Montag, 28. März 2022

Luzifer Junior (11) – Campingtrip nach Hölland, Jochen Till, Raimund Frey, Loewe Verlag

Luzifer Junior (11) – Campingtrip nach Hölland, Jochen Till, Raimund Frey, Loewe Verlag

 

Endlich Ferien! Nachdem Luzi so viel gelernt hat, um die Versetzung doch noch zu schaffen, gibt es zur Erholung einen dreiwöchigen Campingurlaub mit Gustavs Eltern in Holland. Luzi, der ja bisher in der Hölle bei seinem Vater lebte, ist ganz aufgeregt, denn für ihn ist alles neu - für seinen Hausdämon Cornibus nicht minder. Damit Gustavs Eltern die Wahrheit nicht erahnen, muss Cornibus sich den ganzen Urlaub über verwandeln. Doch welche Gestalt könnte so ein Hausdämon unauffällig annehmen und dann auch durchhalten? Während seine Freunde und Lilli sich einfach auf die gemeinsame Zeit freuen, tappt Luzi natürlich von einem Fettnapf in den nächsten. Cornibus hingegen wird der erste Hund mit Hörnern, der kein Fleisch mag, dafür Schokolade bestens verträgt! Gustavs Eltern kommen aus dem Staunen nicht heraus, besonders als ein ganz Camper mit einer Satanisten Familie neben ihnen sein Quartier bezieht.

Die Merkwürdigkeiten des jungen ungarischen Adeligen Vitus von Turbsnatus, der ja eigentlich Luzifers Sohn Luzi ist, fallen im Internat kaum noch auf. Alle sind an ihn und seine Marotten, Begriffsstutzigkeiten und Missverständnisse gewöhnt. Gustavs Eltern können über Luzi, der noch nicht einmal Mülleimer zu kennen scheint und sie daher zweckentfremdet, nur staunen! In seiner unbekümmert freundlichen Art kann man ihn jedoch nur mögen. In Ungarn scheint auf dem Schloss ja einiges anders zu laufen! Es ist immer wieder urkomisch, wie Luzi an den einfachsten Alltagsdingen scheitert. Aber hey, in der Hölle ist nun mal einiges anders, da ist es ja auch viel heißer! Zum Glück sind Gustavs Eltern einfach supernett. So laden sie sogar den bizarren neuen Campingplatznachbarn mit seinen Zwillingen zum Essen ein. Erstaunlicherweise freundet sich Lilly gleich mit der düsteren Luna an und lässt die Jungs links liegen. Die wollen das nicht hinnehmen und schnüffeln den Mädels nach. Dabei müssen sie entdecken, dass Lilly echt ein Mädchen ist. Wer hätte das gedacht!?

 

Auch nach 10 Bänden ist bei Jochen Till und Raimund Frey keine Spur von Müdigkeit zu erkennen! Wie immer macht Steven den Einstieg und bringt den Höllenfürst fast um den Verstand, aber diesmal liegt es an einem Wunsch, der für die Hölle aberwitzig ist und von der man dort sonst nie hört! Was Steven dieses Mal möchte und was er Neues erfunden hat, damit Luzifer ihm seinen Wunsch nicht abschlagen kann, wollen wir nicht verraten. Er hat hier aber schon gleich zu Beginn die ersten Lacher ausgelöst. Das Urlaubskonzept ist für Luzi völlig neu und aufregend und weil er damit seine üblichen Gefilde die Hölle oder St. Fidibus verlässt, gibt es dieses Mal besonders viel zu bestaunen, was für alle Leser selbstverständlich ist. Das ist die absolute Lachgarantie, aber nie böse, denn diesen Sohn des Teufels kann man nur gern haben. Lilly hat bei unseren loyalen Töchtern aber schon für Empörung gesorgt: Wie kann sie die Jungs nur einfach so ausgrenzen?! Tja, Lilly ist halt ein Mädchen mit Mädchenbedürfnissen, das sollten sie eigentlich verstehen. Aber sehr schön, dass sie die Jungs schon so ins Herz geschlossen haben, dass eine Entfremdung zwischen den Freunden für sie unvorstellbar ist! Zum Glück geht in diesem höllischen Spaß alles gut aus und so richtet ausgerechnet der Höllenfürst ein großes Unrecht, denn auch der Teufel hat ein Ehrgefühl und für Gemeinheiten gegenüber Kinder hat er kein Verständnis. Da kennt er keine Gnade. Dass Luzifer mal als Retter in der Not auftritt, obwohl er ja eigentlich nicht gerade ein Workaholic ist, ist absolut gelungen. Abgerundet werden die Gags wieder durch die Illustrationen von Raimund Frey, der auch dieses Mal ganz am Ende einen Gag in Comicsequenz zeichnen darf! Aber auch die Verwandlungen von Cornibus, damit er im Urlaub nicht auffällt sind absolute Knaller!

 

Wieder ein neues Abenteuer voller witziger und irrer Ideen, die uns das Leben aus einer völlig anderen, ahnungslosesn Perspektive zeigt. Durch die merkwürdigen Statanisten wird es dabei nicht nur spannend sondern ein Kampf Gut gegen Böse! Ab 10 Jahren.

 

Vielen lieben Dank an den Loewe Verlag für unser heißgeliebtes Rezensionsexemplar!

