Dienstag, 11. Mai 2021

Alien Academy (1) Jochen Till, Illustration Raimund Frey, Edel Kids Books

 

Alien Academy (1) Jochen Till, Illustration Raimund Frey, Edel Kids Books

 

Cody wacht morgens auf und denkt: „Nanu, hier stimmt was nicht!“. Plötzlich stehen zwei Wesen mit grünen Rüsseln und drei Pobacken vor ihm und reden unverständlich. Sie stellen seine Übersetzungsfunktion an und erklären ihm, dass sie seine Eltern seien und er nach einem schweren Unfall sich an nichts erinnern könne. Daher sei heute sein erster Tag an einer neuen Schule der Alien Academy. Nach einem hektischen Schlabobbelfrühstück (örks!) muss er schleunigst zum Schulshuttle. An der Haltestelle trifft er einen riesigen Typen namens Brocken, der vor allem Angst hat und sich nach einem schweren Unfall auch an nichts erinnern kann. Das wundert Cody schon ein bisschen, aber noch mehr, dass es keine zwei Schüler an der Alien Academy gibt, die sich gleichen, nur darin, sich an nichts vor einem großen Unfall zu erinnern. So schräg und unterschiedlich seine Klassenkameraden sind, so entsetzlich ist ihr Lehrer „Knowitall“. Mit seinen mittlerweile 7 besten Freunden geht Cody der Sache auf den Grund!

Die Geschichte ist unglaublich lustig, aber man sollte sich vom Lachen nicht einlullen lassen. Immer wieder sind Codes versteckt, sei es in den Namen wie „Knowitall“ für Lehrer, in den Überschriften und und und... Das macht richtig Spaß, auch wenn einige versteckte Details wohl eher den Eltern auffallen, die Zielgruppe beim Lesen aber nicht stört. Cody ist aus unserer Sicht ein ganz normaler Junge, seine Mitschüler sind nicht ganz so durchschnittlich, da ist es gut, dass sie nach und nach auftauchen und stets von einer witzigen Zeichnung begleitet werden. So abgefahrene Wesen kann man sich auch nur schwerlich vorstellen und einige von ihnen sehen auch ganz schön punkig aus! Während Cody eigentlich nur ein stinknormaler Typ mit Brille und kritischem Geist ist, sind seine Klassenkameraden aus unserer Sicht schon ganz schön schräg und abgefahren. Da wäre zum Beispiel Loff, die ziemlich normal wirkt, bis einem die Kiemen hinter den Ohren auffallen und für die auch extra ein großes Aquarium im Klassenraum steht, da sie es nicht ewig auf dem Trockenen aushält. Nee nee, keine süße Meerjungfrau mit Fischschwanz, sondern ziemlich tough und aufgeweckt. Dann wäre da noch der kuschelig aussehende Flaffy, der unglaublich clever ist, der es aber überhaupt nicht leiden kann, wenn man ihn knuddelt und in seinem Fell flauscht. Wenn doch? Dann wird es verdammt unangenehm! Also, Finger weg! Andere Klassenkameraden sind dann eher auf den ersten Blick gar keine Lebewesen sondern Computer, Androiden, oder? Aber irgendwie haben sie verdammt viel Charakter und Eigensinn. Zweifellos eine einmalige Truppe, die man unbedingt kennenlernen sollte, wenn sie den geheimnisvollen Fragen nachgehen: Wo sind wir? Warum sind wir so verschieden? Waren wir immer schon hier? Warum erinnern wir uns nicht? Ganz klar, stimmt dort in der Alien Academy etwas ganz und gar nicht. In diesem Band formiert sich die Crew, die sich berufen fühlt diesen Fragen auf den Grund zu gehen. Sie kommen auch tatsächlich schon etwas weiter, doch noch lange nicht ans Ziel. Sie auf diesem Weg zu begleiten lohnt sich unbedingt! Es ist witzig, spannend und unglaublich originell, ach ja und natürlich ein Genuss für Codeknacker! Die Illustrationen von Raimund Frey sind dreifarbig: schwarz, weiß und blau, ungewöhnlich, aber cool. Nun aber die entscheidende Frage: Möchten wir mit Cody tauschen? Ganz sicher nicht! Wir mögen, dass unser Essen einen Geschmack hat, dass unsere Eltern uns ähnlich sehen, wir Kindheitsfotos von uns haben, unsere Lehrer keine Automaten sind und vor allem können wir auf diesen ominösen Unfall verzichten. Was dahinter steckt wirft viele interessante Fragen auf, die aber hier dann doch zu viel verraten würden.

