Samstag, 17. März 2018

Emily Windsnap (1) Das Geheimnis, Liz Kessler, Hörspiel made by WDR, DAV



Emily Windsnap (1) Das Geheimnis, Liz Kessler, Hörspiel made by WDR, DAV
Die 12-jährige Emily Windfang (zu Englisch Windsnap) lebt mit ihrer Mutter auf einem Hausboot am Pier ihrer kleinen englischen Küstenstadt. Da ihre Mutter große Angst vor Wasser hat, legt das Boot nie ab. Auch Emily war noch nie im Wasser. Mit dem Schulwechsel gelingt es ihr, ihre Mutter zu überreden, sie am Schulschwimmunterricht teilnehmen zu lassen. Sie fühlt sich im Wasser sofort in ihrem Element. Doch schon nach wenigen Minuten, spürt sie ein merkwürdiges Gefühl in den Beinen, als würden diese eins werden. Ihr wächst ein Fischschwanz! Schnell verlässt sie das Becken, bevor es ihren Mitschülern auffällt. Völlig verwirrt muß sie erst mal nachdenken. Warum erzählt ihr ihre Mutter nie etwas über ihren Vater? Ahnt ihre Mutter was mit Emily los ist? Emily versteht es ja selbst nicht so ganz, daher springt sie nachts heimlich ins Meer, wo sie sich sofort wieder verwandelt. Am Regenbogenfelsen lernt sie dann das gleichaltrige Meermädchen Shona kennen. Diese weiht sie in die Geheimnisse der Nixenwelt ein und gemeinsam forschen sie nach Emilys Vater.
Der erste Band der Emily-Reihe ist vom WDR als Hörspiel aufgenommen worden, mit namenhaften Sprechern wie Frauke Pohlmann als Emilys Mutter, oder Karlheinz Tafel als Staatsanwalt. Doch auch die Stimmen der jungen Nixen Wanda Kosmala, Céline Vogt und Johanna Bergmann sind wirklich gut gewählt. Sie klingen richtig frisch, mädchenhaft und dennoch kann man sie prima auseinander halten. Ihre Namen werden auch oft genug genannt, um der Geschichte folgen zu können, was bei Hörspielen ja nicht immer der Fall ist. Auch die Klangkulisse ist toll, das Meer rauscht und man fühlt sich sofort an die See versetzt. Neben den tollen emotionsgeladenen Stimmen möchte ich aber auch die Technik nicht vergessen. Nicht nur die Stimmen sind glasklar, sie werden auch nicht von der Geräuschkulisse überlagert. Obwohl man den Eindruck verschiedener Lautstärken hat, muß man den Lautstärkeregler nie verändern. Die Höhen, Tiefen, Bässe und die Lautstärke sind prima ausbalanciert.
Die Geschichte: Gut, ich bin eine Mädelsmutter und kenne H2O, Mako, Aléa Aquarius und Mariella Meermädchen. Wir haben Nixen Barbies und Kostüme. Das Prinzip der Meerjungenfrauen-Menschenmädchengeschichte ist mir also vertraut, wobei ich stets im Hinterkopf hatte, daß gerade dieser erste Emily-Band älter ist, wahrscheinlich sogar als die Barbie Versionen. Sehr schön an dieser Geschichte finde ich natürlich, daß Emily erfährt, warum sie ohne ihren Vater aufgewachsen ist und dass das überhaupt nicht an mangelnder Liebe seinerseits lag. Lustig fand ich die Wahrsagerin vom Pier, Millie, die immer wieder auf Emily aufpassen soll, dabei aber einschläft, am Fernseher klebt, oder ähnliches.  Die Geschichte ist stark gekürzt auf nur 51 Minuten und damit deutlich kürzer als Band 2, der als Hörbuch auf 2 CDs eingelesen wurde und 2 h 31 min dauert. Die Buchvorlagen sind gleich dick. Anlässlich des Erscheinens eines neuen 6 Bandes „Die Bestimmung“  (4 CDs, gelesen von Laura Maire) aus der Feder von Liz Kessler, sind die ersten drei Bände noch einmal herausgebracht worden. Die Bände 4 und 5 folgen im Herbst.
Meine Nixenmädels fanden die Geschichte echt schön, bemängeln aber, daß die CD Emily Windsnap heißt, sie im Hörspiel aber Windfang genannt wird. Gut, das kann ich nun auch nicht erklären. Der Gesang der Sirene zu Beginn und zwischendurch ist natürlich „voll schön“. Die Geschichte hat beiden auch sehr gut gefallen, wobei Franziska meinte: „Das Ende ist kein gutes Ende, weil es neugierig macht, auf die nächste CD, die brauche ich aber nun auch!“. Die Geschichte ist schon in sich abgeschlossen, endet aber mit einem Ausblick auf die Fortsetzung, die wir natürlich auch ganz dringend brauchen!
Wir bedanken uns ganz herzlich beim DAV-Verlag und empfehlen sie dringend allen Nixenmädels ab 8 Jahren weiter.

