Dienstag, 27. November 2018

Englisch lernen mit dem kleinen Drachen Kokosnuss: Schulausflug ins Abenteuer, Ingo Siegner, gesprochen von Philipp Schepmann und Robert Metcalf, cbj audio



Englisch lernen mit dem kleinen Drachen Kokosnuss: Schulausflug ins Abenteuer, Ingo Siegner, gesprochen von Philipp Schepmann und Robert Metcalf, cbj audio

Projekttage stehen in der Schule an und Kokosnuss ist ganz geknickt, weil er denkt, er hätte Pech und das blödeste Projekt von allen: Tiere und Pflanzen im Pilz-Tal bestimmen! Doch dann kommt sein englischer Freund Robert zu Besucht und überredet Lehrer Bronco Blumenkohl dazu, heimlich alle von Kokosnuss Freunden mit auf den Ausflug zu nehmen. Robert hat den Auftrag in einem dicken Buch alles fest zu halten, was sie dort so finden. Statt einfach eines Ausflugs in Fauna und Flora, wird dies ein Schulausflug ins Abenteuer mit Treibsand, tiefen Schluchten, Würgeschlagen und sogar Gespenstern. Nur der Lehrer verschläft natürlich die Hälfte und wundert sich anschließend, über die übereinstimmend aufregenden Erlebnisberichte seiner Schüler!

In 4 Lektionen wird in diesem Band der Grundschul-Englisch-Stoff der in Band 1 und 2 begonnen wird, fortgesetzt (gilt nicht für alle Bundesländer, aber für NRW und RlP schon). Die CD hat 30 Tracks, so das es ganz einfach ist, kurze Passagen zu wiederholen und sich die Vokabeln noch mal anzuhören. In der ersten geht es um die Tages- und Mahlzeiten auf dem Weg” mit den jeweils dazu passenden Mahlzeiten. Klar, denn für viele Schüler beginnt immerhin ein Ausflug mit einem Snack.  Keine Sorge, man kann alles verstehen, denn die Geschichte ist auf Deutsch und native Speaker Robert erklärt seinen Freunden die englischen Begriffe, die diese dann nachsprechen. Am Ende der Lektion werden die neuen Vokabeln wiederholt und mit einem Lied eingeübt. Das entspricht den Vorgaben für den Grundschulfremdsprachenunterricht. Spielerisch Grundbegriffe mit Liedern und Spaß lernen, in BaWü sind die Schulwochenstunden mehr und daher auch die Ansprüche höher. Keine Sorge, es geht nicht nur ums Essen, es sind Schulausflugsgespräche und es ist garantiert nicht langweilig, dafür ist bei Kokosnuss und seinen Freunden einfach auch zu viel los! Denn zur Geisterstunde wird es richtig gruselig, als sie alte spukende Bekannte mit ihren rollenden Köpfen treffen, während Lehrer Blumenkohl schläft.

Daher geht es in der zweiten Lektion auch schon weiter mit „Kokosnuss und die Tiere“  treffen sie auf einen Troll! Der verrät den Schülern, welche Tiere sich im Wald bei ihm verstecken, was sie so machen und welche Eigenarten sie haben. Darüber singen sie ein Lied, wer vor wem flieht und welche Geräusche die Tiere machen.

In der 3. Lektion geht es um „Kokosnuss und die Pflanzen“ und zu ihrem Erstaunen finden sie ein für ausgestorben gehaltenes Entenblümchen! Robert notiert natürlich alle gefunden Pflanzen und ihre Namen auf Englisch und Deutsch in seinem dicken Buch und dann bringt er ihnen zur Wiederholung ein Spiel bei: „I spy with my Eye“ also, „Ich sehe was, was Du nicht siehst“. Da können die Freunde nicht nur zeigen, was sie alles entdeckt haben, sondern auch, welche Namen sie schon alles gelernt haben.

Zum Abschluß wundern sich alle in der 4. Lektion „Kann das alles wirklich passiert sein?“, denn Herr Blumenkohl ist ganz erstaunt, wie die Berichte seiner Schüler sich ähneln und er sich an so manche Aufregung gar nicht erinnern kann.