 

Vorsicht Suchtpotenzial! Aber das Gute ist ja, dass im Herbst das galaktisch witzige Abenteuer weitergeht!

 

Vielen lieben Dank für die Leserunde auf Lovelybooks

Montag, 10. Mai 2021

All this Time – Lieben heißt unendlich sein, Mikki Daughtry & Rachael Lippincott, gelesen von Fabian Kluckert, 1 MP3 10 h 53 min ungekürzt

 

All this Time – Lieben heißt unendlich sein, Mikki Daughtry & Rachael Lippincott, gelesen von Fabian Kluckert, 1 MP3 10 h 53 min ungekürzt

 

Kyle und Kimberley kennen sich seit dem Kindergarten und schon damals stand für Kyle fest, dass Kim DIE EINE für ihn ist und immer sein wird. Bis sie zusammenkommen dauert es aber noch ein paar Jährchen. Inzwischen bilden sie mit Sam, Kyles besten Freund und Kameraden aus dem Footballteam ein unzertrennliches Kleeblatt und als Chef des Footballteams und Head-Chearleaderin das Traumpaar der Schule. Doch ein Deckungsfehler in einem Match beendet Kyles Träume von einer Profikarriere und nichts ist mehr wie es war. Nach dem High-School-Abschlussball macht Kim mit ihm Schluss. Seine Welt bricht zusammen, denkt er noch, kurz bevor ein LKW den Wagen seiner Mutter rammt und sie wirklich zu enden scheint. Schwer verletzt kommt er ins Krankenhaus und bekommt wie durch Watte mit, dass Kim es nicht geschafft hat. Die Trauer lähmt ihn, lange traut er sich nicht auf den Friedhof, zu sehr überwältigen ihn seine Schuldgefühle. Dort trifft er auf die scheue Marley, die so ganz anders ist, als Kim es war und die auch an einem ebensolchen Verlust zu zerbrechen droht. Gemeinsam geben sie sich Halt und Zuversicht, doch immer wieder quält sie die Frage, ob sie das Recht haben wieder glücklich zu werden?

 

Ich habe das Hörbuch zu „Drei Schritte zu Dir“ das Vorgängerbuch der Autoren geliebt und es war absolut klar, dass ich dieses auch unbedingt hören will. In Coronazeiten mit Homeschooling und Ausgangssperre erst recht. Wann, wenn nicht jetzt ist die Zeit reif für ein bisschen Hoffnung und Romantik?! Meine Erwartungen waren hoch und das Cover hat sie nicht enttäuscht. Der Anfang hat mich auch total mitgerissen, aber dann ließ es für meinen Geschmack leider deutlich nach. Zum einen hätte man für meinen Geschmack das Hörbuch tatsächlich kürzen können, denn irgendwann hat es mich genervt. Ich habe Marley und Kyle nur noch schwer ertragen, dabei fand ich den Anfang super. Ich habe immer wieder Gründe gesucht, warum ich denn nun nicht weiter höre... Das ist kein gutes Zeichen. Zum einen hat mich die Interpretation von Marley durch Fabian Kluckert gestört, der versucht zart, schüchtern, zögerlich und zerbrechlich zu klingen und dabei so offensichtlich die Stimme verstellt, dass es mich schauderte. Versteht mich nicht falsch, seine Stimme ich toll, als Kyle und Sam finde ich ihn prima, sogar seine Kim war in Ordnung, aber auch seine Mutter hätte ich wahrscheinlich irgendwann aus meinem Zimmer verbannt, würde meine so klingen... Das Konzept des Vorgängerbandes mit zwei Sprechern männlich/weiblich hat meine Ohren richtig erfreut. Dabei ist Fabian Kluckert nicht per se schlecht. Er hat eine frische, angenehme Stimme, dem man den jugendlichen Ex-Footballer gut abnimmt, aber eben nicht das verhuschte Mädel. 

 

Ab der Mitte wurde mir aber leider auch die Geschichte, die ich anfangs wirklich unterhaltsam, mitreißend und zum Nachdenken anregend fand (obwohl es die Geschichte, des Traumpaares der Schule war, aber Kim ist echt ziemlich cool!) wurde es mir so in der Mitte dann einfach too much. Es wurde für meinen Geschmack zu gewaltsam ein Überraschungsmoment eingebaut und am Ende wurde es noch richtig dramatisch.... und dann endete bei mir die Geschichte auf dem Handy, und ich musste erst mal auf die Suche nach einem Gerät gehen, dass den Tonträger abspielt, denn der MP3-Player in der Küche spielt von dieser MP3 nur die ersten 16 von 183 Tracks.