Sonntag, 19. Januar 2020

Die magischen Sechs – Wendel Wispers unheimliche Puppe, Neil Patrick Harris & Alec Azam, Illustrationen Lissy Marlin & Kyle Hilton, Schneiderbuch Egmont



Die magischen Sechs – Wendel Wispers unheimliche Puppe, Neil Patrick Harris & Alec Azam, Illustrationen  Lissy Marlin & Kyle Hilton, Schneiderbuch Egmont

Die Magischen Sechs sind ein Club bestehend aus sechs jungen Nachwuchstalenten der bühnenreifen Illusion. Jeder Band wird aus einem anderen Blickwinkel erzählt. Diesmal steht Theo der farbige Geiger und Meister des Schwebens im Mittelpunkt. Theo kommt aus einer sehr großen und sehr musikalischen Familie und seine älteren Geschwister sind alle schon erfolgreiche Musiker. Sie finden, dass ihr Nesthäkchen mit seinen Freunden und Zaubertricks nur seine Zeit verschwendet und er sich doch mehr auf sein Instrument und ernsthaftes Üben konzentrieren sollte. Doch Theo übt mit seinen Freunden, sehr eifrig für die alljährlich Talentshow von Mineral Wells. Gemeinsam wollen sie die Bewohner verzaubern. Doch im Berghotel ist ein neuer Künstler abgestiegen. Der Bauredner Wendel Wisper mit seiner Puppe Darling Daniel. Recht schnell sind Carter und Leila überzeugt, dass es sich bei ihm um ein ehemaliges Mitglied des Rubinrings, des legendären Zauberclubs einiger ihrer Väter handeln muss. In ihrer Überzeugung fühlen sie sich bestärkt, als Dante Vernon, Leilas Vater und ehemaliges Mitglied des Rubinrings, plötzlich mit geheimnisvollen Worten abreist. Sicher führt Wendel Wisper Übles im Schilde und wurde von dem gefährlichen Kalagan geschickt. Allmählich tauchen überall Darling Daniel Puppen im Ort auf, die ein Geheimnis verbergen.

Beim zweiten Band hat meine Große geschwächelt, aber diesen fand sie wieder total spannend. Als sich das Geheimnis um die Puppen offenbarte gab es für sie kein Halten mehr. Die sechs Freunde sind absolut verschieden, so dass sich die ganze Leserschaft in ihnen wiederfinden kann. Theo ist farbig, Ridley sitzt im Rollstuhl, Carter ist Waise, Leila hat zwei Väter und Izzy und Olly sind blonde Zwillinge. Nun lernen sie auch noch Emily Meridian kennen, die Tochter des Musikladenbesitzers. Sie ist ganz schön wehrhaft, denn dank ihrer Kampfsportkünste, rettet sie die Freunde aus ernsten Schwierigkeiten. Theo und sie verstehen sich auf Anhieb. Sie spielte bislang keine Rolle, da sie normalerweise bei ihrer Mutter lebt und nur die Sommerferien bei ihrem Vater verbringt. Die Kinder sind also so bunt gemischt wie das Leben. Ihre Talente sind ungewöhnlich, doch sie sind nicht vom Himmel gefallen, zu ihren Talenten, die sie haben, müssen sie dennoch stetig üben, üben, üben…… und niemals damit aufhören. Im Buch verrät der Autor und Schauspieler, der auch passionierter Zauberer ist, einige Tricks. Diese sind gut erklärt, funktionieren aber überzeugend erst nach Übung und Training der entsprechenden Fingerfertigkeit. Da es die Helden des Buches aber vormachen, ist die Motivation bei den Kindern höher. Dabei ist dieses Buch ab 9 Jahren auch zahlreich und wirklich eindrucksvoll illustriert.
Wieder kündigt sich ein Abenteuer an, dass auf die Zeit des magischen Clubs ihrer Elterngeneration zurückgeht. 
 
Wendel Wisper und die Vielzahl der überall auftauchenden Puppen ist echt gespenstig, dennoch ist es für die Leser absolut unklar, was von der Situation zu halten ist. Man merkt nur, dass sich ein Unheil ankündigt, doch welches? Das ist sehr spannend und diesmal wirklich nicht vorhersehbar. Auch die Freundschaft verändert sich, inwiefern wollen wir nicht verraten, sicher ist nur, dass es weitergehen wird und sie bei diesem Rätsel ebenso wenig aufgeben werden, wie bei dem Üben ihrer Show! Mit den Lesern reifen auch die Helden dieses Buches. Neben den Illustrationen sind auch Schriftgröße und Zeilenabstand sehr ansprechend für junge Leser.

Ein sehr spannendes Buch über Abenteuer, Illusionen, Freundschaft und Geheimnisse. Wir wollen unbedingt wissen wie es weitergeht!

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Buchcontact und Schneiderbuch Egmont für unser Rezensionsexemplar.

