Montag, 6. November 2017

Advent, Advent, der Christbaum brennt, 24 neue Geschichten aus der chaotischen Weihnachtszeit, Hrsg. Heike Abidi und Anja Koeseling, Eden Books



Advent, Advent, der Christbaum brennt, 24 neue Geschichten aus der chaotischen Weihnachtszeit, Hrsg. Heike Abidi und Anja Koeseling, Eden Books
Weihnachten naht mit großen Schritten! Diese 24 sehr unterschiedlichen Kurzgeschichten rund um das Thema Weihnachten lassen sich auch gut als Adventskalenderbuch lesen.
Das Buch ist in vier Kapitel mit jeweils 6 Geschichten unterteilt, jedes mit einer kurzen humoristischen Einleitung und einem thematisch passenden Extra zum Ausklang.
Noch vor dem 1. Kapitel gibt es ein Extra mit 7 Tipps für ein entspannendes Weihnachtsfest.
Im 1. Kapitel: Familienchaos-Geschichten, lassen schmunzeln, da jeder ja irgendwie das familiäre Chaos zum Fest kennt und ein Lied davon singen kann.
Egal ob die beste Freundin Mitten im Weihnachtsstress das Plätzchen backen übernimmt, weil Schwiegermama, mit gekauften Plätzchen nicht zufrieden ist oder die Eltern verzweifelt versuchen Ihren Kindern den Glauben an das Christkind zu erhalten, am Ende kommt doch alles ganz anders als geplant. Trotz Schwangerschaft im Endstadion sollen noch alle Verwandten glücklich gestellt werden, oder eine Fahrt zur Familie steht an, obwohl man weiß, daß Papa doch wieder nur mit der Oma schlechte Stimmung verbreitet und man verzweifelt versucht, dem entgegen zu steuern, damit das Weihnachtsfest doch das Fest der Liebe bleibt. Diese Geschichte ist so schön aus dem Leben gegriffen und endet so ganz anders als erwartet, aber dennoch lebensnah, daß sie mir besonders gefiel.
Das Extra zum Schluss des Kapitels bietet unterhaltsame Infos zu den erfolgreichsten Weihnachtshits aller Zeiten, die im Übrigen auch immer wieder nebenbei in den einzelnen Geschichten vor allem im Autoradio gespielt werden.
Das zweite Kapitel heißt: Beziehungsgeschichten.
Hier gefielen mir besonders die romantische Geschichte „Umtausch ausgeschlossen“ und das versöhnliche „Elvira und Gisela“ über zwei alte Freundinnen, die sich vor Weihnachten über die Festplanung so zerstreiten, daß sie durch die Trennung erst wieder den Wert ihrer Freundschaft zu schätzen lernen.
Das Extra im Anschluß an das Kapitel widmet sich den besten Möglichkeiten sich schon mal in Weihnachtsstimmung zu bringen und sich nicht von Weihnachten überrumpeln zu lassen.
Das dritte Kapitel widmet sich „Schlemmergeschichten“.
Dieses Kapitel gefiel mir mit dem romantischen „Kommt Weihnachten nicht von Wein?“ über eine junge Frau, die nach dem Beziehungsende sich nur mit einer Flasche Wein auf das Hausboot ihrer verstorbenen Oma flüchten will, um sich alleine zu bemitleiden, dem liebenswert chaotisch und multikulturell offenen „Gans oder Falafel?“ besonders gut. „Das Fest der Liebe“ ist dann eher für Freunde des schwarzen Humors, wobei ich mich sehr gefreut habe, eine weitere Geschichte aus dem Leben des Düsseldorfer Schriftstellers in Grafenwerth und der Freifrau als Gastgeberin der vermeintlich gesellschaftlichen Crème de la Crème kennen zu lernen, die mich schon bei den Urlaubsgeschichten amüsierten.
Das Extra bietet hochprozentige Weihnachtsgenüsse aus aller Welt. Wer alle Rezepte gleichzeitig verbringt, dürfte das Fest allerdings in einer Ausnüchterungszelle oder der Intensivstation verbringen. Prost!
Im vierten und letzten Kapitel „Abenteuergeschichten“ schildert unterhaltsames, besinnliches und nachdenkliches zum Fest der Liebe.
In diesem Kapitel hat es mir besonders der „Weihnachtswahnsinn“ über ein als entspannter Fernsehabend mit Pizza geplantes Fest, dass ungeplant zur Mega-Party wird, wie auch die besinnlichen „Zu Hause ist manchmal dort, wo wir es nicht erwarten“ und „Weihnachtssehnsucht“ angetan. Einmal will eine junge Frau nur dem Fest entfliehen und findet auf dem Weg zum Flughafen, doch noch ihr perfektes Fest, während in der Geschichte „Weihnachtsehnsucht“ eine junge Frau an Heilig Abend im Auslandsjahr in Jerusalem nicht nur Kulturen verbindet und vermeintliche Glaubensbarrieren überwindet, sondern auch den Zauber der Weihnacht fernab von zu Hause findet.
 Das Extra „Nach dem Fest ist vor dem Fest“ bietet unterhaltsame Tipps, wie man den Weihnachtsstress im nächsten Jahr dann doch endlich umgehen kann und die Zeit einem doch nur wieder entgleitet.
Um Ärger mit der lieben Familie zu vermeiden, die sich vielleicht durch die eine oder andere Geschichte persönlich auf den Schlips getreten fühlen mag, werden die  jeweiligen Autoren der Geschichten nicht angegeben. Lediglich bei einigen der Autorenkurzinfos am Buchende kann man entnehmen welcher der Autoren, welche Geschichte verfasste, aber eben nicht bei allen. Die Autoren und ihre Vitae sind so unterschiedlich wie das Leben selbst. Daher ist wie bei einer Tüte Haribo Colorado für jeden Geschmack was dabei. Die einen Geschichten gefallen besser, die anderen weniger, aber insgesamt stellt man dann doch wieder fest: die Mischung macht‘s!
Von daher gebe ich gerne 4 von 5 Sternen.

