Donnerstag, 29. April 2021

Wenn Wattwürmer weinen, Christiane Franke & Cornelia Kuhnert, gelesen von Tetje Mierendorf, Steinbach sprechende Bücher, 1 MP3 386 Min. ungekürzt

 

Wenn Wattwürmer weinen, Christiane Franke & Cornelia Kuhnert, gelesen von Tetje Mierendorf, Steinbach sprechende Bücher, 1 MP3 386 Min. ungekürzt

 

Ein neuer Fall für Lehrerin Rosa, ihren Nachbarn Briefträger Henner und Kommissar Rudi: Henner hat sich freigenommen für die Seebestattung seines früheren Grundschullehrers und beschließt morgens was für die Fitness zu tun und zu joggen. Dabei kommt er am Strand von Neuharlingersiel vorbei und bewundert dessen neue Attraktion: den Übernachtungsstrandkorb. Kaum ist er aufgestellt, ist er auch schon belegt, noch vor seiner offiziellen Eröffnung. Allerdings hatte sich der Leiter des örtlichen Tourismusmanagements dessen Nutzung auch anders vorgestellt, ganz sicher nicht als seine letzte Ruhestätte. Irgendjemand hatte seinen Wein vergiftet! Henner wurmt das, doch Rudi ist durch sein Privatleben etwas abgelenkt und Rosa sowieso. Ist Holger wirklich der Richtige für sie und ist sie bereit für ein Kind mit ihm? Gerade als sie sich mit ihrer neuen Zukunftsperspektive anfreundet, gibt es einen zweiten Giftmord. Nun sind alle drei Freunde bei der Sache, denn für Rosa wird es persönlich! 

 

Mir gefiel der Titel so gut, da musste ich diesen Küstenkrimi einfach hören, es klang so entspannt (nein, ich bin kein Wattwurmquäler!). Allerdings geht es überhaupt nicht um Wattwürmer, sondern um Rattengift, Jagdrecht und die Rettung der Bienen und der Artenvielfalt! An der Küste geht es etwas entspannter zu und so gehen Rudi und sein Vater Heiko regelmäßig zum Herrenyoga, während Henner es eher mit Heiko zur Imkerkurs zieht. Rosa Wird bei den Häkelringdamen und im Frisörsalon immer über alles bestens informiert. Soziale Medien sind hier völlig überflüssig, hier fließen die Informationen noch in rasender Geschwindigkeit innerhalb der eingeschworenen Dorfgemeinschaft. Es klingt eigentlich alles sehr entspannt in diesem Örtchen und dennoch sind die persönlichen Beziehungen gar nicht so einfach. Es gibt erschreckend viele trinkende und prügelnde Ehemänner, Affären und Ehen, die einfach nicht halten. Erstaunlich dass nicht schon viel früher geschmackloses Rattengift in diversen Getränken zum Einsatz kam! Die Infos zum Rattengift fand ich sehr gut recherchiert. Wer jemals versucht hat Ratten loszuwerden, wird feststellen, dass das wirklich so ist (unsere Katze hat mal eine lebende Maus im Haus freigelassen, die jede Mausefalle überlistet hat. Da habe ich meinen Kollegen, einen Nebenerwerbslandwirt nach einer Prise Rattengift für die Marmelade in der Falle gebeten und tatsächlich, es ist seit Agatha Christie viel schwieriger geworden Giftmorde zu begehen, selbst an Mäusen!). Auch die Infos zum Bienenschutz und zur Imkerei fand ich nicht nur unterhaltsam und wertvoll, sondern auch wieder sehr korrekt (ja, Imker ist mein Kollege auch ;)) sogar die Treibjagd und ihre jagdrechtlichen Aspekte waren wieder absolut zu meiner Zufriedenheit (nein, dieser Kollege ist kein Jäger). Es ist ein vergnügliches Cosycrime, in dem die persönlichen Verwicklungen eine wirklich große Bedeutung spielen und dabei amüsant sind. So ist es sehr schwierig, sich auf eine neue Beziehung einzulassen, wenn ständig völlig spontan und gut gelaunt die besten Freunde vorbeikommen und bleiben! Lange Zeit tappen die Freunde im Dunkeln, na ja, die offiziellen Ermittlungen kommen einfach nicht voran, vor allem, weil sie Rosas Intuition einfach ernst nehmen. Am Ende wird es dann aber doch sehr rasant, denn als alle endlich mal auf Rosa hören, ist es 5 vor 12! Die drei Freunde waren mir mit ihrer natürlichen Art gleich sympathisch, wobei es sicherlich witziger ist, wenn man bereits die Vorgeschichte und sämtliche Schrullen des Dorfes kennt.