Freitag, 16. März 2018

Der Werkdachs und das Holzlager vom Biber, Pelle Krautwald, Ulja Krautwald, Gundega Muzikante, Krautwaldverlag



Der Werkdachs und das Holzlager vom Biber, Pelle Krautwald, Ulja Krautwald, Gundega Muzikante, Krautwaldverlag
Nach, der Werkdachs und seine Freunde, ist dies das zweite Buch über den kleinen Biber, der im Wald lebt und gerne mit Holz arbeitet.
Der Werkdachs sitzt mit dem Fuchs und der Krähe und langweilt sich. Da kommt die Katze mit einem Problem auf ihn zu. Ihre Gitarre ist vom Baum gefallen und wurde zerstört, ob er sie ihr wohl reparieren könne. Der Dachs untersucht die Gitarre und stellt fest, daß als Klangholz Ahorn verwendet wurde, welches er nicht vorrätig hat. Daher besuchen sie den Biber der ein riesiges Holzlager unterhält und bei dem gerade eine frische Holzlieferung ansteht. Es ist ein tolles Spektakel, dem die Tiere des Waldes gebannt zu sehen.
Neben der Geschichte um verschiedene Hölzer und ihre Eigenschaften lernt man eine Biberburg und Wissenswertes über den Biber in Infokästchen kennen. Die Illustration ist sehr liebevoll, aber mehr kindlich, als lebensecht (es gibt eine Küche mit Waschbecken und Handtüchern am Haken). Im Glossar werden Grundlagen zum Holz aus dem schlauen Buch des Bibers (im ersten Band gibt es das schlaue Buch der Krähe) vorgestellt und 8 verschiedene Holzarten mit einem Bild eines kleines Zweigs mit Frucht und der typischen Holzmaserung. Auch typische Verarbeitungsmerkmale für kleine Handwerker werden nicht vergessen. Zudem gibt es eine sehr schöne Bauanleitung für das Amulett des Rapunzelmannes. Ich weiß leider weder was ein Rapunzelmann ist (für mich sieht er aus wie ein Heinzelmann oder Zwerg), noch spielen er und sein Amulett in der Geschichte eine besondere Rolle. Allerdings ist dieses Amulett etwas, was Kinder mit etwas Hilfe gut selber bauen können, im Gegensatz zur Gitarre der Katze. Daher wird der Gitarrenbau der Katze auch gar nicht beschrieben, da dies zu kompliziert ist, obwohl sie den Aufhänger der Geschichte bildet. Dafür ist im Anschluß an die Bauanleitung des Amuletts ein Bild von der glücklich singenden Katze mit ihrer reparierten Gitarre abgebildet. Das ging mir leider zu schnell. Es hätte mir völlig gereicht, wenn man als Aufhänger der Geschichte den Rapunzelmann und sein Amulett genommen hätte, das wäre für mich sinniger gewesen.
Auch die im Klassentext erwähnten jungen Wölfe, spielen keine nennenswerte Rolle, somit werden leider Erwartungen geweckt, die nicht wirklich erfüllt werden.
Ein weiteres Extra ist das Lied der Biberflößer mit Text und Noten. Es ist allerdings keine bekannte Melodie angegeben, zu der man es singen kann. Meine Musikalität ist begrenzt, daher habe ich erst gar nicht meine Blockflöte ausgepackt, sondern im Internet die angegebenen Verlagsseiten eingegeben. Dort gibt es auch einen schönen Anblick des ersten Bandes und ein weiteres Lied, aber leider keine kleine Hörprobe zum Lied, so daß mir persönlich die Noten wenig bringen. Dafür habe ich auf der Internetseite tolle Downloadangbote für Laubsägearbeiten gefunden.
Das Buch ist sehr hochwertig und ansprechend mit viel Liebe gestaltet. Allerdings liegt das Hauptaugenmerk des Buches wirklich auf Holz und Arbeiten mit Holz, die Logik der Geschichte kommt da ein wenig zu kurz. Das mag Kinder vielleicht nicht so stören, aber selbst nach einem Semester Methodenlehre, vermisse ich etwas eine logischere Erzählstruktur. Das Wissen wird allerdings sehr kindgerecht vermittelt, schön leicht verständlich. Für ein Bilderbuch hätte ich mir aber eine größere Schrift gewünscht, da oft alterssichtige Großeltern und manchmal auch sehr frühe Leseanfänger diese zur Hand nehmen und dafür ist der Text in den Wissenskästchen für meinen Geschmack zu klein gedruckt.
Ein wirklich schönes und liebevoll gemachtes Buch, das mich aber leider nicht voll überzeugen konnte.
Ich bedanke mich ganz herzlich beim Krautwald Verlag und empfehle allen begeisterten Holzarbeitern deren ansprechenden Internetseiten mit vielen Anregungen und Downloads