 

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Sonntag, 27. März 2022

Es muss nicht immer Labskaus sein, Christiane Franke & Cornelia Kuhnert, gelesen von Tetje Mierendorf, Steinbach Sprechende Bücher, 1 MP3 375 min. ungekürzt


Es muss nicht immer Labskaus sein, Christiane Franke & Cornelia Kuhnert, gelesen von Tetje Mierendorf, Steinbach Sprechende Bücher, 1 MP3 375 min. ungekürzt

 

Dorfpolizist Rudi vertritt einen Kollegen auf Spiekeroog, während sein Sohn Sven dort mit einer friesischen Naturschutzorganisation an einer Frühjahrstagung teilnimmt. Während die Umweltschützer Aktionen gegen den Plastikmüll in den Meeren planen, strandet ein verendeter Pottwal. Um diesen vor Ausbeutung zu schützen, schieben die Aktivisten kontinuiertlich Wache. Doch als Sven den feschen Junglehrer Martin im Morgengrauen ablösen will, liegt dieser erstauchen neben dem Kadaver, dem die Hälfte seiner wertvollen Zähne gewaltsam entfernt wurden. Natürlich ist der Fall eine Nummer zu groß für Rudi und die Kripo Wittmund rückt wieder an. Leider haben sie nicht dazu gelernt. Rudis Kollege verliert sich in den wildesten und abstrusesten Spekulationen, während Dorflehrerin Rosa ihren gesunden Menschenverstand nutzt und ihr Nachbar der Briefträger Henner auf seinen Runden so einiges aufschnappt. Ja, Rosa will sich ja gar nicht immer einmischen, aber wenn die Kripo sich verrennt, während sie in der Häkelgruppe nützliche Infomationen erhält, was soll sie da machen?

 

Sehr gut gefallen mir, dass in dieser Reihe immer wieder Umweltschutzthemen mithineinspielen. Auch Krimisfans schadet Umweltbewusstsein nicht und jeder einzelne kann etwas dazu beitragen. Vermeintliche kleine Umweltsünden können sich nämlich zu einer riesigen Sauerrei auftürmen, je mehr Personen sie begehen. Ebenso mag ich die Konstellation dieses Trios. Eigentlich sind sie ja kein Ermittlerteam. Henner ist nur eben der beste und älteste Freund des Dorfpolizisten Rudi, der auf dem Hof von Henners Eltern und dessen acht Schwestern aufwuchs. Anders als seine Nachbarin Rosa ist er auch nicht sonderlich neugierig, aber mit 8 Schwestern und als Dorfbriefträger wird er unweigerlich auf dem Laufenden gehalten. Dabei weiß Henner ganz genau, warum er mit Rudi nicht zur Polizei gegangen ist. Rosa ist nicht nur neugierig, sie ist auch clever und selbst als Zugezogene bestens vernetzt in der dörflichen Damengemeinschaft. Ständig hat sie auch neue Ideen, wie sie das, was sie sieht und hört in ihren Unterricht einbeziehen kann. Um nicht wieder in Lebensgefahr zu geraten, ruft sie jetzt jedes Mal, wenn sie etwas neues erfahren hat Rudi an, um ihn zu informieren. Das ist so viel, dass er schon echt genervt ist, aber Rosa hat ja recht, es ist echt wichtig und viel hilfreicher als Rudis Kollege Schnepel. Dieser ist eine echte Nummer, kein Wunder, dass dieser Wichtigtuer bei Frauen nicht landen kann.

 

Neben dem Kriminalfall geht aber auch die Dorfgeschichte weiter und so erfährt man, wie es mit den zu Pensionszimmern umgebauten Kinderzimmern auf dem Hof von Henners Eltern und deren Alpakas weitergeht. Dort verhagelt der neue charmante und zuvorkommende erste Gast mit seinem unendlichen Appetit Henner und seinem Vater die gute Laune, während seine Mutter nun ganz neue Saiten aufzieht. Diese Episoden sind aber keine Abschweifungen der Autorinnen, um mehr Seiten zu füllen, sondern ebenso erforderlich für den Fortgang der Ermittlungen, wie vergnüglich für die Hörerinnen. Denn es bleibt ja nicht bei einem Todesfall und dem geschändeten Walkadaver, es tun sich noch weitere Abgründe im hohen Norden auf, wie Missbrauchsvorwürfe im Inselinternat, eine verschwundene Umweltschützerin und ein Schreck in der Familienpension. Sehr kurzweilig und trotz der Todesfälle und des wirklich ernsten Umweltthemas wirklich amüsant. Dabei sind die Fälle verworren genug, um gespannt mit zu grübeln, ob und wie die Taten wohl zusammen hängen könnten.

 

Ich mag die Stimme von Tetje Mierendorf sehr gerne, weshalb ich mit dieser Reihe überhaupt begonnen habe. Dieses Mal verleiht er einigen Charakteren auch einen leichten friesischen Touch, insbesondere Henners Eltern, was diese unglaublich charmant und gleichzeitig eigenwillig wirken lässt. Ein herrlicher Kontrast zu dem ach so aalglatten Pensionsgast, der natürlich Hochdeutsch spricht. Auch die Damen aus Rosas Häkelkränzchen erhalten ihren ganz eigenen Tonfall, so dass ich wirklich gerne zugehört habe und trotz der vielen Personen den Faden nicht verloren habe.

 

Eine Krimireihe gleichzeitig zum Wohlfühlen und Miträtseln! Ich freue mich schon auf meinen nächsten kriminell unterhaltsamen Ausflug nach Neuharlingersiel!

 

Vielen lieben Dank an Steinbach Sprechende Bücher für dieses Hörvergnügen!

 

Hier findet Ihr eine Hörprobe:

https://www.sprechendebuecher.de/hoerbuecher/es-muss-nicht-immer-labskaus-sein-9783869746074/

 

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