Zum Ende des Ausflugs der doch ganz anders verlief als erwartet singen alle zum Abschluß ein Lied.

Die beliebte Stimme des kleinen Drachen Kokosnuss Philipp Schepmann, wird hier begleitet vom englischen native speaker Robert Metcalf, der auch die Vertiefungslieder singt. Im Gegensatz zu der CD zu ihrem Englisch Lehrwerk mit Lernliedern, hören sie diese allerdings sehr gerne. Das liegt auch an der sehr deutlichen und modulierten Aussprache in bestem Oxbridge des Engländer Robert Metcalf. Seit 1973 lebt der gelernte Sozialpädagoge in Deutschland in Berlin. Dieser tritt nicht nur seit 2007 regelmäßig in der Sendung mit dem Elefanten auf, sondern dient als Sprachlehrer auf diversen Hörproduktionen zur Englischvermittlung für Kinder. Inzwischen ist er Songwriter mit dem Schwerpunkt Kinderlieder. Sein Alter (Jahrgang 1947) hört man seiner junggebliebenen Stimme nicht an. Diese ist sehr freundlich, deutlich und moduliert.

Man muß sich bewußt sein, daß es nicht reicht, die CD nur einmal zu hören, Wiederholung ist das Zauberwort. Aber das macht ja nichts, denn Kokosnuss-Abenteuer mag fast jedes Kind, da hört man die CD auch gerne mehrfach. Damit das etwas strukturierter geht, enthält das Booklet die Texte der Lieder auf Englisch und Deutsch, sowie die Vokabeln nach Lektionen getrennt. Vergnüglich spielerisches Lernen erster englischer Begriffe und Redewendungen, wobei die einzelnen Bände aufeinander aufbauen. Neben den vielen vereinzelt eingestreuten Kokosnuss-Illustrationen auf dem Cover, der CD und im Booklet, befindet sich dort auf der mittigen Doppelseite ein großes Bild von Kokosnuss und seinen Freunden, vor einer aberwitzigen Hängebrücke über eine riesige Schlucht.  Von Langeweile kann hier also wirklich nicht die Rede sein!

Wir bedanken uns ganz herzlich bei cbj audio für diese Auffrischung unserer korrekten englischen Aussprache und einfach dem Spaß an den z.T. neuen Vokabeln.

Montag, 26. November 2018

Der kleine Weihnachtsteufel und der verflixte Wunschzettel, Anna Lott, Illustrationen Nikolai Renger, dtv junior



Der kleine Weihnachtsteufel und der verflixte Wunschzettel, Anna Lott, Illustrationen Nikolai Renger, dtv junior

Otibuk ist ein kleiner flauschiger Teufel, der gemeinsam mit den übrigen Teufeln auf einer kleinen Insel im windschiefen Leuchtturm der Halloweenteufel lebt. Nur einmal im Jahr verlassen sie ihren Turm und gelangen über einen unterirdischen Tunnel aufs Festland zu den Menschen: zu Halloween. Das ist auch gut so, denn unter der Leitung ihres Bosses Karako machen sie nichts als Ärger! Bis auf Otibuk, der ist anders, netter, weicher, freundlicher. Eines Tages wird er durch ein lautes Geräusch wach uns sieht nach was los ist. Ein kleiner Weihnachtsengel ist mit seinem goldenen Flugsurfbrett gegen den Leuchtturm gebrettert. Flugs schnappt er sich dieses Wunderding und folgt ihm heimlich zum Leuchtturm des Weihnachtsmannes. Dieser ist ihm nicht sonderlich sympathisch, ebenso wie der kleine Engel, der ständig nur irgendwelche Regeln und Verbote zitiert. Doch diese Sache mit den Wunschzetteln und dem Auswahlverfahren, welche erfüllt werden und welche nicht, faszinieren ihn schon. Zu schade, daß der Weihnachtsmann seine Bewerbung ablehnt und ihn nach Hause schickt! Irgendwie wollen seine Füße aber nicht so recht dem Weihnachtsmann gehorchen und so gelangt er über Umwege in die Menschenwelt. Als er dort einen Wunschzettel findet, auf dem sich Jannike vom Weihnachtsmann wünscht, er solle ihren Bruder Philipp verschwinden lassen, ist Otibuk sofort eifrig bei der Sache!

