Montag, 20. März 2017

Scary Harry 4: Ab durch die Tonne, von Sonja Kaiblinger, gelesen von Robert Missler, Jumbo Neue Medien



Scary Harry 4: Ab durch die Tonne, von Sonja Kaiblinger, gelesen von Robert Missler, Jumbo Neue Medien
Nachdem die von uns geliebte Serie „Sherlock Freiherr von Schlotterfels“ nicht mehr fortgesetzt wurde, sind wir auf Scary Harry Band 5 „Hier scheiden sich die Geister“ umgestiegen. Das fanden wir so cool, daß wir nun die Serie rückwärts hören, bis Band 6 erscheint!
Doch worum geht es?
Otto lebt bei seiner Tante Sharon und seinem Onkel Archibald seit seine Eltern verschollen sind. Naja, eigentlich ist Onkel Archibald, ein Jenseitsforscher auch in den Untiefen der Totenwelt verschwunden. Nur dank der Jenseitsschneekugel die Sensenmann Harry Otto zu Weihnachten schenkte, können sie Kontakt zu ihm aufnehmen. Aus irgendeinem Grund besitzt Otto die Gabe Geister und Jenseitsbewohner sehen zu können. So ist Otto bestens mit den Hausgeistern Sir Tony und Molly vertraut und hat Sensenmann Harold zum Freund, ebenso wie eine vorlaute Geisterfledermaus Vincent, die sich ständig mit Harold fetzten muss. Vinzenz ist unsterblich in Miss Singh, die Kunstlehrerin von Otto und seiner besten Freundin Emily verliebt, doch das verhoffte Wiedersehen bleibt aus, da Miss Singh nach Indien gereist ist und der Vertretungslehrer Mr. Malone ist ausgesprochen seltsam. Als Emily in aus Versehen mit Wasser bespritzt, färbt seine Haut ab und erscheint jenseits-grau. Auch der längst verstorbene Schulgründer taucht plötzlich in der Schule auf. Das stimmt doch was nicht! Ist das Jenseits plötzlich durchlässig, oder wurde illegal eine Verbindung zwischen Diesseits und Jenseits geschaffen? Zu allem Übel macht sich nun auch Emily rar und belügt ihn. Otto hat es nicht leicht…
Band 4 hat uns nicht enttäuscht. Die Musik ist nach wie vor großartig. Die Tracks habe eine angenehme Länge von rund 5 min. was den Wiedereinstieg sehr erleichtert. Noch ein Feature, daß ich sehr schätze, ist daß stets zu Beginn einer CD angesagt wird, die wievielte es ist. Das gibt einem meistens genug Zeit sich hinzusetzen oder ins Bett zu kuscheln ehe die eigentliche Geschichte weitergeht.
Robert Missler liest mal wieder unnachahmlich! Gerade Sensenmann Harry und Vincent mit ihren ewigen Kabbeleien sind zum Brüllen. In der Geschichte kommen ja wirklich viele Charaktere vor, von denen nur die wichtigsten im Booklet vorgestellt werden. Für meine Tochter war diese Personenvielfalt nie ein Problem und ich beherrsche sie nun auch aus dem Effeff. Dies gelingt mir nicht zuletzt wegen der unglaublichen Wandelbarkeit von Robert Misslers Stimme.
Aber es nutzt der beste Sprecher nichts und die beste Umsetzung läuft ins Leere, wenn die Geschichte nicht stimmt. Bei „Ab durch die Tonne“ stimmt alles. Die Geschichte ist spannend, etwas gruselig und witzig. Dank Otto, Emily und Vincent finden sowohl Jungs, Mädchen und auch Fledermäuse ihre passende Identifikationsfigur. Jede einzelne Figur, bis in die kleinste Nebenrolle ist wunderbar individuell ausgearbeitet, so daß es echt schwer ist, sich für einen Lieblingscharakter zu entscheiden. Wirklich originell sind die Einfälle, die Sonja Kaiblinger immer wieder in ihre Jenseits/Diesseits Geschichte mit einbaut. So z.B. der arme Schulgründer Sigmund Schwefelkopf , der süchtig nach Schokolade und Schokohörnchen aus der Jenseitsbäckerei im Besonderen ist. Nicht zuletzt die in dieser Geschichte verratene geheime Rezeptur von Jenseitssonnencreme machen dieses Hörbuch/Buch zu einem absoluten Must-Have. Wer weiß, wann es einen mal lebendig ins Jenseits verschlägt und dann sollte man durchaus gut vorbereitet sein und sich gegen Hautfarbverlust schützen.
Meine noch 9 jährigen Mithörer Johanna und Max waren beide begeistert und wollen unbedingt weiter hören, bis Halloween wohl eher back to he roots, d.h. zurück zum Anfang.
Die Autorin Sonja Kaiblinger beweist mit der Scary Harry Serie ihre Wandelbarkeit. Denn neben Scary Harry ist sie auch mit „Verliebt in Serie“ für ihre Teenie-Liebes-Soap-Romane und mit der Chloé-Reihe über das Mädchen, welches am Welttoiletten-Tag geboren wurde und somit ein großes Faible für alles rund ums stille Örtchen hat, schreibt die junge österreichische Autorin auch durchaus andere Literatur für Nachwuchsleserinnen und Junggebliebene.
Herrlich schräg, total witzig und schön gruselig! Ein absoluter Hörgenuß nicht nur für Robert Missler und Sonja Kaiblinger Fans, sondern eigentlich für jeden mit einem schrägen Sinn für Humor ab 8 Jahren.
Wir bedanken uns ganz herzlich beim Verlag Jumbo Neue Medien für dieses Rezensionsexemplar.

