Samstag, 15. Mai 2021

Das Rätsel des Pferdeamuletts (3) Eponas Erbe, Karin Müller, Schneiderbuch Verlag

 

Das Rätsel des Pferdeamuletts (3) Eponas Erbe, Karin Müller, Schneiderbuch Verlag

 

Nach dem Gemetzel, dass der Dunkle auf dem Hof von Cora und Aides angerichtet hat, ist dieser erheblich beschädigt. Doch viel schlimmer ist der Zustand zwischen Leben und Tod, in welchem sich Cora nun befindet. Ihre Kräfte scheinen stetig zu schwinden. Für Godje, Aides, Fynn und Oleg ist klar, dass sie sie nur retten können, wenn sie die verlorene dritte Schwester Rhianna in Wales wiederfinden und zur Mithilfe bewegen können. Gemeinsam mit ihren Pferdeamuletten müssten sich die beiden jüngsten Schwestern dem Dunklen entgegenstellen und Coras Seele aus dem Land hinter den Nebeln, dem Reich der Pferdegöttin Epona befreien. Allerdings wurde Rhiannas Aufenthalt gut verschleiert und so wissen sie gar nicht so genau, wo sie nach ihr suchen müssen. Godje, Aides und Fynn brechen nach Wales auf, während die Großmütter über Coras Gesundheit wachen. Wie wird es für Godje sein, wenn sie erstmals bewusst ihre mittlere Schwester kennenlernt? Wird sie ihr so vertraut sein wie Cora und welche Gabe hat ihr Epona zuteil werden lassen? Als sie sie endlich finden, staunen sie nicht schlecht.

 

Coras Zustand verschlechtert sich zusehends und die Geschwindigkeit, mit der ihre Kräfte schwinden, hat uns ernsthaft entsetzt. Dennoch besteigen Godje und die Söhne des Dunklen gemeinsam den Zug, um umweltverträglich nach Rhianna zu suchen und nicht über Passagierlisten enttarnt werden zu können. Die Langsamkeit der Reise hat uns Bauchschmerzen bereitet. Immer wieder tauchen dunkle Omen auf, die Godje in ihrem Eifer aber nicht wahrnehmen will. Die größte Überraschung erleben sie jedoch, als sie endlich bei Rhianna eintreffen. So hatten sie sich das Wiedersehen nicht vorgestellt und sie sind mehr als nur irritiert über ihren Empfand. Durch die gemeinsamen Erlebnisse kommen sich nicht nur die lange getrennten Schwestern näher, auch ihr Verhältnis zu ihren Großmüttern ändert sich. Und natürlich kommen sich dank ihres miteinander verbundenen Schicksals Fynn und Godje immer näher. So wird eine Prise Romantik eingewebt, aber absolut altersangemessen für 12 bis 14-jährige. Es bleibt bei Herzflattern, Schmetterlingen im Bauch und Küssen, was ich absolut passend finde, ebenso wie meine Mitleserinnen!

Hier verbindet sich die tiefe Liebe zu Pferden mit der zu alten Mythen und Magie. Diese Geschichte, um die zwei Familien deren Schicksale untrennbar miteinander verknüpft sind, in einem Kampf um Leben und Tod, ist unglaublich spannend! Die noch losen Enden werden zusammengeführt und am Ende gelingt dem Guten der Sieg über die skrupellose Dunkelheit. Da vieles in der alten, keltischen Mythologie nicht mehr zum Allgemeinwissen zählt, ist im Anhang ein Glossar zu finden, mit dessen Hilfe man die verblassenden Kenntnis aus den letzten Bänden auffrischen und vertiefen kann.

Auch optisch ist dieser Band wieder geschickt gestaltet. Dank ihres Amuletts steht Godje in Verbindung zu vergangenen Zeiten vor mehreren Tausenden von Jahren, als die Pferdegöttin Epona in die Geschicke der Menschen und Pferde eingriff und in einem Land hinter dem Nebel Sicherheit und Schutz bot. Diese Sprünge durch die Zeit und Wahrnehmung werden durch einen Kursivdruck und auch Amulett-Vignetten zwischen den einzelnen Szenen deutlich abgegrenzt. Das ist unglaublich praktisch, sieht aber auch noch dazu richtig stimmungsvoll und stylish aus.

 

Karin Müller überzeugt neben ihrem flüssigen und absolut fesselnden Schreibstil vor allem durch ihre deutlich spürbare Tierliebe und ihr fundiertes Pferdewissen!

 

Die dreifache Verquickung von Pferdeliebe und geheimnisvollen Mythen und dunklen, bösen Mächten ist absolut mitreißend! Alle drei Bände gemeinsam bilden mit ihren Covern eine wunderschöne Einheit, echte Hingucker! Dicke Empfehlung von Franziska, Emily und mir!

 

Ein furioses Finale, dass alle offene Fragen beantwortet und uns nun restlos beruhigt und glücklich zurück gelassen hat!

 

Vielen lieben Dank an den Schneiderbuch Verlag für unser Rezensionsexemplar!

 

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Freitag, 14. Mai 2021

Schatten über Landsitz Hageberg – Krimidinner für zu Hause, Culinario Mortale

 

Schatten über Landsitz Hageberg – Krimidinner für zu Hause, Culinario Mortale

 

Es war ein langes Wochenende und somit wieder Zeit sich zu treffen – online! Seit Monaten spiele ich mit einer über die Republik verstreuten Gruppe Online-Krimidinner. Dabei gibt es die Krimi-Dinner von Culinario Mortale auch als Krimi-Dinner für zu Hause mit Platzkarten, Einladungen, Rezepten... aber im Lockdown ist das nicht realistisch. So hat man eine super Abwechslung und Spaß. Die Online-Version eignet sich aber auch für örtlich getrennte Freundeskreise außerhalb der Pandemie sehr gut.