Bei Weihnachten geraten einige Menschen in Verzückung, andere halten es für kommerzialisierten Kitsch für andere ist es eine Frage des Glaubens. Dieses Adventskalenderbuch ist kein Wasser auf die Mühlen der Kritiker des Kommerzes, die Liebe von Kinder zu Weihnachten wird nicht in Frage gestellt, mit der christlichen Weihnacht hat es aber auch nicht viel am Hut. Es ist ein Adventskalenderbuch, das in 24 Kapiteln, die aberwitzige Geschichte eines kleinen Teufels erzählt, der aus der Art geschlagen ist und damit das gängige Gefüge zwischen Halloweenteufeln, Weihnachtsmann, Weihnachtsengeln, Osterhasen und Menschen gehörig durcheinander wirbelt. Aber nicht böse, sondern durchaus gut gemeint. Tja, aber gutgemeint ist nicht das gleiche wie gut, daher ist es ganz schön spannend und abenteuerlich mit zu verfolgen, wie der kleine wuschelige Otibuk versucht wieder auf die Reihe zu bekommen, was er das so durcheinander gebracht hat. Für Otibuk öffnen sich hier ganz viele neue Welten: die des Weihnachtsmannes, der Weihnachtsengel und der Menschen. Das ist ganz schön aufregend und Zuhörer und Leser können sich auf aufregende Kapitel gefasst machen, denn mit ihm tritt man in diese zum Teil unvollstellbaren Welten in Leuchtürmen und Inseln ein. Die Kapitel sind ungefähr gleich lang und für junge Leser ab Ende der 2. Klasse gut selbst zu bewältigen. Die Schrifttypen sind hierbei auch noch etwas größer und die vielen farbigen Illustrationen von Nikolai Renger lockern die Seiten wunderbar auf. Es ist erstaunlich, wie viele unterschiedliche freche oder strenge Gesichtsausdrücke er zu zeichnen vermag. Der fröhliche Illustrationsstil entspricht dem Cover, das mit seinem glitzrigen Schneeflocken ein echter Hingucker ist, aber nicht zu glitzrig, um Jungs abzuschrecken. Das wäre auch schade, denn immerhin spielt der 5 jährige Philipp, dessen Verschwinden sich seine große Schwester Jannike wünscht, eine ganz zentrale Rolle. Die zwei können sich so richtig zanken, wie Geschwister, aber eigentlich mögen sie sich ja doch von Herzen. Das ist ja die ganz wichtige Weihnachtsbotschaft, die alle Geschwisterkinder bestens verstehen können. Auch wenn man seine Geschwister manchmal auf den Mond wünschen kann, so liebt man sie doch wirklich und würde sie furchtbar vermissen, wären sie verschwunden. 

Was uns an dieser nicht gerade klassischen Weihnachtsgeschichte besonders gefällt ist, daß die Geschichte fröhlich und versöhnlich ist. Der herzensgute und versöhnliche Ton, bedeutet für uns Weihnachten. Anders als einige Weihnachtserfolge der letzten Jahre ist diese Geschichte auch auf dem Gipfel der Spannung nie brutal oder beklemmend. Ja, der Held ist ein kleiner Teufel, aber er ist fröhlich, arglos und in seiner positiven Einstellung einfach ansteckend. So kommt es, daß im 24. Kapitel ein wunderbares und vereintes Weihnachtsfest gefeiert werden kann.

Autorin Anna Lott hat selbst zwei Söhne und kann daher bestens die Abenteuerlust und die Freude an ausgefallenen Teufels – und Engelsgimmicks nachvollziehen. Ebenso wie das Bedürfnis nach Harmonie zwischen all den Abenteuern und Aufregungen. Das ist sehr passend für die Zielgruppe und wird auch denjenigen gefallen, die mit dem klassischen Weihnachtsfest nicht viel anfangen können.

Ein herrlich herzlich-verrücktes Adventskalenderbuch zum Vor- und Selberlesen von 6 – 9 Jahren.

Wir bedanken uns ganz herzlich für dieses mal ganz andere Adventskalenderbuch beim dtv junior Verlag.