Freitag, 18. Mai 2018

Ostwind (3) Aufbruch nach Ora, Filmhörspiel, der Hörverlag



Ostwind (3) Aufbruch nach Ora, Filmhörspiel, der Hörverlag

Meine Jüngste lag mir schon so lange in den Ohren, daß sie dieses Hörspiel möchte, weil all ihre Freundinnen Buch oder Film kennen. Na gut, ich hatte ja so meine Zweifel, ob das denn auch was für mich wäre, wenn ich doch Teil 1 und 2 nicht kenne:

Mika arbeitet inzwischen als „Pferdeflüsterin“ auf Gut Kaltenbach, dem Gestüt ihrer Oma. Ihre Fähigkeiten haben sich dank Youtube rasend schnell verbreitet und der Rummel um sie wächst ihr über den Kopf. Sie liebt es den Tieren zu helfen, aber mit ihrer schroffen Art, kommt sie mit den oft exaltierten Pferdebesitzern, die das eigentliche Problem der Tiere sind, nicht so gut klar. Doch auch Ostwind scheint das alles zu viel zu sein. Zu ihrem Erstaunen entdeckt Mika ein auffälliges Brandzeichen bei ihm: Es ist das Zeichen von Ora, einem der letzten Rückzugsorte für Wildpferde in Andalusien. Ob Ostwind Sehnsucht nach seiner Heimat und vor allem seiner Freiheit hat, so wie sie? In einer Nacht und Nebelaktion bricht Mika mit Ostwind nach Ora auf. Sie wird auf der Hacienda Monte Sabino versehentlich für Sonja, das erwartete Work-and-Travel-Girl gehalten und sofort in den Betrieb mit eingebunden. Während Ostwind sich an seine alte Heimat und seine Herde zu erinnern scheint, die um die Quelle von Ora grast, muß Mika feststellen, daß die Idylle bedroht ist. Auf die Quelle die das wilde Leben in der Einsamkeit erst ermöglicht, haben es gierige Spekulanten abgesehen. Ist Ora noch zu retten?

Trotz meiner Befürchtungen, geschürt von dem Filmtrailer, der meine Tochter (8 Jahre) so packte, habe ich gut in die Geschichte hineingefunden. Naja, etwas überrascht war ich schon, daß die Geschichte so unvermittelt beginnt, ohne Ansage, ohne Filmmusik, daß ich mich schon fragte, ob ich versehentlich mit der zweiten CD begonnen hätte. Nachdem ich mich darauf aber eingelassen habe, war es kein Problem. Der Film wird von vielen namenhaften Schauspielern getragen, so daß ich ihre Stimmen bereits kannte und die der Hauptperson Mika ist nun wirklich sehr prägnant, so rau und schroff, sehr ungewöhnlich für ein so junges Mädchen. Das passt eigentlich sehr gut zur Rolle, denn Mika ist ja auch recht abweisend, wenn man sie nicht kennt oder man ihr nicht liegt. Wie sie mit den Society Ladies auf Gut Kaltenbach umspringt kann nicht als kundenfreundlich, aber ehrlich bezeichnet werden. Ich mußte grinsen, als ich hörte, wie ihr das Herz auf der Zunge liegt.

Die im CD-Cover aufgeführten Songs sind leider komplett an mir vorbei gegangen. Bis auf das Lied zum Abspann, sind sie mir nicht wirklich aufgefallen, so geschickt, sind sie in das Geschehen eingearbeitet, daß ich vor lauter Konzentration auf die Handlung, die Musik nicht beachtet habe. Trotz mehrmaligem Hörens, kann ich diese nicht beurteilen. Sie stört nicht, ist vor allem atmosphärisch.

Meine Tochter hat die CD mit Fieber erstmals angehört, mit mir gemeinsam, weil sie befürchtete, es könnte für sie zu spannend sein. Sie fand es auch wirklich spannend und hat bei Mika und ihrem Kampf für den Erhalt des Wildpferdeparadieses richtig mitgefiebert. Die jungen Helden der Geschichte sind deutlich älter als sie, da aber keine „Knutschszenen“ vorkommen, hat es sie nicht gestört. Sie war eher stolz eine Geschichte für so große Mädchen zu hören. Es ist nicht die erste Handlung um den Verkauf von Wasserrechten und die damit verbundene Bedrohung für die Natur, die wir hören. Das macht aber nichts, denn einige Probleme sind so wichtig, daß man sich nicht oft genug mit ihnen beschäftigen kann und ihre Bedeutung im kindlichen Bewußtsein verankern.Ein aufregendes Abenteuer, um Pferde, Freundschaft, Umweltschutz und den Schattenseiten plötzlichen Ruhms.

