Grimmskrams (2) – Die vierzehnte Fee, Marikka Pfeiffer, Miriam Mann, Magellan Verlag

Grimmskrams (2) – Die vierzehnte Fee, Marikka Pfeiffer, Miriam Mann, Magellan Verlag

 

Die aufregenden Ferien sind nun leider vorbei. Die Nachbarskinder Milli und Tom haben in dieser Zeit nicht nur Herrn Grimm, den Eigentümer des Grimm Towers, in dem sie wohnen, kennen- gelernt, sondern erlebt, dass magische Gegenstände und Personen aus der Märchenwelt mitten unter uns sind. Diese magischen Grimmskramse gilt es einzusammeln und in einem geheimen, Magie abschirmenden Raum in Sicherheit zu bringen. Dummerweise ist der fliegende Teppich aus ihrem ersten Abenteuer noch immer gerissen und sie wissen nicht, wie sie ihn flicken können. Dafür ist Frosch, der eigentlich niemand geringerer als der Froschkönig ist, nach wie vor Millis treuer, vorwitziger und verfressener Begleiter. Noch vor der Schule beobachten sie eine auffällige Frau und Frau Fee, die Kinderfrau von Toms kleiner Schwester Ella, wie sie Glitzer und Freude verbreitet. Richtig merkwürdig wird es allerdings, als der Schulleiter noch bei der Begrüßung in der Schulltür im Stehen einschläft und nicht mehr aufwacht! Kurz darauf fangen Rosen an die Schule blitzartig zu umwuchern. Ein Dornröschenzauber scheint am Werke zu sein. Können Tom, Milli und Frosch ihn aufhalten oder werden auch sie in einen hundertjährigen Schlaf fallen?

Märchen kennt doch jeder! Klar, doch wie gut? Die Tücke liegt oft im Detail wie Tom und Milli feststellen müssen. Erst wissen sie ja gar nicht, was da los ist, bis Tom das Märchen von Dornröschen einfällt. Doch was genau stimmt hier nicht? Welchen Grimmskrams müssen sie nur suchen, um nicht wie ihr Direktor einzuschlafen? Ella hätte sicherlich so einige Tipps auf Lager, aber sie geht ja nun auch in die Schule und ist ansonsten mit Frau Fee unterwegs. Moment, Frau Fee? War da in Dornröschen nicht auch was mit Feen und wenn ja wie viele? Hier ist irgendetwas aus der Märchenwelt mächtig schief gelaufen und Tom, Milli und Frosch müssen es wieder in Ordnung bringen. Wobei Milli ja bisweilen das Gefühl hat, dass Frosch die Suche heimlich boykottiert und nicht alles verrät, was er weiß. So ist die Suche jedoch ganz schön geheimnisvoll, aber auch gefährlich, denn sie Zeit drängt, wenn sie selbst nicht in einen hundertjährigen Schlaf fallen wollen und nebenbei noch den Riss im fliegenden Teppich reparieren... Eine irre Mischung also, mit dem eigenwilligen, sprechenden Märchenfrosch, der unser heimlicher Held ist, den irgendwie aus dem Ruder gelaufenen Märchen und dem Bewusstsein nun Zutritt zu Herrn Grimms Wohnung zu haben! Hier gibt es zwar Feen, Schlösser und Königinnen aber von Kitsch keine Spur! Wenn die Freunde doch nur wüssten, wonach sie suchen müssen! Aber Mr. E. Grimm hat natürlich recht, als er in seinem Tagebuch schreibt „Nichts ist trügerischer, als die Worte „Es war einmal...““. Ja, die Märchen sind nicht vergangen und sie versuchen immer wieder in die Welt der Menschen einzudringen und in den Gang der Dinge einzugreifen. Gemeinsam ist es zumindest leichter und die Leser haben auch noch die märchenhafte Aufmachung von Kristina Kister zu bestaunen. Zu dumm nur, dass es in den Märchen so viele wichtige Details und Grimmskramse gibt, die irgendwie entwischen können, oder eben gerade welch ein Glück. Denn so kann die Suche von Milli, Frosch und Tom noch eine ganze Weile weitergehen und uns mit augenzwinkernden Anspielungen an die Geschichten unserer Kindertage weiter spannend unterhalten. Band 3 erscheint schon demnächst. Übrigens kennen wir Band 1 auch nicht, konnten dennoch problemlos folgen. Dennoch haben wir sicher etwas verpasst, als wir mit Band 2 begannen, denn auch bei Geschichten ist ja der Weg das Ziel...

 

Ab 9 Jahren für alle Liebhaber von Märchen und fremden Welten.

 

Ganz herzlichen Dank an Marikka Pfeiffer für diesen märchenhaften Instagram-Gewinn!

