Samstag, 30. Juni 2018

Unser Wald, Auf Entdeckungsreise zu Fuchs, Farn und Fabelwesen, Simon Kamphans, Hörspiel, Head Room Sound Productions



Unser Wald, Auf Entdeckungsreise zu Fuchs, Farn und Fabelwesen, Simon Kamphans, Hörspiel, Head Room Sound Productions

Bei uns stehen im 3. Schuljahr die Waldjugendspiele an und da sowohl im 3. als auch im 5. Schuljahr bei uns gerade der Wald Thema war, dachte ich mir, das Hörbuch könnte ja prima passen, auch wenn ich mir nicht wirklich viel darunter vorstellen konnte:

Die Zwillinge Ella und Ben waren noch nie im Wald, wie auch einige ihrer Klassenkameraden, weshalb die Lehrerin einen Waldausflug mit der Klasse macht. Sie bekommen Aufgaben, die sie im Wald durch ihre Beobachtungen oder Wissen lösen sollen. Als Ben einen Schritt macht ohne auf den Boden zu achten, fällt er in einen Fuchsbau und Ella folgt ihm. Dort treffen sie Jeremy, den schlauen Fuchs. Er kann ihnen bei der Beantwortung ihrer Aufgaben helfen und erzählt ihnen einiges wissenswertes über den Wald und seine Bewohner. Das ist so spannend, daß die Kinder die Zeit vergessen und es für sie echt knapp wird, noch rechtzeitig den gemeinsamen Treffpunkt zu erreichen. Kein Problem für Jeremy: er ruft ein Einhorn herbei, auf dessen Rücken die Kinder ganz schnell ihr Ziel erreichen. Da ihnen der Ausflug zu gut gefallen hat, denken sich die Geschwister nun zu jeder Jahreszeit einen Grund aus, in den Wald zu gehen, um ihren Freund Jeremy zu treffen. Dabei lernen sie nicht nur viel über das Leben der Füchse, sondern erleben auch die Veränderungen des Waldes durch die Jahreszeiten.

Meine Jüngste Tochter hat die CD sehr gerne gehört und das freundliche Einhorn hat ihr auch sehr gut gefallen. Das Wissen ist für sie so lebendig aufbereitet worden, daß sie wirklich sehr viel davon behalten hat und sich sehr stark im Unterricht eingebracht hat (sie meldet sich immer nur dann, wenn sie etwas weiß, was die anderen nicht wissen und zum Wald wußte sie halt sehr viel, was nicht im Unterricht bereits behandelt wurde). Die Klasse hat übrigens den 3. von 38 Plätzen bei den Waldjugendspielen gemacht. Da es ja das zweite Mal ist, daß ich das Thema Wald mit den Kindern durch nehme, war ich sehr erfreut festzustellen, wie spielerisch hier die wichtigen Schulthemen „Die Stockwerke des Waldes“, Winterschlaf/Winterruhe, Pilze, Farne, Waldregeln, die Gefahren des Waldes, die wichtigsten Baumarten, ihre Merkmale und ihre Lebenserwartung behandelt werden. Die komplexeren Themen hiervon kann man dann noch im beiliegenden Booklet nachlesen und nachschauen. So kann man z.B. während des Hörens sich die farbige Illustration zu den Stockwerken des Waldes anschauen und mit- bzw. nachlesen. Außerdem treffen die Kinder mit Jeremy einige Waldbewohner durch die Jahreszeiten hinweg immer wieder: den Eichelhäher, das Wildschwein, den Rothirsch (mit dem ist nicht gut Kirschen essen), wobei gerade der freche Eichelhäher es meiner Jüngsten angetan hat. Ein Waldarbeiter, den die Kinder im gesperrten Wald treffen, gibt ihnen wichtige Verhaltensregeln mit auf den Weg und erklärt ihnen die Bedeutung der Forstbewirtschaftung.
Neben weiteren Literatur und Internethinweisen zur Vertiefung des Themas ist zum Ende des Booklets ein poetischer Spruch abgedruckt, den die Kinder an einem alten Forsthaus aus dem 17. Jahrhundert entdecken. Die Geschichte startet übrigens mit einem Gedicht zum Wald. Es geht also nicht um schnöde Wissensvermittlung, es werden vielmehr sämtliche Sinne angesprochen, na ja, der Geruchssinn und Geschmackssinn werden nur indirekt angesprochen. Durch das Einhorn und die Verse ist dieses Hörerlebnis vielleicht nicht unbedingt für sehr nüchterne Menschen gemacht, es bedarf durchaus einer poetisch verträumten Seite, welche bei meiner Jüngsten hier aber absolut zum Klingen gebracht wurde. Ich persönlich stand dem Einhorn ja etwas kritisch gegenüber und bin auch keine Frau deren Herz man über Gedichte erobern kann, dennoch fand ich diese szenische Inszenierung sehr gelungen und habe gerne mitgehört. Um ein Hörbuch zu rezensieren höre ich es mehrmals, daher war ich sehr erleichtert, daß all meine Bedenken unnötig waren. Die einzelnen Sprecher waren mir bislang keinen Begriff, sie gefallen mir aber sehr gut. Sie sprechen sehr lebendig und authentisch, es wirkt nie gestelzt oder gekünstelt. Die Stimmen der 8 Sprecher sind sehr angenehm und gut von einander unterscheidbar.

