Mittwoch, 30. Juni 2021

Bazilla (2) – Feen Internat in Gefahr, Heike Eva Schmidt, Illustr. Angela Gstalter, Boje Verlag

Bazilla (2) – Feen Internat in Gefahr, Heike Eva Schmidt, Illustr. Angela Gstalter, Boje Verlag

 

Langsam lebt sich Bazilla in ihrem Feeninternat ein, was vor allem an ihrem Flederhamster Elvis und ihrer Feenfreundin Molly liegt. Doch auch die anderen Mitschüler mag sie fast alle, wenn da nicht so feenmäßig doofe Fächer wie Tanzen wären! Alle reden nur noch über tüllige Ballkleider in widerlichem Pastell. Ständig haben sie Tanzunterricht, bei dem sie Gero auf die Füße tritt, was dieser geduldig erträgt. Die Sorge vor dem großen Feenball stellt sich bald jedoch schon als banal im Vergleich zu dem heraus, was ihnen nun droht. Die Schutzgestalten, die die Menschen aus dem Park um das Internat fernhielten haben diesen verlassen, weil die Menschen nicht mehr an Fabelwesen glauben. Nun haben Stadtentwickler das herrliche Grundstück entdeckt und beginnen mit dem Abholzen! Wie kann das jetzt noch verhindert werden? Vor Feen haben Menschen sicherlich keine Angst, aber Bazilla kommt da eine Ideen, als sie an Burg Morchelfels, ihre Vampirfamilie und die übrigen schaurigen Burgbewohner denkt!

Bazilla ist sich treu geblieben. Sie kann mit diesem ganzen kitschigen Firlefanz rund um die Ballplanung nichts anfangen und staunt nur über ihre Freunde. Ganz sicher wird sie kein derart albernes Kleid anziehen, sondern weiterhin Latzhose tragen! Allerdings merkt sie schon, wie gut ihr die Freundschaft und Gemeinschaft in der Schule tun. Die Vorstellung, dass die Schule geschlossen werden könnte und sie Molly und die anderen nie würde wiedersehen können, ist ihr unerträglich. So schmiedet sie einen abenteuerlichen Plan, der die Schule und alles was dort Alltag ist, auf den Kopf stellt. Es kommt zur schier unglaublichen Verbindung von Feen und Vampiren, denn nur gemeinsam können sie den Menschen entgegentreten. Die Menschen erweisen sich allerdings als ausgesprochen abgebrüht und nicht so leicht zu vergraulen. Das ist extrem frustrierend für diejenigen, auf denen alle Hoffnungen ruhten, dafür aber umso amüsanter für die jungen Leserinnen. Dabei ist die Geschichte so originell, auch sprachlich mit ihren fee-rückten Sprachkreationen, dass auch meine Große mit 14 Jahren unbedingt bei diesem fantastischen Abenteuer, dass gängige Klischees und Denkmuster in Frage stellt mitlesen wollte, trotz der Altersempfehlung ab 8 Jahren. Ein größeres Kompliment ist von Mangagirl nicht möglich, als beim Anblick des Buches laut aufzujuchzen und eine gemeinsame Leserunden vorzuschlagen.

Bazilla passt nicht so recht in die Feenwelt, aber auch nicht in die der Vampiren. Eigentlich passt sie nirgendwohin, aber dennoch geht sie ihren Weg, macht das Beste daraus und lässt sich nicht nur nicht unterkriegen, nein sie hat dabei sogar noch Spaß. Wenn das kein Thema ist, mit dem Teenager sich identifizieren können! Auch sehr schön finden wir, wie die Not und Bedrohung des Internats hier zwei Gruppen zusammenbringt, die eigentlich nicht recht zusammenpassen, auch schon durch ihren entgegengesetzten Alltag. Wobei, immerhin sind Vampire genau dann wach, wenn die Feen schlafen und umgekehrt. Ergänzt sich doch prima, so kann immer jemanden die Feinde im Blick behalten. So werden Vorurteile vor Unbekanntem abgebaut und sie müssen feststellen, dass es gemeinsam einfach besser geht. Oft muss man das Undenkbare einfach nur wagen und wird von dem Ergebnis meistens positiv überrascht werden!

 

Die Illustrationen von Angela Gstalter sind einfach zauberhaft. Fröhlich und witzig untermalen und begleiten sie die Geschichte, ohne je kitschig zu werden. Dabei beginnt jedes Kapitel mit einer süßen Elvis-Vignette und einer lustigen Überschrift. Elvis ist uns besonders ans Herz gewachsen und dieses Mal fällt ihm auch eine besondere Rolle zu.

