Dienstag, 30. Juni 2020

Sunny – Der Sound der Welt, Jason Reynolds, gelesen von Julian Greis 2 CDs 2 h 54 min. leicht gekürzt



Sunny – Der Sound der Welt, Jason Reynolds, gelesen von Julian Greis 2 CDs 2 h 54 min. leicht gekürzt

Dies ist der 3. Band der vierteiligen Tracksreihe, die alle in einandergreifen und bei denen stets die Geschichte weitererzählt wird!

Zu Beginn von Sunnys Geschichte in Tagebuchform erfährt man nun endlich, wie Pattis Staffellauf endete! Aber man erfährt natürlich auch mehr über Sunnys „Geheimnis“ das bereits im ersten Band angesprochen wurde, als der Trainer mit den vier Neulingen im Team essen ging: Sunny fühlt sich als Mörder, auch wenn ihn keiner so nennt, denn seine Mutter starb bei seiner Geburt an einer Schwangerschaftsembolie. Daher soll er ihren Traum vom Marathonlauf erfüllen. Seit er ganz klein ist, lässt ihn sein Vater das Rennen über lange Distanzen üben. Doch es langweilt ihn. Die Meile hat keinen Beat und am Ende eines langen Laufs, dann wenn er alle anderen abhängt, schaut keiner mehr zu. Er ist der Beste, er sammelt Trophäen, aber er würde lieber Tanzen, denn er spürt den Beat, den Rhythmus des Lebens. Dabei geht nicht in die Schule, sondern wird zu Hause unterrichtet. So war es der lange gehegte Plan seiner Eltern und den zieht sein Vater nun alleine durch. So ist das Laufteam der Defenders sein einziger Kontakt zu Gleichaltrigen. Behutsam nimmt er Kontakt zu Ghost, Patina und Lu auf.

Sunny ist eigentlich privilegiert. Er lebt in einem großen Haus, hat Privatunterricht, sein Vater ist sehr erfolgreich, sein Großvater ein angesehener Arzt... doch er fühlt sich einsam. Ihm fehlen gleichaltrige Bezugspersonen und eine Mutter, auch wenn er nicht weiß, wie es sich anfühlt eine zu haben. Er ist der Star im Team, unbesiegt, aber er ist auch gelangweilt. Er will nicht mehr laufen, aber er will im Team bleiben. Wie soll das gehen? Dadurch, dass Sunny Privatunterricht erhält, verläuft sein Leben völlig anders als das anderer Teenager. Er ist ruhiger, insichgekehrter.

Dieser Band ist Sunnys Tagebuch. Sunny spürt Bewegung und den Puls des Lebens. Das Leben ist Hip Hop für ihn und so fängt er den Beat der Worte ein, spielt mit ihrer Betonung, ihrem Rhythmus. Das fand ich anfangs sehr gewöhnungsbedürftig, wobei ich denke, dass hier ein Hörbuch deutliche Vorteile gegenüber dem Buch hat. Julian Greis kann mit seiner warmen sanften Stimme Sunnys Naturell und sein Gespür für Beats einfangen. Dennoch fand ich es bisweilen etwas anstrengend, aber sehr individuell. Auch wenn es mich leicht nervte, so nervte mich Sunny nie. Sein einfühlsames Wesen musste ich einfach mögen, ebenso seine Suche nachdem, was er nicht nur kann, sondern was ihn erfüllt. Anfangs erzählt sich Sunny seine Gedanken und Gefühle einfach von der Seele, wobei ich mich immer fragte, wer ist eigentlich diese Aurelia, von der er ständig spricht? Das entwickelt sich langsam. Wie ein Mosaik setzen sich die Menschen, die von ihn von Bedeutung sind für den Hörer zusammen. So wie die Puzzle, die Sunny und Daryl sein Vater gemeinsam zusammensetzen, wenn sie Zeit miteinander verbringen, ohne miteinander wirklich zu reden. Sunnys ungewöhnlichen Lebensumstände fand ich sehr faszinierend. Sie waren so unbekannt, dass sie völlig unvorhersehbar waren. Besonders schön fand ich immer die kurzen Momente, in denen seine Teamfreunde mitspielten und besonders über Ghosts freches Mundwerk und Lus Mut habe ich mich gefreut.

Mein Mann kam mal wieder in die Küche während ich „Sunny“ hörte und meinte sofort: „Tolle Stimme, wer ist das?“ Da musste ich grinsen, weil er es nicht zum ersten mal über Julian Greis sagte. Gekonnt fängt er nicht nur Sunnys Beats, sondern auch seine Seele mit seiner Stimme ein. Durch die Tagebuchform kriecht man mit Julian Greis Sunny unter die Haut, in die Seele. 

