Dienstag, 11. Juni 2019

Die geheime Drachenschule (2) Der Drache mit den silbernen Hörner, Emily Skye, Bastei Lübbe



Die geheime Drachenschule (2) Der Drache mit den silbernen Hörner, Emily Skye, Bastei Lübbe

Henry hat sich inzwischen auf der geheimen Drachenreiterschule sieben Feuer gut eingelebt. Seine Verbindung zu seinem Jungdrachen Phoenix wird immer stärker und während er morgens seinen Drachen besucht, macht er eine merkwürdige Entdeckung: Drei ältere Schüler machen früh morgens seltsame Übungen auf ihren Drachen. Sie trainieren für den gefährlichen Drachenball-Sport. Henry ist sofort fasziniert und darf sogar mit üben. Fortan ist er in Gedanken nur noch beim Drachenballtraining und passt in der Schule nicht auf. Wie gut, daß seine Freunde seine Wissenslücken bei Bedarf schließen können, denn in Drachenkunde hat er wohl alles verpasst. Das hätte nicht passieren dürfen. Denn Nacht für Nacht hat er den gleichen Traum: ein fremder junger Drache mit versilberten Hörnern, einer angeblich ausgestorbenen Art, ruft nach ihm und bittet ihn, ihn aus seinem Verlies zu befreien. Das ist äußerst merkwürdig, denn eigentlich kann jeder Drachenreiter nur eine Verbindung zu einem einzigen Drachen aufbauen und was ist das überhaupt für eine seltsame Art? Er erfährt, daß es die Drachen Art des verbotenen 7. Clans war und nun lässt den ersten Jahrgang dieses Geheimnis nicht mehr los!


Das Buch ist wieder ausgesprochen liebevoll aufgemacht. Die Schüler des ersten Jahres werden im Einband mit ihrem Wappen, ihrem Clan, ihrem Wahlspruch, ihrer Gabe, ihrer Pflanze und ihrem Drachen vorgestellt. Zudem gibt es im Anhang tolle Drachenrätsel und einen Test, der einem verrät zu welchem Drachenreiterclan man selbst gehört. Das hat meiner Tochter unglaublich großen Spaß gemacht. Im Text begleitet man Mistress Leonella in Drachenkunde. Dort ist auch ein doppelseitiges Schaubild zur Drachenanatomie mit dem praktischen Hausschatz der Drachenheilkunde. Genau dem Unterrichtsstoff, den Henry verträumt hat, auf den es aber im Laufe des Abenteuers immer wieder ankommen wird. Wir haben immer gerne mitgerätselt, wie es wohl weitergehen mag und dazu diese Seite aufgeschlagen, weil wir auch bisweilen die Wirkung von Drachentränen, Drachenspucke etc. verwechselt haben. Die wenigen schwarz-weiß Illustrationen von Pascal Nöldner sind sehr plastisch und eindrucksvoll, wobei die Gesichter der jungen Helden stets freundlich und sympathisch wirken, das hat uns sehr gut gefallen.

Als Drachenball eingeführt wurde, wurde ich unangenehm an Quidditch erinnert, doch es ist viel unkomplizierter in den Regeln und hat vor allem die Funktion die Bedeutung von Teamgeist zu betonen und die verschiedenen Stärken der einzelnen Erstklässler herauszuarbeiten. Auf jeden Einzelnen kommt es an. Gerade der unsportliche Arthur macht sich unverzichtbar und wird zur Geheimwaffe seines Teams. Das ist toll, um jeden einzelnen besser kennen zu lernen und sie entwickeln Fähigkeiten, die sie später dem ihrem geheimen und schlecht durchdachten Drachenbefreiungsplan unbedingt brauchen. Es gibt keine langatmigen, seitenlangen Spielbeschreibungen. Meine Tochter war von der Geschichte richtig gefangen und hat mich durch das Buch gejagt, was ich gerne mit mir machen ließ, weil ich auch unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht. Am Ende des Buches steht Henry nun vor einer neuen Aufgabe, die gar nicht so einfach sein wird. Wir sind sehr gespannt, wie es weitergehen wird und hoffen, daß wir auf den nächsten Band nicht wieder ein Jahr warten müssen.
 

Die Schrift ist angenehm groß. Sprachlich ist es für junge Leser gut verständlich und durch die frischen Dialoge sehr lebendig. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und zwischendrin sind immer mal wieder einige Illustrationen eingestreut. Die Geschichte spricht gleichermaßen Jungen und Mädchen an. Mit Lucy und Chloe sind der Autorin zwei wirklich unterschiedliche und doch gleichermaßen sympathische weibliche Identifikationsfiguren gelungen.

