Dienstag, 12. März 2019

Böse Jungs Band 1, Aaron Blabey, Baumhaus Verlag



Böse Jungs Band 1, Aaron Blabey, Baumhaus Verlag

Ein Comic-Buch das beginnt wie Slylock aus der Sesamstraße. Der gesuchte Bösewicht Mr. Wolf stellt sich und seine Kumpanen Mr. Shark, Mr. Piranha und Mr. Snake vor. Einer böser und gemeiner als der andere und so verschrien, daß alle vor ihnen weglaufen, sobald sie auftauchen. Doch Mr. Wolf denkt sich, daß es doch viel cooler wäre ein Superheld zu sein, statt ein gefürchteter Bösewicht. Sie würden umjubelt und angehimmelt. So ganz kann er seine Mitbösewichter nicht überzeugen, daher starten sie einen Testlauf an einer Katze, die in einem Baum festsitzt. Sie müssen feststellen, daß der Plan leichter klang als seine Ausführung und die Fans lassen auch noch auf sich warten. Also planen sie einen größeren Coup, nicht weniger grotesk.

Dieses Buch ist ein Comic im Buchcover, auch ohne Sprechblasen. Es ist kurz, knapp, böse und komisch. Naja, ganz böse nicht, denn sie wollen ja aus den falschen Motiven Gutes tun.
So hat der Autor wohl auch aus den richtigen Motiven diesen Comic geschrieben, um lesemuffeligen Jungs die Angst vor dem gebundenen Buch zu nehmen und zu zeigen: „hey, Lesen ist voll cool, witzig und überhaupt nicht langweilig!“. Es erinnert an eine Fabel, denn wie schon die bösen Jungs feststellen, eigentlich können Mr. Shark und Mr. Piranha ja nicht mit Mr. Wolf und Mr. Wolf an Land unterwegs sein. Allerdings gibt es statt einer Moral die Erkenntnis, daß Piranhas Autofahren nicht vertragen. Naja, eigentlich ist es ja die, dass es viel cooler ist, Gutes zu tun, als Böse zu sein. Dennoch steht wirklich der Spaß im Vordergrund des Buches und Spaß soll Lesen ja machen ;)

Gezeichnet hat der Autor seinen Comic selbst. Da passt der Text wie der Deckel auf den Topf zu den Bildern. Sie geben einander den nötigen Biss und Irrsinn, wenn man den Bösewichtern in die Kulleraugen blickt. Mit ihren schwarzen Anzügen, weißen Hemden und schwarzen Krawatten sehen Mr. Wolf, Mr. Shark, Mr. Snake und Mr. Piranha aus die wie tierische Ausgabe der Men in Black nur mit viel gefährlicheren Zähnen. Es ist einfach witzig-bissig. Der Autor hat auf Sprechblasen verzichtet, was meine Tochter irritierend fand, aber dann stellte sie doch bald fest, daß sie der Geschichte auch so prima folgen konnte. Allerdings ist unser Verständnis von Gutes tun, ein bißchen anders, als das von Mr. Wolf. Mal sehen, wie es in der Fortsetzung wird, wenn er sich noch höhere Ziele setzt!

Für wen Gregs Tagebuch noch zu viel Text hat und die Zeichnungen nicht präzise genug, der findet in „Böse Jungs“ Lesespaß in Buchform, der nicht anstrengt, sondern unterhält.

Montag, 11. März 2019

Ponyhof Apfelblüte (13) Ein eigenes Pony für Mia, Pippa Young, gesprochen von Jule Hupfeld, Jumbo Verlag



Ponyhof Apfelblüte (13) Ein eigenes Pony für Mia, Pippa Young, gesprochen von Jule Hupfeld, Jumbo Verlag

Endlich wieder Ferien und genügend Zeit für die Tiere von Ponyhof Apfelblüte und die Freundinnen. Doch Lena (9) hat noch ganz andere aufregende Neuigkeiten von ihrer Mutter erfahren. Ein Talentwettbewerb zum Thema Freundschaft ist ausgeschrieben worden und da könnten Sie und ihre Freundinnen Mia, Paulina, Lotte und Hannah doch mit Bildern von ihren geliebten Ponys teilnehmen! Als Tochter einer Tiermalerin ist das für sie die naheliegendste Idee. Ihre Freundinnen sind Feuer und Flamme, nur Paulina reagiert sehr zurückhaltend. Allerdings hat Mia noch aufregendere Neuigkeiten: sie bekommt ein eigenes Pony namens Prinz! Es war eine einmalige Gelegenheit und so vielversprechend, daß ihre Eltern gleich zugeschlagen haben, ohne das Pony auch nur Probe zu reiten. Als der große Tag von Prinz Einzug endlich da ist, sind alle ganz beeindruckt von seiner Schönheit und Sanftmut. Er scheint perfekt zu sein und so gut erzogen! Doch dann offenbart sich ein Problem und zwar ein nicht unerhebliches. Können Mia und Prinz die Schwierigkeiten gemeinsam überwinden?

