Dienstag, 12. November 2019

Mia und das oje-du-fröhliche Weihnachtsfest, Susanne Fülscher, gelesen von Anne Moll, audiolino



Mia und das oje-du-fröhliche Weihnachtsfest, Susanne Fülscher, gelesen von Anne Moll, audiolino

Mia ist fast schon im Weihnachtsfieber, sie liebt die Vorweihnachtszeit! Wäre doch nur ihr Vater nicht so komisch. Er scheint gar nicht mehr er selbst zu sein. In der Schule ist er so unausstehlich, dass er mit ihrer Klasse unangekündigt ein voll fieses Diktat schreibt! Als sie dann auch noch früher von ihrem Weihnachtsmarktbummel mit ihren besten Freundinnen Jette, Leonie und Alina zurückkommen soll, weil die Eltern ihnen etwas Wichtiges mitteilen wollen, wird ihr ganz flau im Magen. Ihr Vater hat Sonderurlaub beantragt, um bereits vor Beginn der Schulferien mit seinem alten Freund auf die Kanaren zu fliegen, um zu wandern und sich selbst zu finden. Mia ist fassungslos. Sind sie denn wirklich so schlimm und unerträglich, dass ihr Vater es nicht mehr bei ihnen aushält? Dann brennt es auch noch bei Omi Olga und sie zieht zu ihnen. Nun ist das Chaos perfekt, aber sie merken auch, dass man sich eigentlich an eine Menge gewöhnen kann, auch in der Weihnachtszeit, oder gerade besonders dann. Es gibt so viel Aufregendes, worauf man sich freuen kann, dass keine Zeit für Traurigkeit bleibt.


Als Mutter habe ich mich total über Vater Hansen aufgeregt. Der Herr Lehrer muss sich selbst finden und lässt die Mutter mit 4 Kindern, darunter ein Baby, alleine! Ich wäre nicht so verständnisvoll. Sehr gut schildert Susanne Fülscher, die Sorgen und Zweifel, aber auch die Traurigkeit, die in Mia aufsteigen. Was die Trennung von Eltern bedeutet, sieht sie ja täglich an ihren Freundinnen Jette und Alina. Ihre Eltern hätten aber wohl nicht Geld und Platz um ein Au Pair Mädchen aufzunehmen, wie Jettes Vater. Die Sorge, um eine eventuelle Trennung der Eltern belastet sie schwer, denn es nimmt ihr die bis dahin selbstverständliche Sicherheit. Sehr treffend, finde ich auch die Rückkehr des Vaters beschrieben, die mich doch ein wenig fies grinsen ließ, aber da will ich nicht zu viel verraten. Zum Glück dreht sich nicht alles um ihren Vater, sondern auch um das mega-giga-irre-Weihnachtskribbeln im Bauch, wenn alles herrlich glitzert, funkelt und strahlt und die Ballettaufführung, die kurz bevor steht. Da Jette ja nun doch nicht wegzieht, macht Mia weiter mit dem Tanzen. Weihnachtsgeschenke wollen ausgedacht und besorgt werden und da fliegt die Zeit wie im Fluge dahin. Wie die meisten Kinder, hat Mia nicht unendlich viel Geld und muss genau überlegen, was sie wofür und für wen ausgeben kann und will. Daher muss sie sich besonders viele Gedanken machen und sie stellt fest, dass das nicht nur Spaß macht, sondern zum Teil, viel wichtiger ist, als der Wert des Geschenks. Eine Geschichte aus der Realität der Zielgruppe und doch turbulent und witzig. Auch wenn draußen noch alles grün ist, wird man gleich von Mias Weihnachtsfieber angesteckt, dass Anne Moll mit ihrer gut gelaunten Stimme verbreitet, sofern sie nicht gerade in Sorge um Papas wunderliche Wandlung ist. Sie trällert für Jette, kichert für Omi (die meiner Tochter und mir ja bisweilen etwas zu anstrengend ist, da weiß man die eigene Oma richtig zu schätzen). Anne Moll verleiht Mia zwar keine Flügel, aber Aufregung, Vorfreude und Kribbeln mit ihrer vielschichtigen Stimme.


Dies ist übrigens schon der 12. Band dieser Dauerbrenner-Reihe von Susanne Fülscher, die zahlreiche Kinder-, Jugend-, Frauenromane und Drehbücher für Film und Fernsehen geschrieben hat. Keine Sorge, man kann in diese Reihe jederzeit einsteigen, weil zwar die Bände aufeinander aufbauen, aber auch in sich abgeschlossen sind.

Es ist schön Mia und ihre Lieben wieder zu hören und mit Jettes polnischem Au Pair Mädchen Justyna gibt es auch wieder eine neue, spannende Persönlichkeit zu entdecken.

Ein Weihnachtsgefühlskarussell direkt aus dem trubeligen Leben einer Zwölfjährigen gegriffen, mit Emotionen, Spaß und Zweifeln. Sehr kurzweilig und weihnachtlich für Mädchen ab 10 Jahren.