 

Tetje Mierendorf mag ich als Sprecher eigentlich sehr gerne, allerdings hätte ich bei dieser Produktion einen kleinen, leichten nordischen Einschlag auch ganz nett gefunden, fürs Urlaubsgefühl beim Hören. Er spricht sehr klar und gut verständlich und klingt dabei sehr sympathisch und natürlich, ganz wie dieses Dreiergespann. Allerdings variiert die Lautstärke teilweise deutlich, was sehr unpraktisch ist, wenn man dieses Hörbuch zum Einschlafen hören möchte. Stellt man es leise ein, geht einem viel von der Handlung verloren, stellt man es lauter, schläft man nicht ein...

 

Ein friesisch entspannter Wohlfühlkrimi, der mir gut gefallen hat.

Ich bedanke mich ganz herzlich bei Steinbach Sprechende Bücher für mein Hörexemplar und vergnügliche Stunden!

 

#ostfriesenkrimi #hörbuchliebe #krimifan #wohlfühlkrimi #wennwattwürmerweinen #christianefrankeundcorneliakuhnert #tetjemierendorf #steinbachsprechendebücher #hörbuchblogger #krimiblogger#

Dienstag, 27. April 2021

Elfie – einfach feenomenal, Christina Wolff, Hummelburg Verlag

 

Elfie – einfach feenomenal, Christina Wolff, Hummelburg Verlag

 

Elfie (13), die eigentlich Elfrun heißt, weil ihr Vater Professor ist und die nordischen Götter faszinierend findet, ist das Sandwichkind der Familie. Meistens wird sie unterschätzt, übersehen und sie kann schlecht nein sagen. So auch, als sie mit ihrem nervigen, hochbegabten, kleinen Bruder Tankred zu einem Vortrag ins Planetarium soll. Sie stolpert, wird von einem grellen Strahl getroffen, fällt und wird ohnmächtig. Ein total süßer Junge kommt ihr zur Hilfe und am nächsten Tag wird sie auf dem Schulklo unsichtbar! Sie ist völlig fassungslos und flüchtet nach Hause. Dort taucht plötzlich Lina auf. Diese erklärt ihr ungerührt, dass ihr im Planetarium wohl ein Fehler unterlaufen wäre, Elfie wäre nun eine Fee, die 13. in ihrem Zirkel. Das war nicht vorgesehen und nicht gewünscht, denn die 13. Fee soll Unglück über den Zirkel bringen. Dennoch muss sie nun neben der normalen Schule noch in den Feenunterricht. Noch mehr Schule, dabei ist die Zeit doch eh schon knapp, seit sie den süßen Adriano aus dem Planetarium wiedergetroffen hat und sich nun mit ihm trifft. Aber als Fee kann sie natürlich die Zeit zurück drehen und dehnen.... eigentlich ganz cool, würden da nicht noch mehr katastrophale Dinge passieren!

 

Als mitlesende Mutter machten mir so kleine versteckte literarische Anspielungen an die Märchenbraut und Donna Leons Brunetti Spaß. Wahrscheinlich habe ich noch nicht einmal alle entdeckt. Meine Tochter hat diese Anspielungen nicht bemerkt, sie haben sie aber auch nicht gestört.