Donnerstag, 16. Januar 2020

Die Zeitdetektive (13) Freiheit für Richard Löwenherz, Fabian Lenk, gelesen von Stephan Schad, Jumbo Verlag, 1 CD 76 Minuten



Die Zeitdetektive (13) Freiheit für Richard Löwenherz, Fabian Lenk, gelesen von Stephan Schad, Jumbo Verlag, 1 CD 76 Minuten

Die Freunde Kim, Julian, Leon und die ägyptische Katze Kija besuchen einen Mittelaltermarkt. Der Troubadour hat es Julian angetan, aber Leon findet ihn ein Weichei. Da kann Julian natürlich gegenhalten, denn es gab da mal einen berühmten, der hieß Blondel und soll sogar Richard Löwenherz befreit haben, als er nach einem abgebrochenen Kreuzzug auf der Burg Trifels Ende 1192 überfallen und inhaftiert wurde. Doch was steckte eigentlich wirklich hinter der Geiselnahme und Lösegeldforderung? War es wirklich dem Barden zu verdanken, dass der legendäre Herrscher gerettet wurde? Um dass zu erfahren begeben sie sich in den Zeitreiseraum Tempus, um durch Zeit und Raum sich vor Ort ihr eigenes Bild zu machen. Als mittellose Waisen ziehen sie umher und treffen ziemlich schnell auf Blondel, der ihnen von der immensen Lösegeldforderung des Kaisers Heinrich VI und Erzherzog Leopold für die Freilassung des Königs berichten. Ursprünglich nahm der Erzherzog den englischen Herrscher gefangen, doch aufgrund seines geringeren Standes, musste er sich zur vordergründigen Legitimierung der Unterstützung des Kaisers vergewissern. Auch damals war solch eine Aktion ein gewagtes Abenteuer!

Zur Enttäuschung meiner Tochter war diese Folge ganz ohne Robin Hood. Nicht sehr verwunderlich, denn er wird im Klappentext ja auch nicht erwähnt. Ja, Richard hatte auch seine ganz eigenen Legenden und sein Bruder John, zu Deutsch Johann Ohneland, sowieso. Johann, das ist doch Sir John aus der Robin Hood Legende! Ja, so ist es, dann wurde es ja doch interessant, auch weil sie mehr über den Bruderzwist erfuhr und nebenbei einem spannenden Abenteuer mit jungen Helden in ihrem Alter folgen konnte. Kinder als Helden klingt oft unglaubwürdig, aber hier klingt alles so natürlich, weil Kinder oft unterschätzt und dadurch übersehen werden. Das gibt ihnen natürlich ganz andere Möglichkeiten für List und Tücke statt Waffen und Gefahr. Es sich schön zu hören, wie Kinder sich auf ihre eigenen Stärken besinnen und das Gewalt meistens nicht weiterhilft. Richard Löwenherz kommt letztendlich frei, aber der Held der Herzen ist bei uns eindeutig Barde Blondel geworden.


Dieser Teil der Richard Löwenherz Saga war mir selbst völlig unbekannt. Ich wusste immer nur, dass Richard fort war und John sein Land sehr schlecht und gierig während seiner Abwesenheit für ihn verwaltete. Neben seinem jüngeren Bruder kommt hier auch noch seine Mutter die ebenfalls berühmte Eleonore von Aquitanien vor. Über den Rest seiner Familie kann man noch einiges wirklich interessantes im Booklet lernen. Denn der sonst immer so verehrte Richard Löwenherz war groß und stark, aber er hatte nicht nur Schwächen, wie eine sehr undiplomatische Art, er kannte bisweilen selbst wenig Skrupel. Das ist wirklich packend aufbereitet, doch selbst ich kenne nicht alle verwendeten Begriffe und kann sie leider auch nicht im Glossar im Anschluss finden. Es wäre sehr schön, wenn der Text etwas simpler geschrieben wäre, oder noch besser, das Glossar um weitere nicht ganz so gebräuchliche Begriffe erweitert würde.
Sowohl das Hörbuch als auch das dazugehörige Booklet machen aber Lust auf Geschichte und wecken das Interesse. Kinder werden angeregt zu hinterfragen, was denn eigentlich der wahre Kern an den Legenden ist, die sie kennen und selbst mal zu „ermitteln“ und sei es im Internet. Für Kinder ab 9 Jahren ein gelungener Einstieg in diese ferne Zeit.

Stephan Schad hat eine sehr angenehme wohlmodulierte Stimme. Er spricht klar verständlich und ausdrucksstark. So baut er den Spannungsbogen stimmlich geschickt auf und vermittelt dennoch die Gewissheit, dass alles gut werden wird. Er klingt wie der Erzähler, der alles miterlebt hat und berichtet.
Dadurch dass regelmäßig in kürzeren Abständen Tracks gesetzt werden, können Kinder auch kurz mal anhalten und einen Track noch mal hören, sollte ihnen etwas entgangen sein, oder nach einer Pause wieder schneller an das zuletzt gehörte anknüpfen.

Wir bedanken uns ganz herzlich beim Jumbo Verlag für das Rezensionsexemplar.

Hier könnt Ihr reinhören:
http://www.jumboverlag.de/data/media/me1040.mp3