Sonntag, 5. November 2017

Liliane Susewind – Meine Songs, Tanya Stewner, Guido Frommelt diverse Interpreten, Argon



Liliane Susewind – Meine Songs, Tanya Stewner, Guido Frommelt diverse Interpreten, Argon
Die Musik zu einer Buchreihe statt zu einem Film, das ist doch mal was anderes. Doch die Autorin der Liliane Susewind Reihe, die aktuell ihren 10. Geburtstag feiert, singt gerne, schreibt Lieder selbst und ist mit dem Musiklehrer Guido Frommelt verheiratet. Da lag es eigentlich auch ziemlich nahe, daß sie gemeinsam ein Album zu den Geschichten schreiben.
Als Autorin kennt Tanya Stewner ihre Geschichten natürlich bestens und so spiegeln sie sich auch ganz wunderbar in den Liedtexten wieder, die für die Liebhaber der Buchreihe somit richtig klasse sind.
Die Interpreten wurden sehr breit gestreut gewählt und passen jeweils hervorragend zum jeweiligen Stil des Liedes. Vorab waren meinen Töchtern (10 und 8 Jahre) nur Bürger Lars Dietrich, Cäthe, Winnie Böwe und Tanya Stewner bekannt. Natürlich haben sie sich total gefreut deren Namen auf dem Cover zu lesen. Die Mutter kannte mehr, aber auch nicht alle, so haben wir unser musikalisches Spektrum erweitert, denn auch dieses Album weist ein breites musikalisches Spektrum auf, es ist nicht in einem einheitlichen musikalischen Brei. Wenn man liest, daß neben Cäthe auch Jasmin Tabatabai, Tom Beck, Jan Plewka, Axel Prahl, Guildo Horn und Olaf Schubert mitsingen, kann man sich vorstellen, wie bunt diese Mischung ist. Olaf Schubert hat keinen besonders großen Part, aber für mich war es ausreichend den an sich coolen Pinguin-Groove von Anna Mateur toll gesungen, des öfter im Auto zu überspringen. Das ist natürlich das Risiko bei breitgestreuten Interpreten, das nicht alle den Geschmack gleich treffen, aber das sind natürlich persönliche Vorlieben.
Musikalisch ist das Album für eine CD für Kinder recht anspruchsvoll, was auch bedeutet, daß es Eltern nicht auf den Keks geht und sie es bereitwillig auch im Auto mithören, auch auf die Gefahr hin nachher einen anhalten Ohrwurm zu behalten.
Nestor (The Voice Kids) der „Eisgezeichnet“ den Song von Eisbär Milky singt, kommt bei Kindern ganz besonders gut an, eben weil er offensichtlich selbst noch ein Kind ist, aber auch, weil Milkys Lieblingsausdruck „eisgezeichnet“ für Kinder super witzig ist.
Aber auch sehr eingängige Melodien wie „Wir lieben Pferde“ von Winnie Böwe (die Schauspielerin von Susanne Martin aus den Bibi und Tina Filmen) bleiben sofort hängen und werden mitgesungen.
Bei anderen Liedern, wie dem Elefantensong von Yvonne Catterfeld und Tom Beck, geht mehr der Rhythmus ins Ohr und bleibt im Gedächtnis. Der Bonsai-Song „Kein Stress“ ist einfach lässig und macht Spaß, genau richtig für Bürger Lars Dietrich und Lillis Hund Bonsai. Eine Lieder lassen die Glieder zappeln, andere sind eher nachdenklich, schön gemischt halt.
Sowohl bei den Texten als auch bei den Melodien wurde die kindliche Zielgruppe ernstgenommen. Es gibt weder einen lieblosen Einheitsbrei der mit 3 Akkorden auskommt, noch phantasielose platte Texte. Die Liebe zu Liliane und ihren Freunden und Fans durchzieht das ganze Album. Da diese wie gesagt etwas anspruchsvoller sind, liegt dem Album ein Booklet mit den Songtexten bei, obwohl die Texte ja auf Deutsch sind. Dabei sind auch farbige Illustrationen von Eva Schöffmann-Davidoff neben den Texten, so daß man die tierischen Helden noch mal vor Augen hat. Lilli selbst ziert ja bereits das Cover und die Rückseite des Booklets zeigt kleine Fotos der 16 Interpreten (ausschließlich Tanya Stewner). Damit ist das Booklet schon ziemlich dick, obwohl der Textdruck für Leseanfänger (oder Großeltern oder spätgebärende Eltern) schon ziemlich klein ist (ein klassischer Fall von Altersdiskriminierung, nur Kinder von 10 bis 40 haben keine Schwierigkeiten ;)).
Die abschließende Meinung meiner Töchter: doch, gefällt uns sehr gut! Wobei man anmerken muß, daß besonders oft die Tracks ab 10, 3 und 5 von den Mädels ausgewählt wurden. Obwohl sie Lieblingslieder haben, finden sie das Album insgesamt aber sehr gut und ich kann als Mutter nur sagen: ja, auch ich bekam einige Ohrwürmer, zum Glück schöne und dieses Album bekommt ganz klar die Auto-Mitfahr-Erlaubnis.
Die Zielgruppe vergibt 5 von 5 Sternen.