Für Ostwindfans ein Muss, daher für Mädchen ab 8 Jahren 5 von 5 Sternen.

Wir bedanken uns ganz herzlich beim Bloggerteam von der Hörverlag für dieses heiß ersehnte Rezensionsexemplar

Dienstag, 15. Mai 2018

Polly Schlottermotz 4: Walfisch ahoi! Lucy Astner, gelesen von Jodie Ahlborn, Silberfisch



Polly Schlottermotz 4: Walfisch ahoi! Lucy Astner, gelesen von Jodie Ahlborn, Silberfisch

Vampir-Mädchen Polly lebt gerade glücklich und zufrieden bei ihrer Tante Winnie auf deren Hausboot und die jahrelang in einem Bild gefangene Isabella von Zappenduster ist endlich mit ihrer Zwillingsschwester und ihren Eltern vereint. Doch was ist das? Isabellas Familie, die von dem Fluch befreit wurde, verblasst immer mehr und auch mit dem Hausboot scheint etwas nicht zu stimmen, es sinkt in dem Kanal immer weiter ab! Was steckt da wohl dahinter? Polly hat keine Ahnung und ist erstmals erleichtert zu spüren, daß ein Milcheckzahn wackelt. Hoffentlich bringt ihr vierter und letzter Vampir-Eckzahn die nötige magische Gabe, um diesen Schlamassel endlich auf zu lösen, denn auch die bösartigen Finsterfürsten, die der Nachbarsjunge auf Erbsengröße geschrumpft hat, tauchen wieder auf. Diesmal bringen sie auch noch ganz fiese Verstärkung mit und Polly hat Angst, daß wenn sie nicht rechtzeitig die zündende Idee hat, alle Vampire wieder Blut, statt Blutorangensaft trinken müssen. Zum Glück taucht da Fanny, der freundliche Wal auf, der Polly gerne zur Seite steht, der aber natürlich von dem sinkenden Wasserstand im Kanal ebenfalls bedroht wird. Polly wäre aber nicht Polly, hätte sie nicht wieder eine Idee!

Eigentlich ist die Serie auf 4 Folgen ausgelegt, nämlich ein Band zu jedem neuen Vampir-Eckzahn, doch das Ende der Geschichte, lässt Raum für weitere Fortsetzungen, da sind meine Töchter und ich uns sicher, auch wenn sich nun einiges verändert hat. Doch wie man an den drei Kurzbänden von Polly Schlottermotz sehen kann, scheinen Lucy Astner die lustig-skurrilen Ideen rund um ihr Blutorangensaft trinkendes Vampirmädchen nicht auszugehen. Immer wieder treten neue, einzigartige Charaktere in ihr Leben, während natürlich auch die liebgewonnen bisherigen Personen wieder auftauchen. Dennoch heißt es diesmal von einigen Abschied zu nehmen. Witzig finden wir es, wie Fürst von Zappenduster sich von Pollys Schulreferat über Quallen bedroht fühlt und ihre Arbeit vieler Tage und Stunden, zur Abwendung noch größerer Gefahren, zu zerstören versucht. Die wichtelkleinen Finsterfürsten sind gleichzeitig unfreiwillig komisch, als auch gruselig, gefährlich. Pollys Versuche dem Ausfallen ihres Milcheckzahns nachzuhelfen, haben schon Slapstickcharakter. Es ist einfach sehr kurzweilig und fantasievoll. Meine beiden Töchter 8 und 10 lieben die Abenteuer und ich höre sie gerne mit ihnen. Diesmal muß Polly eine wichtige und sehr weise Entscheidung treffen. 

Lucy Astners Stil ist wieder flüssig leicht und abwechslungsreich. Spannungsmomente wechseln sich gekonnt mit witzigen Momenten und solchen voller Freundschaft und Wärme ab. Wirklich gut geeignet und verständlich für Kinder ab 8 Jahren. Da man bei dem eBook auch die Schriftgröße einstellen kann, verlieren auch Kinder, die Probleme mit der Größe der Printschrift haben, ihre Angst vor dem Lesen.

Die süßen kleinen Illustrationen von Lisa Hänsch sind überall etwas verteilt im ebook, so daß man eine Vorstellung bekommt, welche winzige kleine Wesen Polly diesmal begegnen.

Wir lieben diese Reihe und hoffen, daß das Ende mit einem Ausblick auf neue Abenteuer, das Versprechen auf weitere Geschichten von Polly, dem Vampirmädchen, das keinen Blutorangensaft mag, noch lange nicht zu Ende ist.