Montag, 3. Oktober 2022

Nothing more to tell, Karen M. McManus, gelesen von Lydia Harms & Andreas Dyszewski, DAV 2 MP3 12 h 21 min ungekürzt

 

Nothing more to tell, Karen M. McManus, gelesen von Lydia Harms & Andreas Dyszewski, DAV 2 MP3 12 h 21 min ungekürzt

 

Brynns Seele brennt für Journalismus, das ist es was sie später machen will. Doch nachdem sie bei Recherchen Belastendes über den Captain der Schulmannschaft entdeckt, stellt der sie journalistisch bloß, um ihr zuvor zu kommen. Nun brennt sie vor Scham, aber ihre Eltern ziehen berufsbedingt wieder zurück in ihren Heimantort, in ihr altes Haus. Beide Töchter müssen zurück an die alte Privatschule. Dort hatte sie einst ihr damals bester Freund Tripp bloßgestellt, kurz bevor er und zwei weitere Klassenkameraden, die Leiche ihres erschlagenen Lieblingslehrers im Wald fanden. Der Mord wurde nie aufgeklärt. Da Tripp mit den anderen Schülern, deren Spuren auf der Mordwaffe gefunden wurden, nichts zu tun hatte glaubte man ihm. Brynn haben weder die Ungereimtheiten, noch der ungeklärte Mord je losgelassen. Um ihre Journalistenkarriere noch zu retten, bewirbt sie sich bei einem seriösen True Crime Kanal und stellt dort den Fall vor. Zu Brynns Überraschung ist Chefin Carly überzeugt und neben der Schule beginnt Brynn zu ermitteln. Es ist erstaunlich, wie viel das Rechercheteam und sie in kurzer Zeit ausgraben, noch erstaunlicher wie sehr Tripp ihr Herz inzwischen höher schlagen lässt.

 

Brynn kommt aus einer Familie erfolgreicher Naturwissenschaftler, womit sie selbst nichts anfangen kann. Nicht zu wissen was man will, ist für ihre Eltern unvorstellbar. Jeder muss ein besonderes Talent haben, sonst endet man noch wie Onkel Nick, der mit Mitte Zwanzig noch nichts erreicht hat! Puh, ganz schön hohe Erwartungen, die da auf Brynn und ihrer jüngeren Schwester lasten. Kein Wunder also, dass sie so unbedingt ihren Journalismus-Traum retten will. Tripp weiß noch nicht einmal was er nach der High School machen soll. Seine Chancen auf ein Uni Stipendium sind seiner Meinung nach gleich Null. Seine jetzigen Freunde Shane und Charlotte, können das als rich kids nicht vorstellen, sie wissen ja noch nicht mal wie er lebt. Eine traurige Alltäglichkeit in Amerika, wo Bildung oft leider Luxus ist.

Brynn ist klein und zart. Sie wirkt zerbrechlich, obwohl sie clever und hartnäckig ist. Lydia Herms mit ihrer jungen mädchenhaften Stimme passt sehr gut zu der aufgeweckten High School Schülerin.  Sie harmoniert zudem sehr gut zu der von Andreas Dyszweski, der die Geschichte aus Tripps Sicht erzählt. Tripp, der intelligente, ehrgeizige Sohn eines Schreiners, der in ärmlichen Verhältnissen lebt. Mit seinem guten Aussehen und seinem brillianten Kopf gehört er inzwischen zur In-Clique der Schule, doch der Verrat seiner Mutter, die sich einfach aus dem Staub machte und sich nie um ihn scherte, lastet schwer auf ihm. Wie wohl hat er sich früher bei Brynn und ihrer Familie gefühlt? Auch Andreas Dyszewski klingt jung, wie ein dynamischer, angesagter High School Typ, wenn da nicht immer die Selbstzweifel wären. Die Last der Geheimnisse macht ihn fast ebenso fertig, wie die Gefühle die ausgerechnet Brynn in ihm auslöst, Brynn, die er vor allen lächerlich gemacht hat.

 

Es gibt heutzutage kaum noch ein Jugendbuch ohne Homosexualität, weil dies dem Alltag der Jugendlichen entspricht. Dies wird hier mit Brynns Schwester Ellie ebenso selbstverständlich und lässig eingebracht, wie mit Brynns altem Freund Mason. Es ist so und damit basta, was gibt es da zu diskutieren? Das gefällt mir nicht nur gut in seiner Unaufdringlichkeit, es ist für mich auch ein gutes Beispiel, wie man damit umgehen sollte. Zur Kenntnis nehmen und gut is.... Das gehört zu ihrem Leben ebenso wie die Schulspinde, die auf dem Klapp-Cover abgebildet und im Laufe der Handlung immer wieder vorkommen.

