Freitag, 23. März 2018

Chloé und die rosarote Brille, Sonja Kaiblinger, Illus. Vera Schmidt, Loewe Verlag



Chloé und die rosarote Brille, Sonja Kaiblinger, Illus. Vera Schmidt, Loewe Verlag
Rezension meiner Tochter Johanna.
Es ist Sommer und die Sommerferien stehen vor der Tür. Alles läuft super und Direktor Oberhauser beschließt eine Einweihungsfeier für das neue Jungsklo, das vor ein paar Monaten in Betrieb genommen wurde, zu feiern. Da sind alle Jungs natürlich total begeistert, allen voran Ernst, der das Klo total super findet. Auf der Einweihungsfeier bekommt Direktor Oberhauser vom Elternverein die rosarote Klobrille der Liebe überreicht. Als eine der WC-Brillen auf der Jungentoilette kaputt geht, montiert Hausmeister Herr Niemand die neue rosa Brille, schließlich glaubt keiner an eine mögliche Wirkung. Doch fortan steht Alles Kopf! Die Mädchen erhalten schmalzige Liebesbrief. Sämtliche Jungen scheinen plötzlich total verknallt in Mädchen zu sein, die gar nicht zu ihnen passen. Plötzlich hat sogar Chloé vier Verehrer und wundert sich nur noch. Sogar ihr bester Kumpel Ernst, der sich bisher immer über die tuchtelnden Angélique und Heiko lustig gemacht hat, schmachtet nunmehr Chloé an. Als ihr bester Freund, meint er auch noch, daß nur er der Richtige für sie sein könne. Auch wenn Chloé anfangs nicht an die Macht der „Klobrille der Liebe“ geglaubt hat, so sieht sie nun doch darin die Möglichkeit, endlich die richtigen Paare zusammen zu bringen. Gar nicht so einfach!
Mir gefällt sehr gut, daß ausgerechnet Ernst, der sich immer über das Liebespaar Angélique und Heiko lustig gemacht hat, nun selbst Hals über Kopf verknallt ist und sich eigentlich zum Affen macht. Es gibt sehr viele lustige Stellen und ich habe total viel gelacht. Das Chaos, als wirklich alle vom Liebesvirus befallen waren, ist echt witzig. Schade fand ich, als die Freundschaft von Chloé und Pauline bedroht war, weil ja Pauline schon so lange in Ernst verliebt ist und nun funkt ihr diese verflixte Klobrille dazwischen. Aber meistens ist das Buch vor allem lustig. Auch Chloés „EnzyKLOpädie“ ist wieder dabei. Auf die freue ich mich immer besonders, weil dort so viele irre Dinge über WCs drin stehen. Deswegen lesen ich mir diese Einträge immer zuerst durch, noch ehe ich mit dem Buch beginne.
Außerdem finde ich (10) die Schriftgröße sehr gut, es ist nicht so kleingedruckt, es lässt sich dadurch besser lesen. Auch die Illustrationen von Vera Schmidt gefallen mir. Nicht nur, daß das Buch überhaupt Bilder hat, die Gesichter gucken auch immer so lustig. Ich finde die Bilder irgendwie frech und nicht kitschig. Das Buch hat mir richtig gut gefallen und jetzt bin ich traurig, daß die Reihe schon zu Ende ist. Ich hoffe, Sonja Kaiblinger schreibt wenigstens die Scary Harry Reihe noch weiter, die ich auch total klasse finde.

Donnerstag, 22. März 2018

Auf den ersten Blick verzaubert (1), Sonja Kaiblinger, Illustr. Daniela Kohl, Dressler Verlag



Auf den ersten Blick verzaubert (1), Sonja Kaiblinger, Illustr. Daniela Kohl, Dressler Verlag

