Die Waldmeisterinnen, Andrea Schütze, Illustration Petra Eimer, Boje Verlag
Holly Holunder und Lia Lavendel sind Zwillingsschwestern. Obwohl sie völlig
unterschiedlich sind, so ist Holly eine geniale Erfinderin mit einer Vorliebe
für riesige Hüte in denen auch ihr Eichhörnchen Brownie lebt, während Lia
köstlich backt und die Gefühle und Wünsche um sich herum erspürt, verstehen sie
sich blendend. Als daher ihr Heim durch die immer näher kommenden Menschen
bedroht wird, ziehen sie in einen entlegeneren Wald den Wildwood Forest. Zuerst
sind sie so mit dem Bau ihres Heimes und der Werkstatt beschäftigt, daß sie
kaum jemanden kennen gelernt haben. Hoffentlich meidet man sie nicht! Wo
stecken sie bloß alle? Na ja, vielleicht sollten sie auf sich und ihre Geschäft
für Problemlösungen aller Art mit einem Willkommensfest auf sich aufmerksam
machen. Als die Vorbereitungen abeschlossen sind, sind sie ganz aufgeregt, ob
denn wohl jemand kommen wird, um ihnen ihre Probleme anzuvertrauen.

Anbrennen oder Überkochen zu
vermeiden. Die Erklärung ist aber gut verständlich, mit Raum für eigene
Entfaltungen und ein prima Beispiel für die beliebte Grundschulaufgabe einer
Beschreibung als Deutsch-Klassenarbeit.
Durch Hollys und Lias Problemlösungsladen, lernen die Kinder, daß manchmal
die Probleme des einen, auch die Lösungen des anderen sein können. Außerdem
gibt es oft verschiedene Herangehensweisen an ein Problem, wobei die eigenen
Stärken gefragt sind. Nicht alles lässt sich mit einer Erfindung lösen,
manchmal braucht es auch eines besonderen Gespürs für die Nöte der Nachbarn.
Sehr abwechslungsreich und liebevoll führt Andrea Schütze ihre Schützlinge in
den Wildwood-Forrest, wobei auch immer wieder die Bedeutung der nahen Menschen
für die Waldbewohner angesprochen wird.

Eingeleitet wird die Geschichte übrigens mit einer Rahmenhandlung auf
vergilbten Seiten, wie in einem Märchenbuch und so endet dieser Band auch, mit
Überlegungen wie es weitergehen könnte, ebenfalls auf vergilbtem „Pergament“.
Ebenso ist auch die Karte des Wildwood-Forest gestaltet und erinnert somit aufs
abenteuerlichste an eine Schatzkarte!
Die Geschichte ist recht kurz und die Illustrationen sehr großflächig.
Dennoch sollten die Kinder schon lesegeübter sein, da keine Fibelschrift,
sondern eine Schrift mit Serifen verwendet wird und die Textmenge pro Seite zum
Teil recht hoch ist. Auch die Schriftgröße empfinden wir für 7 jährige als sehr
anspruchsvoll. Es ist wohl eher ein Buch zum gemeinsamen Lesen oder Vorlesen,
als ein Buch für Leseanfänger. Mit 10 Jahren fand meine Tochter die Geschichte
aber immer noch richtig schön und für erfahrenere Leser ist die Lesbarkeit gut,
da unbekannte Begriffe auch immer erklärt werden. Wir haben uns in die Bewohner
des Wildwood-Forest verliebt und sind auf die Fortsetzung gespannt.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei der Lesejury und dem Boje Verlag für diesen
zauberhaften Reihenauftakt.