Eine wirklich runde Sache, bei der alles stimmt von den Stimmen über den Inhalt bis zur Bookletgestaltung. Wir werden dieses Hörspiel sicher noch häufiger hören. 5 von 5 Sternen

Ich bedanke mich ganz herzlich bei den Head Room Sound Productions für dieses tolle Hörspiel.

Freitag, 29. Juni 2018

Torten ohne Backen, Jean-Luc Sady, Bassermann Verlag



Torten ohne Backen, Jean-Luc Sady, Bassermann Verlag

Wir hatten dieses Jahr 7 Wochen lang keine Küche und nochmal so lange, nur eine halbe. Was uns aber immer treu blieb, war der Kühlschrank. Da wir aber auch in dieser Zeit essen mussten, gerne auch woanders, war guter Rat teuer, was soll man mitbringen, wenn man nichts hat, außer einem Kühlschrank, Mixer, Mikrowelle und Wasserkocher?
Ganz klar, Torten ohne Backen! Bei den hier vorgestellten Rezepten handelt es sich vor allem um solche aus dem Kühlschrank, mit viel Creme, Keksen und z.T. Obst.
Die Torten waren wirklich gut erklärt und nicht schwer nachzumachen. Direkt zu Beginn des Buches werden grundsätzliche Zubereitungstipps, leicht verständlich und bebildert gegeben.  Die Prinzipen waren so gut verständlich, daß auch Variationen gut möglich waren, so habe ich z.B. teilweise einfach die Lieblingskekse meiner Kinder verwendet oder das Obst den Jahreszeiten angepasst. Aber Vorsicht: Zitrusfrüchte und Milchprodukte verstehen sich nicht, bei aller sommerlichen Frische! Bei derartigen Kombinationen muß man sich wirklich genau an die Vorgaben halten, sonst wird es bitter!
Die frischen Mitbringsel kamen auch wirklich gut an, allerdings hatte ich mit den Rezepten zwei Probleme:
1. Meist sollte die Form mit Frischhaltefolie ausgekleidet werden, um die Torte besser stürzen zu können. Ich finde Frischhaltefolie total unökologisch und habe daher nur eine rund zwanzig Jahre alte, von einer ehemaligen Mitbewohnerin geerbte Rolle, aber auch auf die habe ich verzichtet, dann wurden die Torte halt nicht gestürzt, waren auch so leckere Nachtische.
2.  Die Rezepte sind unglaublich fettig. Ich habe es einfach nicht über mich gebracht Mascarpone und 3 Packungen Sahne und Frischkäse zu verwenden. Das mußte ich einfach entschlacken. Oft habe ich den Frischkäse oder die Sahne zumindest zum Teil durch Magerquark ersetzt, um eine frische Leichtigkeit hineinzubekommen.
Ansonsten waren die Rezepte aber wirklich einfach und wie gesagt, auch in der entrahmten Variante sehr lecker. Die Zeitangaben waren sehr stimmig und man sollte deswegen sich das Rezept besser einen Tag vorher durchlesen, damit die Ruhenszeiten im Kühlschrank mit einkalkuliert werden können.
Ausprobiert haben wir „Himbeere“ S. 14, allerdings jahreszeitbedingt ohne Spekulatius, dafür mit Chocolate Cookies, war ganz schnell aufgegessen an einem warmen Abend, Schokolade mit Vanille und Himbeere S. 46, Pfirsich mit Zitrone und Pinienkernen (wir haben Mandarinorangen statt Pfirsischen und Jaffakekse statt Haferkeksen genommen, Beschluss der Kinder).  Die Kreationen waren immer schnell aufgegessen, aber auf Grund der Keksvorlieben von uns und der saisonalen Angebote waren wir recht frei in der Umsetzung der Rezepte.
Ausgesprochen geschmackvoll und appetitanregend sind die farbigen Lichtbilder von den fertigen Kreationen. Jedes Gericht ist eigens fotografiert.
Ich habe diesen kleinen Rezeptband vor allem als Inspirationsquelle genutzt und zusätzliches Know-How abgegriffen. Ich mag weder Buttercreme- noch Sahnetorten, weil sie mir echt zu schwer sind. Die Anregungen sind jedoch wirklich sehr hilfreich und abwechslungsreich und gerade für den Sommer eine frische Bereicherung des Kuchenbuffets inkl. Eistortenrezept. Mit der Bewertung habe ich mich wirklich sehr schwer getan. Die Sternabzüge resultieren nicht wirklich auf dem Ökofaktor Frischhaltefolie und des unglaublich hohen Fettanteils der Rezepte. Da hätte ich mir gerade bei Rezepten mit 400 g Sahne und 400 g Mascarpone und 500 g Spekulatius z.B. auch fettärmere Anregungen bei Bedarf gewünscht eventuell auch bei den allgemeinen Zubereitungshinweisen.
Daher „nur“ 3 von 5 Sternen, obwohl die Ergebnisse sehr lecker waren, auch nach Fettreduktion.
Ich bedanke mich ganz herzlich beim Bassermann Verlag für diese inspirative Unterstützung in unserer küchenlosen Zeit.