 

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Die Füchse von Hampstead Heath, eine Abigail Kamara Story, Ben Aaronovitch, gesprochen von Dietmar Wunder, GoyaLiT, 4 CDs 303 Minuten ungekürzt

 

Die Füchse von Hampstead Heath, eine Abigail Kamara Story, Ben Aaronovitch, gesprochen von Dietmar Wunder, GoyaLiT, 4 CDs 303 Minuten ungekürzt

 

Die Welt des Peter Grant und des Folly wächst weiter! Abigail Kamara 13 Jahre, Peter Grants Cousine ist fest entschlossen auch ins Folly aufgenommen und in die Geheimnisse der Magie eingeführt zu werden. Abigails jüngerer Bruder Paul leidet unter einem schweren, fortschreitenden Syndrom und bedarf ständiger Betreuung. Mittlerweile kann er nicht mal mehr sprechen. Daher ist Abigail meist sich selbst überlassen und macht jetzt in den Sommerferien Hampstead Heath unsicher. Dort fühlt sie sich in letzter Zeit immer häufiger beobachtet. Aber das seltsamste ist, als plötzlich ihre ehemalige Klassenkameradin Natalie, vor ihrer Tür steht und sie zu einem Event im Park einlädt. Kurz darauf wird sie vermisst und als sie wieder auftaucht, kann sie sich an nichts erinnern. Dem will sie auf den Grund gehen und forscht nach. Dabei lernt sie den gleichaltrigen Simon kennen, einen Jungen aus guten Hause, mit einem umwerfenden Lächeln, voller Enthusiasmus, aber geistig etwas begrenzt. Er bleibt ebenso an ihr dran, wie die sprechenden Füchse, die ihr durch den Park folgen. Die Füchse haben in ihre ihre magisch-menschliche Kontaktperson erkannt und Abigail muss feststellen, dass sie gemeinsam weiter kommen, auch wenn man auf Simon ganz schön aufpassen muss.

 

Sehr gut gefällt mir, dass Ben Aaronovitch immer wieder erstaunlich interessante Details aus seinem umfangreichen London-Wissen einfließen lässt. Sei es die Geschichte der Badeseen in der Kulturgeschichte von Hamstead Heath oder über die Flüsse, die immer wieder als Elementgöttinnen ebenso betörend wie mächtig und magisch sind.

Dietmar Wunders Stimme ist zum Niederknien! Da hört man einfach wie gebannt zu, wenn dieses männliche Timbre voller Ausdruckskraft jede noch so unbedeutende Nebenfigur zum Leben erweckt. Meine jüngste Tochter (12) fragte sofort nach, was ich denn da höre. Da sich die Reihe mit Abigail Kamara deutlich verjüngt, war dieser Spin-off auch durchaus für ihre Ohren geeignet. Allerdings stellte sie durchaus noch einige Fragen zur Welt des Follys und Peter Grant. Es lohnt sich definitiv mit magischen Vorkenntnissen in diese Reihe zu starten. Abigail ist unglaublich clever und nimmt die Dinge und Personen so wie sie sind, allerdings nicht ohne über sie nachzudenken. Das finde ich unglaublich sympathisch. Ihre Lebensumstände sind ganz schön fordernd, aber sie ist ehrgeizig und versucht das Beste daraus zu machen. Mal nutzt sie ihre Freiheiten ganz schön aus, mal kümmert sie sich aber auch beherzt um ihren kleinen Bruder, den sie sehr liebt, auch wenn ihr klar ist, dass die Zeit, die ihnen zusammen bleibt nur noch sehr begrenzt ist. Dieser selbstverständliche Umgang mit Behinderung und Tod, die Abigail so annimmt, wie sie nun mal sind, ist absolut hörenswert. Abigail ist keine Heilige, aber sie hat das Herz am rechten Fleck!

 

Ich muss ja zu geben, dass ich nicht alle Folgen der Peter Grant Reihe kenne, aber die Vorkenntnisse sind echt hilfreich. Dennoch konnte ich nicht allen mystisch magischen Twists, besonders in der Auflösung, folgen. Es war mir nicht immer ganz klar, in welcher Sphäre sich Abigail gerade befindet. Wenn man den Mix aus Kriminalfall, Paranormalität und britischen Humor liebt, ist es auch nicht immer tragisch, wenn man der Logik der Sphären nicht immer ganz folgen kann. Da hilft es, die Hörbücher mehrmals zu hören und nach und nach nimmt die Welt, wie Peter Grant und Co. sie sehen, immer mehr Kontur an. Ich bin ja gespannt, ob wir noch mehr von Abigail hören werden!

 

Ich bedanke mich ganz herzlich bei Goya LiT für mein Hörexemplar.

 

Hier findet Ihr eine Hörprobe:

https://www.jumboverlag.de/die-fuechse-von-hampstead-heath/index.php?cNG=540d887c-f20c-11ea-948b-001c42406321&productId=3244&f=true&lId=9&cdId=28&backToShop=true

 

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