oft gibt es auch glutenfreie Alternativen. Für den Urlaub oder für Kinder gibt es zudem einige Rezepte, für die man gar keinen Backofen, keine Backform, keinen Mixer oder keine Waage benötigt. Da steht selbst beim Camping oder in der karg ausgestatteten Ferienwohnung dem „Back“genuss nichts mehr im Wege! Dennoch ist es wirklich ein Standardbackbuch für alle Gelegenheiten des Lebens und gerade auch für Anfänger geeignet oder für Familien, bei denen gerne auch mal Menschen mit Zöliakie oder Verganer zu Besuch kommen. Ausprobiert haben wir vegane Apfel-Zimt-Knoten, die durch die Apfelraspel besonders saftig waren, aber sehr einfach und schnell nachzubacken sind. Daher habe ich sie gleich mehrfach gebacken und bin mir sicher, dass sie es in mein Standardrepertoire schaffen werden, ebenso wie die einfachen Nussmuffins. Bei diesen kann man auf die Waage verzichten und die Zutaten einfach mit einem Becher abmessen, wie es im angelsächsischen Raum üblich ist. Wegen der Fastenzeit habe ich statt Zucker, pürierte Datteln zum Süßen genommen, die ihnen eine schöne Farbe verliehen. Als nächstes soll ich das Rezept um Backkakao ergänzen, denn die Muffins sind irgendwie verpufft. Nicht anders ging es den Streuselkeksen, die wir in der Fastenzeit nach Anregung der Autorin mit Heidelbeeren statt Schokodrops gebacken haben. Schnell und köstlich, zum Immer-wieder-backen.

 

Die Bilder sind wunderschön und machen nicht nur Lust zum Nachbacken sondern auch wirklich Appetit. Außerdem sind sie echte Hingucker, die schon das Durchblättern des Buches auf der Suche nach dem tagesaktuellen Lieblingsrezept zu einem Augenschmauß machen. Die Rezepte sind gut verständlich und einfach nachzubacken. Bis auf vegane Butter oder ähnliches werden keinerlei exotischen Zutaten verwendet, allerdings saisonale Obstsorten. Diese kann man aber auch ersetzen, auftauen oder bis zur jeweiligen Saison warten. Super praktisch finde ich das Lesebändchen, statt des Schutzumschlages, hätte ich mir aber für ein Backbuch ein abwaschbares Cover gewünscht. Wenn ich backe staubt und kleckert es!

 

Da Anna Röpfle dazu anregt zu experimentieren, bietet dieses Buch zum Schluss nicht nur ein Rezeptregister, dass eben auch die „Ohne“-Aspekte wie „ohne Gluten“ „ohne Backen“ „ohne tierische Zutaten“ mit angibt, sondern auch Platz für einige Lieblingsrezepte mit Foto, damit man sie nicht vergisst oder sie verloren gehen. Das finde ich eine schöne Idee, denn wie viele Rezepte fliegen irgendwo lose in der Gegend herum und sind gerade nicht auffindbar, wenn man sie gerade sucht.

 

Wer nun neugierig ist, kann gerade mal zu Annas Blog teigliebe vorbei surfen oder unter dem gleichen Namen bei ihr auf Instagram vorbeischauen. Beschwert Euch aber bitte nicht, wenn Ihr dann Appetit bekommt und Euer Magen knurrt!

 

Ganz herzlichen Dank an Anna Röpfle und den Brandstätter Verlag für mein Rezensions- und Backexemplar!

 

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Montag, 28. März 2022

Luzifer Junior (11) – Campingtrip nach Hölland, Jochen Till, Raimund Frey, Loewe Verlag

Luzifer Junior (11) – Campingtrip nach Hölland, Jochen Till, Raimund Frey, Loewe Verlag

 

Endlich Ferien! Nachdem Luzi so viel gelernt hat, um die Versetzung doch noch zu schaffen, gibt es zur Erholung einen dreiwöchigen Campingurlaub mit Gustavs Eltern in Holland. Luzi, der ja bisher in der Hölle bei seinem Vater lebte, ist ganz aufgeregt, denn für ihn ist alles neu - für seinen Hausdämon Cornibus nicht minder. Damit Gustavs Eltern die Wahrheit nicht erahnen, muss Cornibus sich den ganzen Urlaub über verwandeln. Doch welche Gestalt könnte so ein Hausdämon unauffällig annehmen und dann auch durchhalten? Während seine Freunde und Lilli sich einfach auf die gemeinsame Zeit freuen, tappt Luzi natürlich von einem Fettnapf in den nächsten. Cornibus hingegen wird der erste Hund mit Hörnern, der kein Fleisch mag, dafür Schokolade bestens verträgt! Gustavs Eltern kommen aus dem Staunen nicht heraus, besonders als ein ganz Camper mit einer Satanisten Familie neben ihnen sein Quartier bezieht.