Eine richtig tolle Reihe für junge Leserinnen und Leser.

Wir bedanken uns ganz herzlich beim Baumhaus Verlag für diesen tollen Instagram-Gewinn.

Montag, 10. Juni 2019

Heute reise ich um die Welt, Christiane Wittenburg, Bille Weidenbach (llustrator) Reihe Weltenfänger, Duden Verlag



Heute reise ich um die Welt, Christiane Wittenburg, Bille Weidenbach (llustrator) Reihe Weltenfänger, Duden Verlag

Ein Entdeckerbuch rund um die Welt zum Entdecken, Gestalten und Selbermachen für Kinder ab 6 Jahren.

Die neue Weltenfänger-Reihe des Duden Verlages richtet sich an Kinder, die ihre Welt und ihre Stärken entdecken und Talente zu entfalten. Daher bieten Anregung und Raum für eigene Kreativität und das natürlich fröhlich bunt! In 10 Stationen geht es rund um den Globus, mit Spielen, Rätseln, Basteln, Knobeln, Malen.... für ganz verschiedene Interessen und mehr als eine Schulklasse. Da es sich an Grundschüler richtet, sind die Texte kurz und knapp, einige Wörter sind aber natürlich schwierig, wie Ägypten oder Dot Painting, oder die japanische Winkekatze Maneki-Neko. Das bringt das Thema nun mal so mit sich, daher ist es gut, die Kinder zu animieren einfach Fragen zu stellen, wenn ein Wort zu schwierig ist. 
 
 
Besonders gut haben meiner Jüngsten das Katzen-Origami und das Blini-Rezept gefallen! Klar gehört Origami zu Japan und so wird nicht nur Schritt für Schritt die Falt-Anleitung kindgerecht erklärt, es gibt noch kleine Infos über die Bedeutung von Katzen für Japaner. Auch bei den russischen Blinis gibt es mehr als nur ein Rezept, es gibt auch noch eine mehrschrittige bebilderte Anleitung. Da es sich um Hefe-Pfannkuchen handelt, kann man nicht sofort loslegen, sondern benötigt zwischendurch schon noch etwas Geduld, bis der Teig gegangen ist. Dabei ist Geduld ja nicht die größte Stärke von Kindern. Aber die Wartezeit lässt sich gut mit anderen Angeboten des Heftes überbrücken. So kann man im Stile der Aborigines (gesprochen „Aboritschinis“) eine Schildkröte mit Punkten ausmalen, für das Nix-Vergessen-Spiel schon mal die Teile ausschneiden, die man dann auch an den australischen Strand legen kann.... Immer wieder werden die Kinder, zum Malen, schneiden, schreiben aufgefordert. Dabei müssen die Texte nicht lang sein, im ersten Schuljahr geht ja noch nicht so viel, aber alles was man ausschneidet findet nachher seinen Platz in der wunderbaren Krimskrams-Tasche am Ende des Heftes oder Gedanken im Reisetagebuch, vorne im Heft. Dort kann man einkreisen, ankreuzen, malen, kleben, schreiben, ganz nach Lust und Laune und Fähigkeiten. Die vorgestellten Länder und Kontinente machen dabei neugierig und laden ein weitere Fragen zu stellen. Es gibt schon mal einen ersten Blick über den eigenen Tellerrand und zeigt Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Dabei bekommen Kinder durch die Übersichtskarten einen ersten Eindruck von Entfernungen und der Lage der Länder.

Die Gestaltung ist sehr ansprechend, so daß sich meine Tochter auch mit fast 10 Jahren noch darauf gestürzt hat. Sie kann aber auch alles eigenständig lesen und braucht keine Hilfe. Aber das Buch wächst halt mit den Kindern mit. So gibt es Aktivitäten, die sich mehr an 6 Jährige richten und solche, die auch noch für ältere Kinder spannend sind, oder die sie gemeinsam mit ihren Eltern probieren können. Es ist eine bunte Mischung, in der für jeden was dabei ist, aber natürlich nicht alle Seiten für jeden gleich spannend ist. Da es altersgemischt ist, werden die meisten Kinder nicht alles super spannend finden. Ich persönlich würde es für ab den Ferien nach der 1. Klasse empfehlen, weil die meisten Kinder erst dann halbwegs lesen können.

Toll für die Ferienzeit, um sich auf den Urlaub vorzubereiten, sich an schöne Momente zu erinnern, sich die Zeit auf der Reise mit Rätseln und Malen zu verkürzen, oder einfach nur zu schmökern.

Sehr bunt, sehr fröhlich, macht es Lust auf die Welt, andere Länder und Abenteuer.

Ich bedanke mich ganz herzlich beim Duden Verlag für dieses Rezensionsexemplar.