Freitag, 23. März 2018

Interview mit Sonja Kaiblinger


 Foto: copyright Sybille Ortner

Interview mit Sonja Kaiblinger

Liebe Sonja Kaiblinger, vielen Dank, daß Du bereit bist, Dich unseren neugierigen Fragen zu stellen:
1.     Deine junge Heldin Chloé ist am Welttoilettentag geboren wurden und interessiert sich daher ungemein für Klos. An meinem Geburtstag feiert man in den USA den Ehrentag der schwarzen Katze. Weißt Du, für welchen Welttag, Dein Geburtstag steht?
Nein, das weiß ich gar nicht!! Wartet, ich google mal, wofür der 22. September steht...  So, habe gerade nachgeschaut. Am 22. September ist der weltweit autofreie Tag, das ist doch ein toller Tag, nicht wahr?

2.     Egal ob bei Chloé die Klo-Brille der Liebe, oder Ophelia aus „Auf den ersten Blick verzaubert“ (oder „Scary Harry“ oder „Verliebt in Serie“) Deine jungen Helden erleben stets Abenteuer jenseits des Alltäglichen oder gar gleich im Jenseits. Was reizt Dich an diesen Settings?
Da habt ihr allerdings recht! Scary Harry ist ziemlich fantastisch, teilweise spielt das Buch im Jenseits, Verliebt in Serie spielt in einer Fernsehserie, die so einige Geheimnisse umgibt und Chloé ... nun Chloé hat mit einem glamourösem und außergewöhnlichem Schulklo wohl noch das realistischste Setting , nicht wahr? ;-) Ich liebe es, Geschichten an außergewöhnlichen Plätzen spielen zu lassen! In der Fantasie kann ich den Leser/die Leserin dann dorthin mitnehmen – und das ist doch doppelt toll, wenn es fantastische, besondere Orte sind, die es in Wirklichkeit nicht gibt!

3.     Welche Gabe hättest Du am liebsten? Geister sehen und mit ihnen sprechen können wie Otto? Wie Abby in Deine Lieblingsserie eintauchen zu können, oder eine andere Gestalt annehmen zu können wie Ophelia in „auf den ersten Blick verzaubert?“ oder doch lieber wie Chloé Liebesbotin zu spielen?

Das  ist eine sehr schwere Frage! Ich glaube, Ophelias Gabe, mich in anderen Menschen oder Tiere zu verwandeln, würde mir am besten gefallen. Ich könnte einen Tag lang ein Superstar sein, bloß um hinterher erleichtert festzustellen, dass das Leben als Normalo doch viel netter ist. Oder vielleicht doch ein Tag in der Haut eines Meeresbewohners? Ich wollte z.B. immer schon mal wissen, wie sich ein Delfin im Ozean fühlt. Oder ein Vogel in der Luft? Die Möglichkeiten wären beinahe grenzenlos...

4.     Wenn eine Deiner Serien verfilmt würde, welche könntest Du Dir am ehesten vorstellen und hättest Du schon einen Hauptdarsteller im Kopf?
In der Tat gibt es seit Jahre immer wieder Pläne, Scary Harry zu verfilmen, und ich drücke fest die Daumen, das daraus tatsächlich bald etwas wird! Ich habe zwar noch keinen Hauptdarsteller für Scary Harry im Kopf (vermutlich wird es ohnehin etwas schwer, ein sprechendes, 520 Jahre altes Skelett zu finden, das in einem Film mitspielen will?), aber ich bin trotzdem schon sehr gespannt, was der Filmproduktion einfallen wird, wenn der Film denn tatsächlich gedreht wird. Man darf jedenfalls gespannt sein!

5.     Weißt Du noch, welches Dein erstes Lieblingsbuch war?#
Ich hatte ganz viele Lieblingsbücher, aber eins meiner absoluten Highlights waren „Die Kinder aus Bullerbü“ von Astrid Lindgren. Ich habe mir immer gewünscht, ebenfalls dort zu leben und all diese Abenteuer zu erleben.

6.     Hast Du einen Lieblingsort zum Schreiben, wo Dir all diese magischen Geschichten einfallen?
Ich habe ganz viele verschiedene Lieblingsorte! Meistens schreibe ich zwar in meinem kleinen Schreibzimmer bei mir zu Hause, weil es da schön ruhig ist, aber Ideen fallen mir an den verrücktesten Plätzen ein. Im Zug, beim Spazierengehen oder einfach im Auto, während ich einen schönen, außergewöhnlichen Song im Radio höre.