 

Zuerst beginnt es eher gewöhnlich und ruhig, doch relativ schnell hat es mich gefesselt. Dabei kommt die Spannung nicht aus wilder Action, sondern aus den widersprüchlichen Charakteren, die hier auf einander treffen, die alten Verletzungen und Wunden, die wieder aufreißen und die Geheimnisse, die jeder zu verbergen scheint. Doch was steckt hinter all den Geheimnissen? Führen sie wirklich zur Aufklärung des Mordes an Mr. Larkin? Mit jeder Antwort die Brynn zu finden glaubt, tun sich quasi zwei neue Fragen auf. Die Twists werden immer schneller und überraschender und dieses sich steigernde Tempo an Twists steigert ungemein die Spannung. Der Thriller ist relativ unblutig, aber nicht weniger faszinierend. Ich wurde steitig aufs Glatteis geführt. Kaum meinte ich zu ahnen, was damals passiert war, entpuppte es sich als Finte. Dazu kommen natürlich auch romantische Verwicklungen. So mit einer spannenden Handlung mag ich auch Liebesgeschichten. Nicht nur für True Crime Fans ab 14 Jahren.

 

Ganz herzlichen Dank an Der Audio Verlag für mein Hörexemplar!

 

Hier findet Ihr eine Hörprobe:

https://www.der-audio-verlag.de/hoerbuecher/nothing-more-to-tell-mcmanus-karen-m-978-3-7424-2511-9/

 

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Samstag, 1. Oktober 2022

Die coole Bohne, Jory John und Pete Oswald, Adrian Verlag

 

Die coole Bohne, Jory John und Pete Oswald, Adrian Verlag

 

Einst wuchsen 4 kleine Bohnen in einer Schote heran und waren auch nach dem Schlüpfen noch ganz dicke miteinander. Doch irgendwann trafen sie sich weniger und hingen weniger miteinander ab, spielten kaum noch miteinander. Eines Tages war es dann so weit: 3 Bohnen wurden richtig cool und eine total uncool. Die uncoole Bohne separierte sich immer mehr und wurde immer einsamer. Eines Tages wurde sie in der Klasse sogar ausgelacht, bis eine der coolen Bohnen einschritt und sich schützend vor sie stellte: Nun war klar, dass man auch über die uncoole Bohne nicht lachen durfte. Über niemanden darf man lachen! Fortan trafen sie sich wieder häufiger und wenn man was doofes passierte, war immer jemand da, der half. Gemeinsam und freundlich, ist das Leben einfach cooler!

Was macht Coolness eigentlich aus? Sind es wirklich die Klamotten oder die Sonnenbrillen? Müssen Coole unbedingt fies sein oder geht es nicht auch freundlicher? Das Gefühl nicht dazu zu gehören kennen viele Kinder, die meisten fühlen sich früher oder später mal ausgeschlossen, die einen öfter, die anderen seltener. Doch wie damit umgehen? Soll man sich dann noch weiter isolieren? Die kleine Bohne schein in einen Teufelskreislauf zu gelangen, der erst durchbrochen wird, als eine coole Bohne auf sie zugeht. Das zeigt auch die Verantwortung der Coolen. Man bricht sich keinen Zacken aus der Krone, wenn man freundlich auf Uncoole zugeht, es färbt nicht ab, es steckt nicht an, aber es macht das Leben lebenswerter, wenn man aufeinander zugeht und niemanden ausschließt. Coolness verpflichtet!

 

Die Illustrationen stammen eindeutig von Pete Oswald, dessen Werke mit Jory John wir lieben. Mit großen Kulleraugen schaffen es sogar Bohne Gefühle auf den ersten Blick zu verdeutlichen. Das Werk ist so plakativ, dass auch Kinder auf Anhieb das Anliegen erkennen. Dabei greift Jory John mit Text und Story wieder ein emotionales Thema auf, dem auch schon Kindergartenkinder gut folgen und es gut nachfühlen können. Hier richtet er sich an beide Seiten: die einen sollen nicht aufgeben und sich nicht isolieren, die anderen sollen einen freundlichen Schritt auf sie zugehen und schon wird das Leben für alle schöner. Die Kindergartenzeit ist immerhin prägend für einen guten Start ins Leben und so kann man Kindern diese Zusammenhänge nicht früh genug deutlich machen!

 

Ein freundliches Bilderbuch ab 3 Jahren.

 

Ganz herzlichen Dank an den Adrian Verlag und die Agentur Buchcontact für dieses coole Bilderbuch!

 

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