Auf dem Ponyhof Apfelblüte ist die Welt noch in Ordnung. Die Mädchen sind echte Freundinnen und verstehen sich nicht nur mit den Tieren bestens, sondern auch mit der Inhaberin Mrs. Marle und ihren Töchtern Julia und Isabel, die ihnen stets mit Rat und Tat zur Seite stehen, ebenso wie Stallbursche Kurt. So erhalten die jungen Hörerinnen auch immer wieder gute Tipps im Umgang mit Tieren oder zum Reiten. Vor allem aber merken sie, daß der Umgang miteinander ohne Zickereien und Eifersüchteleien doch viel schöner und entspannter ist, als in manchen Schulklassen.
Dies soweit zum Setting, denn natürlich plätschert die Geschichte auch in der 13. Folge nicht einfach so vor sich hin. Neben den Arbeiten am Talentwettbewerb, müssen die Freundinnen hinter das Geheimnis von Prinz kommen und natürlich wollen sie es nicht nur gemeinsam lüften, sondern auch lösen. Als Erwachsene wird man bei der Schilderung der Vorgänge sofort misstrauisch, aber Kinder nehmen es viel unbefangener und sind daher auch viel überraschter. Aber auch für sie ist es einsichtig, daß es nicht für jedes Problem eine schnelle und einfach Lösung finden lässt, sondern mancher guter Rat nicht nur teuer ist, sondern auch Gut Ding Weile haben wird. So wird ein zentraler Punkt der Geschichte wunderbar und zu aller Überraschung glücklich gelöst, während sich der Rest mit der Zeit wohl zeigen wird und man auf weitere Folgen gespannt sein darf. Die Sprache ist für das Alter angemessen und gut verständlich. Ich musste meiner Tochter nichts erklären, sie hat alles verstanden. Allerdings war sie wie ich verblüfft, daß diese Folge mit Jule Hupfeld mit einer viel jüngeren Sprecherin, als bei der Sammelbox zu den ersten Bänden gesprochen wird. Ich bin etwas unentschlossen, ob ich Christiane Leuchtmann oder Jule Hupfeld besser finde. Meine Tochter (9) findet, daß Jule Hupfeld zu jung für die großen Mädchen klingt. Ihr ist wohl gar nicht bewußt, daß Lena, Mia und Co. genauso alt sind wie sie und daher genauso jung klingen dürfen. Ihr Argument: normale Kinder in dem Alter haben keine so hellen Stimmen, die muss doch jünger sein. Dieses Kind hat eine hohe zarte Stimme und wird daher oft für jünger gehalten. Daher ist sie sehr sensibilisiert bei dem Thema. Allerdings klingt Jule Hupfeld jung und fröhlich und nicht piepsig oder quietschig. Sie ist klar und deutlich zu verstehen und klingt tatsächlich so jung, wie die Heldinnen dieser Geschichte. .
Es ist eine schöne Ponygeschichte, mit der Ponymädchen sich gut identifizieren können. Pädagogisch besonders wertvoll finde ich, daß Lena extra betont, daß sie mit Samson, ihrem Pflegepony völlig glücklich ist und sie kein eigenes Pferd benötigt. Außerdem hat sie die Trennung ihrer Eltern gut verkraftet und freut sich, daß ihre Mutter mit ihrem neuen Freund glücklich ist. Sie kann sich nicht mehr vorstellen mit ihrem Vater wieder in der Stadt zu leben. Meine Tochter hat sich nicht daran gestört, daß die Eltern getrennt sind, aber Trennungskinder werden sich vielleicht durch Lenas Situation getröstet fühlen. Sehr schön finde ich herausgearbeitet, daß ein Pony vor allem ein Lebewesen ist und kein Erwartungserfüller oder Leistungserbringer. Ein Tier hat Gefühle und ist gerne bereit diese zu teilen.
Da sowohl Menschen als auch Tiere wichtig sind, werden die wichtigsten Personen und Tiere im Booklet extra vorstellt, für all diejenigen die mit dieser 13. Folge in die erfolgreiche Reihe einsteigen.

Ein Hörbuch das Kinder immer wieder hören können und auch wenn es nicht der große Hörbuchwunsch von Eltern ist, kann man es auch auch getrost mithören. Es hat bei mir kein Autoverbot, es nervt nicht. Meiner Tochter hat auch dieses neue Ponyabenteuer gut gefallen.

Wir bedanken uns ganz herzlich beim Jumbo Verlag für diesen kurzweiligen Ponyspaß.