7.     Du lebst in Wien, der Stadt der Kaffeehäuser. Wie magst Du Deinen Kaffee am liebsten? Oder lieber gar keinen Kaffee?
Ich trinke sehr gerne Kaffee, allerdings beschränke ich mich auf eine Tasse, denn sonst bin ich so hibbelig und aufgekratzt, dass ich am laufenden Band quassele, und das kann dann keiner ertragen! Bei Kaffee bin ich ziemlich altmodisch und trinke klassischen Milchkaffee, mit viel Milch, dazu am besten noch ein Keks! Perfekt!

8.     Du warst schon Eisverkäuferin, Museumsführerin, Nachtwächterin, Werbetexterin und vieles mehr. Was war denn Dein Traumberuf als Kind?
Auch wenn ihr es mir nicht glauben werdet- aber ich wollte immer schon Autorin werden! Ich habe davon geträumt, dass meine Geschichten eines schönen Tages endlich als Bücher erscheinen und die Leserinnen und Leser in fremde und magische Welten entführen. Auch wenn auch ich manchmal Tage kenne, wo mir die Inspiration fehlt und manches nervt – ich könnte mir keinen schöneren Beruf vorstellen und bin sehr dankbar, dass ich das machen darf, was mir großen Spaß macht! 

Vielen Dank für Deine Geduld!

Chloé und die rosarote Brille, Sonja Kaiblinger, Illus. Vera Schmidt, Loewe Verlag



Chloé und die rosarote Brille, Sonja Kaiblinger, Illus. Vera Schmidt, Loewe Verlag
Rezension meiner Tochter Johanna.
Es ist Sommer und die Sommerferien stehen vor der Tür. Alles läuft super und Direktor Oberhauser beschließt eine Einweihungsfeier für das neue Jungsklo, das vor ein paar Monaten in Betrieb genommen wurde, zu feiern. Da sind alle Jungs natürlich total begeistert, allen voran Ernst, der das Klo total super findet. Auf der Einweihungsfeier bekommt Direktor Oberhauser vom Elternverein die rosarote Klobrille der Liebe überreicht. Als eine der WC-Brillen auf der Jungentoilette kaputt geht, montiert Hausmeister Herr Niemand die neue rosa Brille, schließlich glaubt keiner an eine mögliche Wirkung. Doch fortan steht Alles Kopf! Die Mädchen erhalten schmalzige Liebesbrief. Sämtliche Jungen scheinen plötzlich total verknallt in Mädchen zu sein, die gar nicht zu ihnen passen. Plötzlich hat sogar Chloé vier Verehrer und wundert sich nur noch. Sogar ihr bester Kumpel Ernst, der sich bisher immer über die tuchtelnden Angélique und Heiko lustig gemacht hat, schmachtet nunmehr Chloé an. Als ihr bester Freund, meint er auch noch, daß nur er der Richtige für sie sein könne. Auch wenn Chloé anfangs nicht an die Macht der „Klobrille der Liebe“ geglaubt hat, so sieht sie nun doch darin die Möglichkeit, endlich die richtigen Paare zusammen zu bringen. Gar nicht so einfach!
Mir gefällt sehr gut, daß ausgerechnet Ernst, der sich immer über das Liebespaar Angélique und Heiko lustig gemacht hat, nun selbst Hals über Kopf verknallt ist und sich eigentlich zum Affen macht. Es gibt sehr viele lustige Stellen und ich habe total viel gelacht. Das Chaos, als wirklich alle vom Liebesvirus befallen waren, ist echt witzig. Schade fand ich, als die Freundschaft von Chloé und Pauline bedroht war, weil ja Pauline schon so lange in Ernst verliebt ist und nun funkt ihr diese verflixte Klobrille dazwischen. Aber meistens ist das Buch vor allem lustig. Auch Chloés „EnzyKLOpädie“ ist wieder dabei. Auf die freue ich mich immer besonders, weil dort so viele irre Dinge über WCs drin stehen. Deswegen lesen ich mir diese Einträge immer zuerst durch, noch ehe ich mit dem Buch beginne.
Außerdem finde ich (10) die Schriftgröße sehr gut, es ist nicht so kleingedruckt, es lässt sich dadurch besser lesen. Auch die Illustrationen von Vera Schmidt gefallen mir. Nicht nur, daß das Buch überhaupt Bilder hat, die Gesichter gucken auch immer so lustig. Ich finde die Bilder irgendwie frech und nicht kitschig. Das Buch hat mir richtig gut gefallen und jetzt bin ich traurig, daß die Reihe schon zu Ende ist. Ich hoffe, Sonja Kaiblinger schreibt wenigstens die Scary Harry Reihe noch weiter, die ich auch total klasse finde.