Samstag, 4. August 2018

Otto & der kleine Herr Knorff (3) Donner, Blitz, Knobelius, Andrea Schomburg, Stefanie Reich, cbj



Otto & der kleine Herr Knorff (3) Donner, Blitz, Knobelius, Andrea Schomburg, Stefanie Reich, cbj

Gerade eben noch haben Otto und der aus der Art geschlagene Knorff Knorbelius dessen Heimat Knorffien von einem „Monster“ befreit, geht doch bei ihrer Rückkehr in Ottos Zimmer etwas schief. Statt in Ottos Zimmer landen Otto, Knobelius und der kleine Hund, der sich nach Knorffien verirrt hatte, ausgerechnet in Rosi Blumigs Kleiderschrank. Ausgerechnet zu dem Moment, als deren Mutter frische Kleidung einsortieren will! Natürlich will Frau Blumig sich umgehend bei Ottos Mutter beschweren gehen. Da ist guter Rat teuer, wie sollen sie nun aus dem zugesperrten Zimmer entkommen? Zum Glück sind sie clever und schaffen es gerade noch rechtzeitig. Allerdings ist  Knorbelius auch etwas eifersüchtig auf den neuen Hund, den Otto natürlich behalten will! Um den Knorff zu besänftigen, nimmt er ihn am nächsten Tag heimlich mit in die Schule und da geht das Abenteuer erst richtig los, denn plötzlich gewittert es in der Schule! Wie ist das nur möglich?

Was mir ausgesprochen gut gefällt, ist die Liebe zum Detail. Scheinbar unwichtige kleine Informationsschnipsel werden immer wieder aufgegriffen und zusammengeführt. Alles hat seinen Sinn und greift irgendwie zusammen. Selbst auf dem ersten Blick nebensächliches aus dem 2. Band  kommt wieder zum Tragen. Alles ist logisch und in sich schlüssig und wenn man gerade mal etwas misstrauisch die Stirn runzeln will, kommt auch schon im nächsten Satz die Erklärung. Die jungen Leser werden wirklich ernst genommen und ihre Intelligenz respektiert! Andrea Schomburg ist offensichtlich völlig bewußt, daß Kinder stets mit- und weiterdenken, gerade sie muß man als Leser ernst nehmen. Das zeigt sich auch daran, daß sie auf für Kinder Vertrautes zurückgreift, wie Eifersucht. Ein Gefühl, daß alle Kinder kennen und dessen Bedeutung sie oft noch lernen müssen, das aber auch Eltern durchaus ernst nehmen sollten. Otto löst das Problem sehr geschickt, indem er auf Knorbelius Ängste eingeht, ohne sich selbst untreu zu werden, denn Freundschaft gehört zum Glück zu den wenigen Dingen, die mehr werden, wenn man sie teilt. So kann auch Knorbelius merken, daß er sich auf Otto immer verlassen kann und Vorurteile oft völlig unbegründet sind. Diese wichtigen Kinderthemen sind dabei sehr spannend und humorvoll verpackt, gespickt in einer großen Portion Fantasie. Denn wer bitteschön kennt schon einen Knorff, diese seltsamen dreckigen, stinkenden Wesen, die gerne Raufen und Rülpsen? Von denen Knorbelius allerdings der Einzige ist, der aus der Art geschlagen ist, der aufräumt, putzt und stets höflich ist?
Eben, niemand, deswegen hat Stefanie Reich ihnen sehr freundliche Gesichter verliehen, die auf unserem Ebook-Reader in wunderbar bunten Farben leuchten. So machen auch die spannendsten Stellen Kindern keine Angst. Da Knobelius gerne reimt und dichtet (genau wie die Autorin, welch ein Zufall!), hat Stefanie Reich seine Reime stets in Sprechblasen mit Illustration dargestellt, so daß man sie schnell wiederfindet, um sie eventuell auswendig zu lernen. Meine Jüngste mag sie sehr gerne und liest sich die Sprechblasen daher gerne auch mehrfach durch. Es ist ein Buch für junge Leser ab 6 Jahren, allerdings nicht in Fibelschrift und durchaus mit Text auf den Seiten, die von farbigen Illustrationen immer wieder aufgelockert werden. Sie war sehr froh, es diesmal als eBook zu lesen, da sie nun die Schrift noch größer einstellen kann (liegt in der Familie). Die Kapitel sind schön angenehm kurz, so daß ein Kind locker ein Kapitel pro Tag schaffen kann. Aber natürlich eignen sich diese knorffigen Abenteuer auch sehr gut zum Vorlesen.

