Samstag, 5. September 2020

Heimische Heil- und Vitalpilze, 20 Pilze für Küche und Hausapotheke, Gerit Fischer, Mankau Verlag



Heimische Heil- und Vitalpilze, 20 Pilze für Küche und Hausapotheke, Gerit Fischer, Mankau Verlag

Heimische Pilze stehen in diesem Buch mal unter einem anderen Blickwinkel, auch kulinarisch, aber eben vorallem als Heil- und Vitalpilze. Dabei ist es ja eigentlich ganz logisch, dass Pilze auch heilende Kräfte haben, man denke nur an Penicillin... Einige Sorten haben aber auch antivirale Wirkung, was sowohl in Corona- als auch Grippe- und Erkältungszeiten natürlich ein Segen ist. Daher ist es wirklich praktisch entsprechende Sorten zu kennen, Tipps für ihre Haltbarmachung bei Bedarf zu kennen, so dass man sie und ihre heilende Wirkung stets zur Hand hat, sei es als Tee oder Würzessig u.ä.

Es wird explizit darauf hingewiesen, dass dieses Buch aus Gründen der Lesbarkeit die Fruchtkörper der Pilze völlig unbotanisch als Pilze bezeichnet, ohne jedes Mal genauer darauf einzugehen. Das gefällt mir, nicht immer erleichter die korrekte Bezeichnung das Lesevergnügen.

 Ganz wichtig wird hier deutlich davor gewarnt, nur bekannte Pilze zu sammeln und zu verwenden und im Zweifel, lieber zu verzichten. Auch wird dazu aufgerufen, lieber weniger Pilze zu sammeln und noch mehr zurückzulassen, als man selbst sammelt, aus Naturschutzgründen. Pilzapps sollte man nur verwenden, wenn man sich bereits auskennt und ihnen nicht sein Leben anvertrauen, es wird zu keiner speziellen App geraten. Dafür bildet dieses Buch mit mehreren Fotos häufige, heimische Pilzarten ab, um bei der Bestimmung behilflich zu sein. Ich kann die von mir gefundenen Exemplare aber dennoch nicht einordnen, denn warum sollte ein Birkenporling ausgerechnet bei mir auf einem Zwetschgenbaum wachsen, wenn er doch nur Birken liebt. Dass dieser spezielle alte Baum, mit all seinen Sturmbruchstellen ein Paradies für Pilze ist, war mir klar, aber ich kann sie einfach nicht bestimmen. 

 Für mich zeigt sich aber auch ganz deutlich, wenn man zur Pflanzen- und Pilzbestimmung so unbegabt ist wie ich (bei Kräutern stelle ich mich nicht geschickter an), ist dieses Buch eine interessante Anregung, sich mal mehr mit diesem Thema zu beschäftigen. Allerdings benötigen Menschen wie ich wohl mal einen praktischen Kurs mit einem professionellen Förster/Sammler oder ähnliches. Wenn ich dann kapiert habe, wie die heimischen Exemplare aussehen und ich meine Gartenschätze einzuordnen weiß, hilft mir dieses Buch mich über Anwendungsmöglichkeiten und auch den kulinarischen Wert zu informieren und mich anzuregen. Das ist wirklich interessant und die Pilze haben wirklich was zu bieten, sogar der 08/15 Champignon. Wer hätte das gedacht!

Die Autorin ist Ernährungswissenschaftlerin und Mykomolekulare Fachberaterin. Sie arbeitet als Referentin, Autorin und frei Journalistin mit Schwerpunkt nachhaltige Ernährung und Klima.

Schön finde ich, dass auch dieses Buch aus dem Mankau Verlag ein Öko-Buch ist und umweltfreundlich hergestellt wurde. Außerdem hat es sein sehr handliches Format und ist recht leicht, so dass man es prima auf jeden Ausflug mitnehmen kann.

Ein wirklich hilfreiches Buch, besonders für Pilzkenner, die ihre Lieblinge hier mal von einer ganz anderen Perspektive kennenlernen und sie noch mehr lieben lernen können.

