Freitag, 15. Mai 2020

Anna und Anto – plötzlich anders, Gerlis Zillgens, Planet!



Anna und Anto – plötzlich anders, Gerlis Zillgens, Planet!

Anna und Anto (14) sind Zwillinge aber alles andere, als ein Herz und eine Seele! Dabei ist Anto in Annas beste Freundin verknallt, die ihn aber nur doof findet und Anna wünscht sich sehnlichst, mal mehr Zeit mit Maxim, Antos bestem Freund zu verbringen! Tja, wenn Wünsche wahr werden! Gerade in der Projektwoche, als Anto und Maxim ein Team bilden und Anna und Mia, werden ihre Körper getauscht. Kaum zu glauben, Anna denkt es wäre ein Traum und quatscht sich fast schon in die Geschlossene... Als Anto das Dilemma bemerkt, ergeht es ihm nicht viel besser. Zu ihrer völligen Verblüffung scheinen selbst ihre Eltern und ihre besten Freunde, nicht groß was zu bemerken. Oder ja, die Eltern bemerken es schon, aber es gibt ja eine einfache Erklärung: Pubertät!

Schon der Einstieg ist bewusst verwirrend und wenn man merkt, dass Gerlis Zillgens einen gefoppt hat, dann hat man schon nach 2 Seiten ein dickes Grinsen im Gesicht! Und so langsam lernt man die Schulklasse der Protagonisten kennen. Anna und ihre beste Freundin Mia und Anto und seinen Kumpel Maxim. Eigentlich steht Anto auf Mia, aber die so gar nicht auf ihn. Bei der heftigen Reaktion ihrer Freundin, mag Anna auch nur Mia, ihrem Tagebuch und ihrer Oma ihre heimlichen Gefühle für Maxim eingestehen! Dass die Kinder der Familie Anders Zwillinge sind und sich früher tatsächlich ähnlich sahen, ist heute wirklich kaum zu glauben! Anna ist Vegetarierin und Anto Junkfood- und Fleischfan! Klar ändert sich das auch nicht, nur weil sie im Körper des jeweils anderen stecken. Ganz schön unheimlich, wenn man im Körper des unbekannten „Feindes“ steckt und so ganz trauen sich die beiden auch nicht, die sich ihnen bietenden Möglichkeiten auszuprobieren. Was wenn der andere es später doch herausbekommen würde, was man mit dem neuen Körper angestellt hat? Keine Sorge, das Alter der Zielgruppe wird nie aus dem Blick verloren.

Die Zwillinge sind echte Teens der heutigen Zeit. Herrlich authentisch beschrieben, in Mimik, Gestik, Sprache und Verhalten und nicht unbedingt so, wie wir uns unseren Nachwuchs wünschen, oder deren Lehrer. Das empfinde ich als große Stärke auch, um die Akzeptanz der angesprochenen Themen für die erklärte Leserschaft ab 11 Jahren zu erreichen. Auch, dass die Eltern liebevoll ihr Fett wegbekommen ist einfach herrlich. Sie sind ebenfalls absolut treffend beobachtet! Neben der Situationskomik und den augenzwinkernden Beobachtungen, haben mir besonders die bewussten Leserverwirrungen gefallen. Die Autorin spielt sprachlich mit den Erwartungen der Leser, nur um ihnen zu zeigen, dass es doch auch ganz anders kommen kann, als man es so gewohnt ist, oder.... Da habe ich mich doch gerne aufs Glatteis führen lassen und über mich selbst gegrinst! Dieses Stilmittel verwendet sie nämlich nicht nur zu Beginn, aber ich will ja die Überraschung nicht nehmen. Mit viel Fingerspitzengefühl und Menschenliebe beschreibt Gerlis Zillgens die Charaktere in ihrer Geschichte. Richtig ans Herz gewachsen ist mir dabei die exzentrische Oma, die in dem Chaos irgendwie ihre Finger im Spiel hat... Eine wirklich außergewöhnliche Persönlichkeit!

Ich habe das Buch als erstes gelesen, um zu schauen, ob ich es mit beiden Kindern gemeinsam lesen kann, gegen den Coronablues, weil meine Jüngste eben noch nicht ganz 11 Jahre alt ist. Dabei habe ich feststellen müssen, dass das Cover Mädchen magisch anzog. Ich musste lange und ausführlich Erklärungen zur Illustration geben und wurde dann vor die Wahl gestellt, entweder ich lese das Buch vor oder sie lesen es selbst! Nein meiner siebenjährigen Nachbarin wollte ich das Buch nicht geben! Cover hin oder her!