 

Das Lesebändchen ist super praktisch auch wenn man am liebsten nonstop lesen möchte. Durch den augenfreundlichen Zeilenabstand und die angenehme Schriftgröße sollte dem in den Sommerferien auch nichts entgegenstehen. Ein spannendes und witziges Abenteuer, abseits der gängigen Klischees erwartet die jungen Leserinnen. Wenn sie dann am Ende traurig sind, dass es schon wieder vorbei ist, können sie sich mit einem Rätsel und Elvis Lieblings Rote-Beet-Schokoladenkuchen trösten! Das Rezept werden wir unbedingt ausprobieren!

 

Eine ganz klare Leseempfehlung von uns dreien!

 

Vielen lieben Dank an die Buchstabenbande/Bloggerjury für unser Rezensionexemplar!

 

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Sonntag, 27. Juni 2021

Komplize gesucht! Krimi-Partyspiel, von Reiner Knizia, Gmeiner

 

Komplize gesucht! Krimi-Partyspiel, von Reiner Knizia, Gmeiner

 

Endlich durchgeimpft! Zeit mal wieder auf der Terrasse zu sitzen und mit Freunden zu spielen! „Komplize gesucht!“ ist schön klein und kompakt, nimmt nicht viel Platz weg, lässt sich prima mitnehmen, allerdings kann man es nur gemeinsam an einem Tisch spielen, online ließ sich keine Spielmöglichkeit finden. Aber es ist Sommer, da kann der PC aus bleiben! Die Regeln sind sehr einfach und schlicht, das fand ich sehr gut, allerdings war ich ausgesprochen skeptisch, als ich las, wie es geht. Würden wir auch wirklich Spaß haben? Mein Mann wollte nicht mitspielen, aber meine Jüngste, die mit ihren noch 11 Jahren einfach zu jung ist, um die Promis, die einem als Komplizen für geplante Coups vorgeschlagen werden, alle zu kennen, ließ nicht locker. Also spielten sie gemeinsam als Team und zwei ebenfalls durchgeimpfte Freundinnen waren mit von der Partie.

 

Spielablauf: Es wird eine Auftragskarte in die Mitte gelegt, jeder Spieler hat vier Promi-Karten auf der Hand und muss überlegen, mit wem er z.B. am ehesten eine Bank überfallen würde. Man wählt eine Karte aus, legt sie verdeckt in die Mitte, dann mischt man am besten alle Karten ehe man sie aufdeckt. Der Reihe nach wählen die Spieler die unpassendsten Komplizen aus und legen sie zur Seite. Wer den letzten Komplizen in der Mitte liegen hat, darf die Auftragskarte an sich nehmen und bei dem nächsten Coup den ersten Komplizen aussortieren und somit die eigene Karte möglichst lange im Spiel lassen. Das ist erstaunlich witzig, weil man sich immer fragt, was sich die anderen denn bei dieser Person gedacht haben. Warum sollte man mit Heino Autoreifen zerstechen? Ist Boris Becker geeignet um der Politesse einen Strafzettel auszureden? Fußballstars mit jeder Menge Kohle als Komplizen einzusetzen erwies sich als echte Herausforderung, während wir für Donald Trump oder Bill Gates etliche Verwendungsmöglichkeiten wussten (nein, wir glauben nicht an Chip-Verschwörungen, aber so ein Nerd ist bisweilen ganz praktisch).

 

Ich glaube unsere betagten Nachbarn waren froh, als es endlich zu kühl wurde, um draußen sitzen zu bleiben und die Runde auflösten. Wir waren über das kriminelle Genie unserer erfolgreichen Mitspielerin erstaunt. Übrigens soll man vorher festlegen, wie viele Runden man spielt. Wir haben sie alle durchgespielt und das reichte meiner Tochter noch nicht, weshalb wir noch 7 Runden nachlegten.

 

Besonders gut hat uns gefallen, dass die Regeln so einfach sind und das Spiel sehr zügig abgeht, ohne dass jemand Stunden lang über seinen nächsten taktisch brillanten Zug nachdenkt, während alle anderen am Tisch sich langweilen.

 

Fazit: Ein voller Erfolg und ich weiß nun das Robert Kardashian mit zum Verteidigerteam von O.J. Simpson gehörte. Wieder was gelernt und vor allem einen sehr lustigen Abend verbracht.

 

Vielen lieben Dank an den Gmeiner Verlag für diesen ausgesprochen lustigen Abend!

 

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