Ich bedanke mich ganz herzlich beim Mankau Verlag für mein Rezensionsexemplar.

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Donnerstag, 3. September 2020

Alles eine Frage der Perspektive – von handybedingter Nackenstarre, mutierten Märchenprinzen und anderen erstaunlichen Dingen (Kolumnen), gelesen von Autorin Dora Heldt selbst, GoyaLiT




Alles eine Frage der Perspektive – von handybedingter Nackenstarre, mutierten Märchenprinzen und anderen erstaunlichen Dingen (Kolumnen), gelesen von Autorin Dora Heldt selbst, GoyaLiT

Ich kannte Dora Heldt nicht, auch ihre Kolumnen. Aber der Titel klang witzig, so als wäre er super für schmunzelige Autofahrten geeignet, denn warum sollte die Fahrt zum Supermarkt kein Tageshighlight werden können?

Nun ja, das ist möglich, denn mit viel Humor und sprachlichem Feinsinn verpackt Dora Heldt die alltäglichen Gedanken für das Jetzt und Hier, aber ebenso Erinnerungen an vergangene Tage in kurze, pointierte Überlegungen mit hohem Wiedererkennungswert, zumindest für Frauen in den besten Jahren. Da früher die Welt noch nicht so schnelllebig war, muss man nicht genauso alt sein wie Dora Heldt, um sich über ihr Nachsinnen amüsieren zu können, nein, es reicht völlig, etwas älter zu sein, also aus der Zeit zu stammen, als man noch ohne Internet, aber mit Brieffreunden und Ortsgesprächen aufwuchs. Wenn man nun schon was älter ist, hat man auch schon mehr erlebt, was sowohl eine gewisse Gelassenheit mit sich bringt, aber auch genügend Lebenserfahrung, um vergleichende Überlegungen anzustellen und nicht immer alles gleich neu und aufregend zu finden, sondern bisweilen kritisch zu hinterfragen – ja auch das kann lustig sein! Es geht um Themen wie Kleider die Leute machen, sowohl bei Pretty Woman, als auch in wissenschaftlichen Analysen zu Alphamännchen in der Wirtschaftswelt und wie sehr diese Einschätzungen daneben liegen können. Welch eine Genugtuung es ist, wenn einen eine Verkäuferin mitleidig abschätzig den Einkauf verleidet und man anschließend mit jeder Menge glänzender Einkaufstaschen den Laden betreten und die entgangene Kaufkraft vorführen kann. Doch geht es auch um heitere Frauenrunden in Lokalen und deren unberechtigt schlechten Ruf, die liebe Not mit modernen Handys, die eigentlich die späte Rache an den Kindern sind, die sich nun ebenso um die elterlichen Geräte kümmern müssen, wie die Eltern früher um jeglichen Kleinkram der Kinder.... Betrachtungen also, die das Leben so mit sich bringt.

Hier liest die Autorin selbst und sie weiß ja am Besten, wie sie es eigentlich so meint! Allerdings ist sie Autorin und nicht Sprecherin, sie verfügt also über eine ganz normale Stimme. Ich würde sie jetzt nicht unbedingt bitten meinen Anrufbeantworter zu besprechen, wenn es so was denn noch gäbe, aber es unterstreicht den Charakter von ganz normalen Gedanken einer ganz normalen Frau, mit Bildung und Niveau, die eben mitten im Leben steht. Etwas herb, weder prinzessinnenhaft, noch elfengleich, die Stimme einer Frau mit Realitätssinn, Humor und einer Prise Selbstironie.

Eine wunderbare Art, sich die kleinen, notwendigen Lästigkeiten des Lebens schön zu hören, z.B. bei der Hausarbeit oder bei der Einkaufsfahrt!

Ich bedanke mich ganz herzlich für diesen Gewinn bei GoyaLiT

Hier könnte ihr eine Hörprobe finden:

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