 

Worum geht’s? Der Patriach der Familie und Gründer des gleichnamigen Chemiekonzerns Anton Hageberg lädt seine Familie zu seinem 70. Geburtstag ein, also seine zwei ehelichen Kinder mit Partnern, den unehelichen Sohn und den Gärtner der seit Ewigkeiten dabei ist und daher sogar von Clara und Sebastian Onkel Harald genannt wird. Es bedient die gute Seele des Hauses Emma Beiersdorf. Nachts erleidet Anton einen Schwächeanfall, doch Tochter Clara ist Ärztin, findet ihn, ruft den Notarzt und es wird ein Giftanschlag festgestellt. Als Täter kommt nur jemand in Frage, der Anton nahe steht, weshalb er keine Polizei im Haus haben möchte. Er zerreißt das Testament und will erst ein neues verfassen, wenn der Täter/die Täterin überführt ist! Hier ist der Gastgeber Opfer, Verdächtiger und Ermittler zugleich! Niemand weiß wer es war, bis auf den/die Täterin!

Es gibt für jeden eine Rollenbeschreibung und kürzere zu den Mitspielern. Der Gastgeber liest den Prolog zur Einleitung laut vor und dann wird Runde 1 freigeschaltet und alle beginnen mit der Lektüre. Dabei ist bei der Online-Version sicher gestellt, dass niemand heimlich in die fremden Ermittlungsakten schauen kann. Sobald alle Hinweise verbraucht und Fragen gestellt sind, kann der Gastgeber Runde 2 und dann Runde 3 freischalten. Da man auch nicht alle Informationen zu sich selbst vorab kennt, muss man sehr behutsam improvisieren, denn lügen darf ja nur der Täter/die Täterin. Es folgt nach wilden Diskussionen die Anklage, bei der abgestimmt und erläutert wird, wer wen für schuldig hält. In der Aufklärung erfahren dann alle, ob sie recht hatten, oder sich total verrannt haben...

 

Wir haben nun fast alle Krimi-Dinner-Szenarien von Culinario Mortale durchgespielt und man merkt, wie sie sich weiterentwickeln. Dieses Spiel ist mit 6 – 8 Mitspielern spielbar und wir haben erstmals zu Acht gespielt, erwartet waren Sechs. Da wir aber bisher immer viel Spaß hatten, wurden es dann sogar Acht. Dieses ist eines der ersten Spiele und es ist noch nicht so ausgereift. Man merkt noch ziemlich deutlich, welche zwei Rollen denn weggefallen wären, wenn man mit nur 6 Personen spielt. Auch gibt es neben der eigentlichen Aufgabe den Mordanschlag aufzuklären, noch jeweils weitere Missionen. Wie immer gilt: Nur der Täter darf lügen, die übrigen Mitspieler nicht. Hätte ich aber meine Informationen wie vorgesehen bereits in Runde 2 offengelegt, hätte ich niemals eine Chance gehabt, das Paar auseinander zu bringen, wie mir aufgetragen war. Das war eine echte Zwickmühle. Auch hatte ich eine zur Lösung des Falles entscheidende Information bei den Rollenbeschreibungen, bei der mir nicht klar war, wie und wann ich die am Besten einfließen lassen sollte. Da war viel Improvisation gefragt, da geben die anderen Spiele eine bessere Führung vor. So kam es dann auch, dass es diesmal ungesitteter ablief als sonst. Anders als in Schulkonferenzen lassen wir die Mikrofone an, was eigentlich immer prima klappte, dieses Mal kam es schon zum Dazwischenplappern. Tatsächlich haben wir den Fall nicht gelöst, was manchmal bisher vorkam, manchmal eben auch nicht. Nie lagen wir so weit von der Lösung entfernt. Dieser Fall war einfach anders, weshalb wir uns auch für eine komplett andere Lösung entschieden hatten, die zwar nicht völlig falsch war, aber auch nicht wirklich zutraf. Hier war die Aufklärung einfach zu vielschichtig, für die ungenauen Hinweise. Spaß hatten wir dennoch, aber wir haben auch gemerkt, wie sehr sich in der Praxis Stärken und Schwächen der Spiele offenbaren und diese dann mit fortschreitender Entwicklung in dem nächsten Spiel vermieden werden.

 

Diese Spiele werden ab 16 Jahren empfohlen, das ist auch angemessen. Unsere Kinder haben nur immer solchen Spaß, dass dieses Mal meine Jüngste mitspielte, da die Kinder eh immer dabei sitzen und mitraten. Dabei müssen wir allerdings einige Begriffe erklären und lassen sie in die unschickliche Welt amouröser Verwicklungen und Seitensprüngen blicken. Dieses Mal erweiterten sie ihren Wortschatz um medizinische und wirtschaftliche Begriffe ;)

 

Es war ein lustiger Abend und natürlich werden wir auch das letzte uns noch fehlende Krimiszenario spielen wollen, auch wenn das auch ein älteres ist. Das Konzept ist einfach super, um auch über große Distanzen oder bei Ausgangsbeschränkungen, einen lustigen Abend gemeinsam zu verbringen! Bei wem der Kriminalfall im Vordergrund steht, der sollte besser ein aktuelleres Szenario wählen.

 

Vielen lieben Dank an Culinario Mortale für unseren Rezensionscode!

 

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