Einfach herrlich! Muss man lesen!

Ich bedanke mich ganz herzlich für diese absolut umwerfende Leserunde bei Gerlis Zillgens und dem Planet! Verlag!

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Dienstag, 12. Mai 2020

Drachenalarm (3) in meinem Klo, Tom Nicoll, gelesen von Jona Mues, Audiolino, 79 Minuten



Drachenalarm (3) in meinem Klo, Tom Nicoll, gelesen von Jona Mues, Audiolino, 79 Minuten

Minidrache Ping macht sich Sorgen um seine Eltern und vermisst sie. Doch er weiß nicht, wie er ihnen eine Drachennachricht im Drachencode schicken soll. Als er Eric die Adresse seiner Eltern im Drachencode aufschreibt, kann dieser nur schmunzeln. Schnell kontaktiert er Pings Eltern, worüber sich dieser freut, doch die Eltern sind entsetzt, dass Menschen in der Nähe ihres geliebten Sohnes sind und wittern Lebensgefahr für ihren Sohn! Schnell alarmieren sie Tante Maria und Onkel Fernando, zu denen Ping ursprünglich reisen sollte, als die elterliche Drachenhöhle zerstört wurde.
Diese nutzen verblüffender Weise die Kanalisation zu Reisezwecken und tauchen plötzlich bei Eric in der Toilette auf und wollen Ping sofort mitnehmen. Doch die strengen Verwandten will Ping auf keinen Fall begleiten, sondern unbedingt bei seinen neuen Freunden bleiben. Außerdem gibt es ja immer noch Toby, der Eric seinen Minidrachen stehlen will.

Ping hat sich schon ziemlich gut in der Menschenwelt eingewöhnt und ist fast schon unentbehrlich für Eric und seine Freunde Min und Finn. Aber gerade wenns am schönsten ist, droht der Abschied. Naja, Toby mit seinem Neid und seiner Boshaftigkeit ist allerdings der Wermutstropfen in ihrem neuen Alltag. Verzweifelt überlegen sie, wie sie Toby los werden können, verhindern können, dass Onkel und Tante irgendjemandem auffallen und Pings Eltern überzeugen, dass Ping bleiben darf. Das sind ja gleich 3 Aufgaben auf einmal und die Zeit drängt! So wird es witzig, chaotisch und spannend. Wie sollen sie denn auch das alles in der kurzen Zeit hinbekommen?

Sehr lustig findet meine Tochter die Sprechweise der Eltern Lang, die als chinesische Minidrachen kein „R“ sprechen können und dieses immer gegen ein „L“ austauschen. Das bringt sie regelmäßig zum Kichern. Das ist aber nicht der einzige Spaß, der uns zum Lachen bringt. Es beginnt mit dem Scherz über den hochgeheimen Drachencode und geht weiter mit den Versuchen den hinterhältigen Toby in die Schranken zu weisen. Sehr schön finden wir in dem Hinblick, dass Eric und Ping auch ihr eigenes Verhalten hinterfragen und sich weder auf seine Stufe, noch auf die der umbarmherigen Verwandten aus Mexiko stellen möchten. Immer mit Witz und Ideen, versuchen die Freunde, die immer dringlicheren Probleme in den Griff zu bekommen und langsam drängt die Zeit!

Auch den Abschlußband der Drachenalarm Triologie spricht Jona Mues. Wir hören ihn sehr gerne, weil man sich an ihm noch nicht satt gehört hat, seine Stimme sehr angenehm und jung klingt und er stimmlich alles aus den Figuren herausholt. Egal ob chinesischer oder mexikanischer Akzent, jeder Minidrache klingt anders, ebenso wie die Kinder. Sehr lebendig und abwechslungsreich führt er durch dieses letzte drachenstarke Abenteuer.

Mit diesem Band findet die Drachenalarm-Triologie einen runden Abschluß. Der Band ist in sich abgeschlossen, dennoch ist es für das Verständnis sicher hilfreich, wenn man mit Pings Ankunft in „Drachenalarm auf meinem Teller“ beginnt, damit sich wirklich der Kreis schließt. Es lohnt sich aber auch, die ganze Reihe kennenzulernen. Witziger Drachenspaß der etwas anderen Sorte! Nicht brutal, dafür immer fair und einfallsreich.

Ich bedanke mich ganz herzlich bei Audiolino für unser witziges Hörexemplar!

Hier findet Ihr eine Hörprobe:

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