Jason Reynolds hat es schon wieder getan! Mitten im entscheidenden Wettkampf bricht er ab! So wie man zu Beginn erfährt, wie Patis Hindernislauf endete, erfährt man den Ausgang von Sunnys Herausforderung erst im Abschlußband Lu. Das Konzept der Tracks-Reihe ist genauso angelegt. Die vier Schicksale greifen ineinander und keine Geschichte ist vollständig ohne die anderen, sie ergänzen sich. Das finde ich sehr interessant, weil es die vier Schicksale noch enger miteinander verknüpft. Für mich ein ganz starker schwarzer Autor, der eine Menge zu erzählen hat, auch wenn bei Sunny die Hautfarbe keine Rolle spielt, so wie es sein sollte. Insofern machte diese Folge besonders viel Mut! Absolut hörenswert, auch wenn man wie ich keinen Hip Hop mag (oder Sport)  ;) Ab 12 Jahren.

Ich bedanke mich ganz herzlich bei der Hörcompany für die tolle Unterstützung!

Hier findet Ihr eine Hörprobe:

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Sonntag, 28. Juni 2020

Liliane Susewind – Meine lustigsten Tierwitze! Gesprochen von Catherine Stoyan und Thomas Nicolai 1 MP3 2 h 29 min ungekürzt



Liliane Susewind – Meine lustigsten Tierwitze! Gesprochen von Catherine Stoyan und Thomas Nicolai 1 MP3 2 h 29 min ungekürzt

Witze gehen bei Kindern immer! Gerade in der Ferienzeit. Dumm nur, dass man sie so schnell wieder vergisst! Wenn man so viele Witze hintereinander hört, kann man sie sich nicht alle merken, macht aber nichts, die CD ist ja zum mehrmals Hören gedacht. Wir hören sie in der Küche, wenn wir gemeinsam Kartoffeln schälen, sind die Witze unsere Unterhaltung. Durch die Wiederholung bleiben unsere Highlights im Gedächtnis hängen:

      Überfällt ein Hase einen Schneemann. Droht er: Möhre oder Fön?
      Fragt die kleine Tigerlilli ihre Mutter Samira: Warum sind wir gestreift, wild und groß? - Wären wir gestreift, wild und klein, wären wir Wespen
      Mein Hund ist toll, wenn ich ihn frage, wie ich in dem neuen Kleid aussehe, sagt er „Wau!“
      Warum summen Bienen? Weil sie ihren Text vergessen haben!
      Trixie hat im Diktat „Löwe“ klein geschrieben. Sagt Herr Gymnich zu ihr: „Trixie, ich habe Dir doch schon so oft gesagt, dass alles was man anfassen kann, groß geschrieben wird!“ Trixie: Würden Sie einen Löwen anfassen, wenn Lilli nicht dabei ist?!

Meine Kinder konnten nun von Witzen nicht genug bekommen, sondern haben gleich noch ein Schülerwitzebuch ausgegraben, um noch mehr lachen zu können.

Catherine Stoyan ist die Sprecherin der sehr erfolgreichen Liliane Susewind Hörbüchern. Auch wenn ich kein Fan ihrer Stimmfarbe bin, finde ich es gut, dass sie auch die Witze einliest. So klingt es sofort nach Lilli, auch wenn diese nicht in jedem Witz selbst vorkommt. Bei den Tieren in den Witzen ist sie ebenso stimmvariabel, wie bei den Lilli-Romanen. Sie ist eine beliebte und ausgebildete Sprecherin und das hört man. Ihre Stimme ist ebenso wie die von Thomas Nicolai glasklar, sie spricht absolutes Hochdeutsch und super verständlich. Das betone ich, nachdem ich ein von einem Autor eingelesenes Buch hörte, der ganz offensichtlich keine entsprechende Ausbildung absolviert hat. Gerade bei Witzen ist es aber entscheidend, die Pointe richtig zu setzen. Da hat man nur seine Stimme als Instrument, um mit wenigen Worten den maximalen Effekt zu erzielen. Daher ist die Ergänzung durch den zweiten, männlichen Sprecher absolut gelungen, da so bei fast 2 1/2 Stunden Witzen non-stop, die jeweiligen Witze klar akustisch von einander getrennt werden. Auch Thomas Nicolai, der auch als Moderator des Quatsch-Comedy-Clubs bekannt ist, lässt seine Stimme vielfältige Charaktere annehmen und spielt zum Vergnügen der jungen und alten Zuhörer mit seinen Stimmbändern.

Die Hülle und das kleine Booklet ist wieder mit Motiven der Illustratorin der Romanreihe Eva Schöffmann-Davidov geschmückt, für noch mehr Lilli-Feeling. Man muss aber kein Lilli-Fan sein, um über diese Tierwitze lachen zu können.

Autorin Tanya Stewner und ihr Mann Guido Frommelt liefern dazu den Sound mit dem Liliane Susewind Song.

Ab 6 Jahren haben Kinder ihren Spaß an diesem tierischen Hörvergnügen! Ein kurzweiliges Vergnügen, gerade auch für Kinder, die noch nicht lesen können oder für öde Tätigkeiten, bei denen man etwas witzige Aufmunterung gut gebrauchen kann! Oder für Ablenkung der Kinder, während die Eltern im Homeoffice beschäftigt sind.

Vielen lieben Dank an den Argon Verlag für 2,5 Stunden Hörvergnügen!

Hier könnt Ihr schon mal hineinhören:

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