Elfie als scheinbar ganz normales Sandwich-Kind hatte gleich zu Beginn unser volles Mitgefühl. Sie ist so normal, dass sie in ihrer Familie irgendwie untergeht, zwischen ihren super tollen Brüdern. So muss sie ihren nervigen hochbegabten kleinen Bruder immer wieder irgendwohin begleiten, weil ihre Eltern keine Zeit haben, der Kleine aber gefördert werden soll und sie so schlecht nein sagen kann. Ja, das fällt der netten Elfie unglaublich schwer! Doch der Besuch im Planetarium stellt für immer ihr Leben auf den Kopf, da sie fortan eine Fee mit allem drum und dran ist. Zu blöd nur, dass sie sich das nie gewünscht hat! Nun ist nicht nur alles ganz schön anders und anstrengend, sie muss auch gleich doppelt in die Schule und nicht jeder in der Feenschule ist erfreut über ihre Ankunft. Dabei wirkte alles so vielversprechend, als sie den gutaussehenden und coolen Jungen im Planetarium kennen lernte. Richtig stressig wird es, als dieser sich mit ihr verabreden will und immer wieder passieren unerklärliche Dinge. Elfie scheint vom Pech verfolgt zu werden und zu Unrecht verdächtigt zu werden. Natürlich muss Elfie da den Dingen auf den Grund gehen und es wird richtig spannend. Elfie ist zwar sympathisch, aber manchmal möchte man sie auch schütteln. Sie lässt sich einfach viel zu viel gefallen, bis es ihr endlich reicht und sie selbst die Ermittlungen aufnimmt! Dabei hat sie es echt nicht leicht, nicht nur wegen ihres Namens und ihrer verrückten Familie, sondern auch, weil sie gerade keine beste Freundin hat und sie sich ziemlich alleine fühlt. Lina, die ihr von den Feen als Freundin zur Seite gestellt wird, ist hingegen ganz schön gewöhnungsbedürftig und anstrengend. Auch Adriano der süße Junge aus dem Planetarium konnte uns nicht so ganz für sich einnehmen, ganz im Gegenteil zu Felix aus ihrem Wohnviertel, der als Waldorfschüler sogar seinen Namen tanzen kann. Ihn haben wir sofort in unser Herz geschlossen! Er ist so pfiffig wie sein Name und hört Elfie auch richtig zu. Es geht ihm nicht nur um die Verfolgung seiner Interessen, er interessiert sich wirklich für Elfie. Mädels, sucht Euch bitte solche Jungs!

 

Hier wird Magie und Liebe für eine junge Zielgruppe vermischt! Das Jungs anhimmeln liegt meiner Tochter (11) noch völlig fern, dass Adriano immer so fordernd ist, gefällt ihr gar nicht. Dafür findet sie einige der Feentalente ganz schön cool, auch wenn Elfie weniger von ihnen begeistert ist – zuerst zumindest. Denn erst wenn wenig geschätzte Talente in Gefahr sind verloren zu gehen, weiß man sie oft zu schätzen, so auch bei Elfie. Die Fee wider Willen begibt sich mit ihren neuen Freunden auf eine wilde Jagd, um ihre Magie und die ihres Zirkels zu retten. Das gelingt ihnen tatsächlich, doch sie gewinnt dabei nicht nur die Magie zurück, sondern auch so manch unverhoffte Erkenntnis. Da zieht die Geschichte richtig an Tempo an und das noch dazu auf eine sehr vergnügliche Art und Weise.

 

Es geht neben der Magie und der Verantwortung, die aus dieser erwächst, auch um erste Liebe, die noch ganz zart ist. Also Händchen halten und ein bisschen küssen. Dafür ist noch nicht jeder mit 11 zu haben, wenn auch viele. Meine Tochter fand Adriano viel zu aufdringlich. Das Liebesgedöns war ihr noch zu viel. Das ist aber absolut eine Typfrage.

 

Insgesamt fand sie die Geschichte sehr vergnüglich und kurzweilig.

 

Wir bedanken uns ganz herzlich beim Hummelburg Verlag für unser wunderschönes Rezensionsexemplar.

 

#kinderbuchtipp #Elfieeinfachfeenomenal #christinawolff #hummelburgverlag #kinderbuchblogger #verkannt #ungeschickt #sündenbock #ersteliebe #abenteuer#