Sonntag, 19. März 2017

Stinktier und Co, Gegen uns könnt Ihr nicht anstinken, Rüdiger Bertram, gelesen von Cathlen Gawlich, Argon Verlag




Stinktier und Co, Gegen uns könnt Ihr nicht anstinken, Rüdiger Bertram, gelesen von Cathlen Gawlich, Argon Verlag
Zora freut sich wie verrückt auf ihren 10. Geburtstag! Wird sie mit 10 Jahren endlich in Jessicas Clique aufgenommen? Mit 10 darf sie endlich länger aufbleiben und vielleicht bekommt sie endlich ein Handy oder ein Haustier! Papa und Schwester Nora sind auch schon ganz geheimnisvoll.
Am nächsten Morgen erwacht sie mit einem kuschelig weichen Tier im Bett. Doch oh Schreck! Es ist ein Stinktier! Stinktier Dieter ist sowas wie ihr Seelentier! Ihr Begleiter. Diese tierischen Begleiter erhalten einige wenige spezielle Menschen zum 10. Geburtstag und nur die, die so eines haben können auch die anderen sehen, hören und riechen. Aber wie uncool ist denn ein Stinktier? Noch dazu ist Dieter frech, vorlaut, dreist, verfressen und stinkt! Nur Anna und Leon aus ihrer Klasse haben mit einem Faultier und einer Ratte noch uncoolere Begleiter, aber die zwei waren ja schon immer Aussenseiter! Die zwei sind aber sehr froh mit Zora und Dieter nun schon zu sechst zu sein und wollen den „Club der doofen äh, nein, super Tiere“ gründen. Damit können sie gegen die eingebildeten andern richtig anstinken!
Stinktier Dieter ist echt der Hit! Der riskiert ganz schön oft eine dicke Lippe und Zora hat nicht nur mit ihrem Namen einen ganz schönen Schaff! Sie hat ein Stinktier und die schöne und beliebte Jessica ein rosa glitzerndes Einhorn und ihre ebenso hippe Freundin Lili einen Fuchs! Oh Mann, ihre beste Freundin Kati ist noch nicht 10 und kann daher Dieter nicht sehen! Das führt zu allerlei Verwirrung….
Die Geschichte ist vor allem sehr witzig! Dieter ist ein wahres Stinktier, wie aus dem Sprichwort: „klug und schön wie ein Stinktier“. Man kann einfach nicht anders als ihn zu mögen! Aber irgendwie ist mir auch Anna an’s Herz gewachsen, das Mädchen, daß den Mund nur aufmacht, wenn es sich nicht anders vermeiden läßt. Denn Zora muß erkennen, mit diesen angeblichen Langeweilern kann man sehr viel Spaß haben und mutig sind sie auch. Sie stellen mal kurzerhand, eingefahrene soziale Hierarchien auf den Kopf und wir sind sehr gespannt, ob sich das in einem zweiten Band vielleicht noch fürchterlich rächen wird!
Neben diesem Stinktier zum Verlieben, macht das Buch aber auch Mut sich die Freunde so auszusuchen, wie man am meisten Spaß hat. Cool sein kann unglaublich langweilig sein. Style ist einfach nicht alles und wer sagt denn, daß man mit 10 Jahren aufhören muß zu spielen?
Die vier Kinder gehen ihren Weg, mit viel Humor und Spaß. Das fanden wir total klasse. Im Buch sind die schwarz/weiß Zeichnungen dazu sind einfach zum darniederknien. Diese Gesichtsausdrücke der Tiere, einfach genial. Wir haben das Buch einfach verschlungen und meine Tochter fand es so toll, daß sie ihren Büchergutschein vom letzten Jahr nun in das Hörbuch investiert hat. Die Sprecherin Cathlen Gawlich war mir bis dato kein Begriff, Schade eigentlich. Sie spricht es wirklich genial und das obwohl diese Geschichte wirklich viele Figuren hat. Stinktier Dieter ist einfach göttlich zu hören, rotzfrech und vor Unsinn strotzend und kaum zu glauben, daß es dieselbe Sprecherin ist, wie die Stimme von Zora und ihrer Freundin Kati. Aber auch die übrigen Kinder und das eingebildete Zebra von Schwester Nora sind absolut gelungen vertont worden. Selbst Nora’s Mutter ist wirklich deutlich herauszuhören und völlig mütterlich lebendig. Lediglich Zora’s Vater ist nicht ganz optimal, so richtig männlich tief kommt die Sprecherin wohl nicht hinunter, aber so hat er halt einen netten Tenor. Anders als der brummelige Hausmeister mit seinem eitlen Pfau. Diese Stimme ist wirklich eine tolle Entdeckung!
Der bekannte Kinderbuchautor Rüdiger Bertram (Coolman, Rocco Calzone und andere) lebt mit seiner Frau, seinen zwei Kindern und einem unsichtbarem weißen Kaninchen in Köln. Meine Kinder wollen ihn nun unbedingt besuchen ;) Wenn das Kaninchen der Familie Bertram nur halb so cool ist wie Dieter, wollen sie es unbedingt kennenlernen.
Riesenspaßfaktor, aber auch mit Herz und Mumm! Hoffentlich wird auch Band 2 noch vertont! Ganz klar 5 von 5 Sternen!