Dies ist der erste Band der neuen „Plötzlich verwandelt Triologie“ der Autorin von „Verliebt in Serie“.
Ophelia hat nicht nur einen eigenwilligen Namen, sie hat auch eine schönere und beliebtere Zwillingsschwester namens Lora, mit der sie bei ihren noch merkwürdigeren Tanten Rose, Melli und Helli (Drillingen) in deren argwöhnisch beäugten Herrenhaus in Edingburgh. Jede bewohnt eine eigene Etage und dazwischen wuselt das pupsende Hausschwein herum. Obwohl sie die weibliche Hauptrolle Julia in der Schulaufführung spielen soll, traut sie sich nicht ihrem männlichen Co-Star Adrian eine Einladung zu ihrer 16. Geburtstagsparty zu geben. Als sie sich endlich einen Ruck gibt und ihm die Einladung heimlich zustecken will, verwickelt sie sich in eine Abfolge unzähliger Peinlichkeiten und ihr wächst ein Bart! Offensichtlich hat sie die geheime Verwandlungsfähigkeit von Mehrlingen in ihrem Clan geerbt. Doch niemand hat sie in deren Geheimnisse eingeweiht, da alle glaubten Ophelia bliebe verschont. Um nicht statt auf der ersehnten Party in den Highlands bei ihrem gefürchteten Großonkel zu laden, muß sie schleunigst lernen, diese Verwandlungen zu beherrschen. Dies soll sie beweisen, indem sie es lernt, sich bis zu ihrem Geburtstag in den perfekten und daher langweiligen Cliff zu verwandeln.
Welcher Teenie hat nicht das Gefühl von einer Peinlichkeit in die nächste zu stolpern? Alle scheinen zu wissen was zu tun ist, was angesagt ist und was nicht, nur man selbst stolpert ahnungslos durchs Schulleben. Während das einige junge Mädels schon an den Rande der Verzweiflung zu treiben scheint (warum sonst sollten sie wohl stundenlang mit ihren besten Freundinnen telefonieren/chatten/chillen?) muß Ophelia noch ein verzwicktes Familiengeheimnis ergründen und ihre magischen Fähigkeiten kontrollieren lernen. Das ist so viel auf einmal, da hat sie gar keine Zeit verrückt zu werden! Dass Jungen sie nun plötzlich auch wahrzunehmen beginnen und das nicht nur als guten Kumpel, macht die Situation nicht gerade einfacher. Jawoll, Jungen im Plural, da kommt wirklich einiges auf Ophelia zu, die gar nicht darauf vorbereitet ist und bislang doch lieber unauffällig blieb. Das ist wirklich lustig, spannend und romantisch zugleich. Dadurch, daß Ophelia und ihre Spontanverwandlungen immer unter Beobachtung stehen, ohne, daß sich Ophelia dessen bewußt ist oder das wann und wie spürt, ist es auch ein wenig unheimlich. Ach ja, dieser merkwürdige Geier, der sie oft aus der Luft beobachtet, trägt natürlich auch zur etwas gruseligen Spannung bei.Ich bin nun total neugierig, wie es weitergeht und freue mich, daß ich mich „nur“  bis zum Herbst gedulden muß!.
Die Geschichte ist wirklich sehr kurzweilig und frisch geschrieben, man leidet mit Ophelia direkt mit, das Herz klopft, egal, ob gerade auf der Flucht vor den Gehilfen ihres unbekannten Onkels, des aktuellen Fettnapfes in welchem sie sich befindet oder ihres Liebeswirrwarrs. Erzählt wird ausschließlich aus Ophlias Perspektive in Ich-Form, so daß sämtliche Eindrücke und Gedanken sich unmittelbar aus Ophelias Kopf in das Hirn der Leserin strömen.

Erwähnen möchte ich noch die schöne Gestaltung von Daniela Kohl, der Illustratorin der erfolgreichen Comicromanreihe „Mein Lotta-Leben“ unverkennbar und doch optisch an das höhere Alter dieser Zielgruppe. Auch wenn ich ja eigentlich keine Schutzumschläge mag, weil ich immer fürchte,  sie zu beschädigen/verlieren und dann Angst um den empfindlichen Leinenbezug darunter habe, war ich diesmal entspannt: Das Buch enthält keine Illustrationen, sondern zauberhafte Sternenvignetten über die Seiten verstreut. Die kleinen charakteristischen Figürchen finden sich in der Innenklappe wieder und ebenso zahlreich auf dem Schutzumschlag. Nimmt man diesen ab, dann: Tada! Findet man ein Hardcover mit pflegeleichtem bedruckten Einband im Stil des Schutzumschlages, aber doch ruhiger, da nur ein größeres Figuren-Paar sich anhimmelt. Sehr süß! Gefällt mir in seiner Schlichtheit eigentlich besser und sollte der Schutzumschlag verloren gehen, sieht es immer noch toll im Bücherregal aus.  
Wem „Verliebt in Serie“ gefällt, der ist bei dieser neuen Triologie bestens aufgehoben. Wieder eine gelungene Kombination aus Magie, Liebe und dem ganz normalen Wahnsinn eines jeden Teenagers!

Tolle Reihe für Mädels ab 12 Jahren!
Ich bedanke mich ganz herzlich beim Bloggerteam der Oetinger-Gruppe, daß uns dieser Wunsch erfüllt wurde!