Die Merkwürdigkeiten des jungen ungarischen Adeligen Vitus von Turbsnatus, der ja eigentlich Luzifers Sohn Luzi ist, fallen im Internat kaum noch auf. Alle sind an ihn und seine Marotten, Begriffsstutzigkeiten und Missverständnisse gewöhnt. Gustavs Eltern können über Luzi, der noch nicht einmal Mülleimer zu kennen scheint und sie daher zweckentfremdet, nur staunen! In seiner unbekümmert freundlichen Art kann man ihn jedoch nur mögen. In Ungarn scheint auf dem Schloss ja einiges anders zu laufen! Es ist immer wieder urkomisch, wie Luzi an den einfachsten Alltagsdingen scheitert. Aber hey, in der Hölle ist nun mal einiges anders, da ist es ja auch viel heißer! Zum Glück sind Gustavs Eltern einfach supernett. So laden sie sogar den bizarren neuen Campingplatznachbarn mit seinen Zwillingen zum Essen ein. Erstaunlicherweise freundet sich Lilly gleich mit der düsteren Luna an und lässt die Jungs links liegen. Die wollen das nicht hinnehmen und schnüffeln den Mädels nach. Dabei müssen sie entdecken, dass Lilly echt ein Mädchen ist. Wer hätte das gedacht!?

 

Auch nach 10 Bänden ist bei Jochen Till und Raimund Frey keine Spur von Müdigkeit zu erkennen! Wie immer macht Steven den Einstieg und bringt den Höllenfürst fast um den Verstand, aber diesmal liegt es an einem Wunsch, der für die Hölle aberwitzig ist und von der man dort sonst nie hört! Was Steven dieses Mal möchte und was er Neues erfunden hat, damit Luzifer ihm seinen Wunsch nicht abschlagen kann, wollen wir nicht verraten. Er hat hier aber schon gleich zu Beginn die ersten Lacher ausgelöst. Das Urlaubskonzept ist für Luzi völlig neu und aufregend und weil er damit seine üblichen Gefilde die Hölle oder St. Fidibus verlässt, gibt es dieses Mal besonders viel zu bestaunen, was für alle Leser selbstverständlich ist. Das ist die absolute Lachgarantie, aber nie böse, denn diesen Sohn des Teufels kann man nur gern haben. Lilly hat bei unseren loyalen Töchtern aber schon für Empörung gesorgt: Wie kann sie die Jungs nur einfach so ausgrenzen?! Tja, Lilly ist halt ein Mädchen mit Mädchenbedürfnissen, das sollten sie eigentlich verstehen. Aber sehr schön, dass sie die Jungs schon so ins Herz geschlossen haben, dass eine Entfremdung zwischen den Freunden für sie unvorstellbar ist! Zum Glück geht in diesem höllischen Spaß alles gut aus und so richtet ausgerechnet der Höllenfürst ein großes Unrecht, denn auch der Teufel hat ein Ehrgefühl und für Gemeinheiten gegenüber Kinder hat er kein Verständnis. Da kennt er keine Gnade. Dass Luzifer mal als Retter in der Not auftritt, obwohl er ja eigentlich nicht gerade ein Workaholic ist, ist absolut gelungen. Abgerundet werden die Gags wieder durch die Illustrationen von Raimund Frey, der auch dieses Mal ganz am Ende einen Gag in Comicsequenz zeichnen darf! Aber auch die Verwandlungen von Cornibus, damit er im Urlaub nicht auffällt sind absolute Knaller!

 

Wieder ein neues Abenteuer voller witziger und irrer Ideen, die uns das Leben aus einer völlig anderen, ahnungslosesn Perspektive zeigt. Durch die merkwürdigen Statanisten wird es dabei nicht nur spannend sondern ein Kampf Gut gegen Böse! Ab 10 Jahren.

 

Vielen lieben Dank an den Loewe Verlag für unser heißgeliebtes Rezensionsexemplar!

 

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