Wir bedanken uns ganz herzlich für diese herrliche Weihnachtseinstimmung bei audiolino

Wer neugierig ist, kann hier hineinhören:

Montag, 11. November 2019

Bayala – das magische Elfenabenteuer, Schneiderbuch Egmont Verlag



Bayala – das magische Elfenabenteuer, Schneiderbuch Egmont Verlag

Meine Töchter lieben Schleich  Elfen, warum auch immer. Aber sie spielen schön damit. Als die Jüngste sah, dass es ein Buch zum Film geben würde, war klar, dass wir es dringend brauchen und den Film wollte sie auch sehen!
Sie sah den Film – ohne mich. Da die Schrift recht klein ist und recht viel Text pro Seite abgedruckt ist, erklärte ich mich bereit, es vorzulesen. Zu meiner Verblüffung, wollte die Große (12!) auch zuhören!
 
Die Elfenwelt bayala ist ein Land voller wundersamer Magie, mit magischen Blüten und zauberhaften Pflanzen die zum Wohnen und Essen benutzt werden. Es gibt mehrere Elfenkönigreiche die friedlich und in Eintracht miteinander und den Drachen leben. Solange, bis Ophira die Königin der Schattenfeen mit diesem Zustand nicht mehr zufrieden ist und mächtiger sein will, als alle anderen. Sie lässt alle Dracheneier verschwinden, die den Nachwuchs der Drachen und somit den Erhalt der Magie garantieren. Dadurch wächst ihre Macht, während die Magie in den anderen Königreichen schwindet. Zudem entführt sie Surah, eine der kleinen Zwillingstöchter des Königs der Sonnenelfen. Diese wächst mit ihrer Nichte Nuray gemeinsam auf. Dadurch, dass sie stets im Dunkeln lebt, wachsen ihr dunkle Schattenelfenflügel und auch sonst scheinen die dunklen Zaubermächte auf sie abzufärben, was sie ängstigt. Zum Glück ist Nuray anders, sie wird ihre beste Freundin. Als sie flieht, hilft sie ihr, wird selbst aber von ihrer Tante gefangen. Auch wenn Surah glücklich in ihrer alten Heimat ist, kann sie die Freundin doch nicht vergessen. Das Königreich welkt immer stärker. An dem Tag, an dem Eyela den Thron der Sonnenelfen besteigt, will ohr die Jungelfe Marween einen besonderen Stein schenken, welcher sich als Drachenei entpuppt. Um die Drachenmagie zu retten, beschließt die junge Königin ein Drachenfest zu feiern, denn wenn ein Drache schlüpft und nicht als erstes seine Eltern sieht, geht seine Kraft für immer verloren.

In der Mitte des Buches findet sich ein umfangreicher Bildteil mit Fotos aus dem Film, mit Unterschriften. Vorsicht, diese spoilern, bitte nicht zu Beginn durchlesen. Wer den Film kennt, kann in Erinnerungen schwelgen, wer ihn verpasst hat, kann sich die Helden besser vorstellen. Es kann auch eine Anregung fürs Spiel mit den Figuren sein. 

Die Geschichte verwendet viele bereits bekannte Elfenelemente. Es erinnerte mich an eine Mischung aus „Mia and Me“ und Sandra Regniers Anderwelt. Ich könnte nun also schreiben, es sei eine Aneinanderreihung von Klischées und Altbekannten, aber wäre das richtig? Ich liebe die Anderwelt, und habe ich dann das Recht, eine ähnliche Kinderversion abzulehnen, als Abklatsch? Ehrlich, es ist fast alles schon geschrieben und erzählt worden. Als ich das erste Mal Harry Potter las, dachte ich ständig an Narnia und Erdsee und den Herrn der Ringe. Jeder Autor ist ja irgendwie von den Geschichten vor seiner Zeit beeinflusst und geprägt. Für mich war die Frage also, ist es gut gemacht? An den Namen der Elfen habe ich mir bisweilen einen abgebrochen, weil ich den Film nicht gesehen habe. Das wurde dann aber besser und irgendwann holperte ich nicht mehr durch den Text, sondern gab ihm Gestalt. Es wurde zu meiner Überraschung sogar bisweilen witzig und spannend!
Klar, das Rad wird hier nicht neu erfunden, aber wozu auch. Ich finde, dass die Geschichte durchaus einen Wert nicht nur für Elfen- und Schleichfans hat. Da es sehr stark auch um Respekt und Zusammenhalt geht. Als Eyela die junge Königin den Thron besteigt, halst sie sich gleich eine schwierige Aufgabe auf: sie will ein Drachenfest organisieren, obwohl seit Ewigkeiten keines mehr stattgefunden hatte, da die Drachen verloren schienen. Ganz frisch auf dem diplomatischen Parkett, muss sie die übrigen Elfenregenten zu dem Fest einladen, denn nur gemeinsam kann es gelingen, die Magie des Elfenreiches zu retten und der bösen Schattenelfe Ophira die immer stärker werdende Macht zu entziehen, zu Gunsten eines gemeinsamen Erstarkens aller anderen Elfen.

Die Geschichte ist wie gesagt nicht sonderlich originell, aber liebevoll erzählt. Schön finde ich die Sorge Surahs, dass die Boshaftigkeit Ophiras auf sie abgefärbt haben könnte, da sich ihre Flügel in der Zeit der Gefangenschaft verändert haben und sie auch einige Zauberkräfte übertragen bekam. Die tierischen Freunde der Elfen sorgen für Spaß und Vergnügen und können auch dramatische Szenen aufheitern. Meinen Töchtern (12 und 10!) hat die Geschichte gefallen.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Buchcontact und dem Schneiderbuch Verlag für unser ersehntes Rezensionsexemplar.