Eine wirklich schöne und lustige Reihe, die wir sehr gerne lesen und die hoffentlich noch weiter fortgesetzt wird!

Wir bedanken uns ganz herzlich bei cbj für diese süße Rezensionsexemplar.

Freitag, 3. August 2018

Interview mit Marit Bernson


Interview mit Marit Bernson

Liebe Marit, vielen lieben Dank, daß Du Dich heute unseren neugierigen Fragen stellst:
Mit Fritzi Flitzeflink hast Du liebenswerte Vorlesegeschichten rund um ein drolliges Waldwesen geschrieben, dessen Zaubereien meist etwas schief gehen und das vor tollen Ideen nur so sprüht.
Hast Du als Kind gerne Astrid Lindgren gelesen (Unsinn wird es ganz von alleine, bei Michel aus Lönneberga)?
Ich hab vor allem Geschichten über starke Mädchen gelesen. Und ja, Pippi Langstrumpf war auch dabei. Und Madita. „Mio, mein Mio“ war aber mein Lieblingsbuch von Astrid Lindgren.
Fritzi und ihre Freunde können wir rund um das Jahr durch Wald und Wiesen begleiten. Was ist Deine Lieblingsjahreszeit im Wald?
Eindeutig der Herbst, weil da alles so schön bunt ist.
„Der Stinkehüpfer“ hat meine Tochter total fasziniert, sie wollte ihn sofort nachbauen. Waren für Dich als Kind auch immer die schönsten Tage die, an denen Du völlig verdreckt nach Hause kamst?
An den Tagen hat man am meisten erlebt. Meine Anziehsachen haben damals einiges mitgemacht. Dreck, Spinnen und Käfer haben mich niemals abgeschreckt. Am schlimmsten war für meine Eltern immer, dass ich die Hosentaschen voller Steine hatte. Die Taschen waren dann ganz ausgebeult.
Was ist Dein Lieblingswaldtier und warum?
Der Hase. Ich mag Hasen einfach. Wir sehen sehr oft welche, weil wir an einem Feld wohnen. Die sind einfach putzig. Und sie bringen Ostereier.
Welches von Fritzis Abenteuern würdest Du gerne mal erleben?
Das ist jetzt schwierig. Bisher sind nur die Kurzgeschichten veröffentlicht. Es gibt aber auch eine Weihnachtsgeschichte, in der Fritzi den Weihnachtsmann besucht, weil sie wissen möchte, ob sie eine Weihnachtselfe ist. Das würde ich auch sofort machen.
Wird es von Fritzi noch weitere Abenteuer geben?
Ja, auf jeden Fall. Die Weihnachtsgeschichte wird wohl nächstes Jahr erscheinen. Derzeit schreibe ich an einer weiteren längeren Geschichte, in der es Streit um die Stinkgrube geben wird.
Glaubst Du so ein klitzekleines bisschen an Magie?
Na, klar! Alles ist möglich, aber nichts muss.
Neben Kinderbüchern schreibst Du noch andere Bücher, zum Glück ohne Pseudonym, man kann Dich also immer wieder erkennen. Hast Du nie über einen Künstlernamen nachgedacht?
Marit Bernson ist mein Pseudonym. Dazu habe ich mich entschlossen, um das mit meinem Hauptberuf vereinbaren zu können. Allerdings habe ich darauf verzichtet, für die Erwachsenenbücher ein anderes zu benutzen, weil die Geschichten alle zu mir gehören.
Hast Du schon wieder ein neues Schreibprojekt in Angriff genommen?
Mehrere. Demnächst werden zwei Kinderbücher erscheinen, eines über Einhörner, ein weiteres über einen Jungen, der herausbekommt, dass er eine ganz besondere Schwester hat. Ich schreibe schon seit Jahren und veröffentliche die Geschichten jetzt nach und nach.
Vielen lieben herzlichen Dank für Deine Geduld und viel Erfolg!