Samstag, 21. April 2018

Ellas Welt – Das verflixte neue Schuljahr, Meredith Costain, Danielle M'Donald, Boje



Ellas Welt – Das verflixte neue Schuljahr, Meredith Costain, Danielle M'Donald, Boje
Das neue Schuljahr steht an, wie aufregend nach den Sommerferien alle Klassenkameraden wieder zusehen und auf die neue Klassenlehrerin ist Ella auch schon ganz gespannt! Sie kommt extra früh in die Klasse, denn der Platz, an dem man am ersten Tag nach den Ferien sitzt, behält man für das ganze Jahr. Klar, daß Ella unbedingt für sich und ihre beste Freundin Zoe einen guten Platz ergattern will. Doch wo bleibt Zoe nur? Die Klasse ist fast vollständig, nur der Platz neben Ella ist noch frei, als die Tür sich öffnet und ausgerechnet Ellas Erzfeindin Penny, die doch eigentlich in die Parallelklasse wechseln sollte, hereinkommt. Zu dumm, daß nun Penny es ist, die von nunan täglich neben ihr sitzen wird. Immerhin die neue Klassenlehrerin ist total nett und super chic. Doch auch in diesem Schuljahr ist es schnell klar, daß Penny alles daran setzt Ella das Leben schwer zu machen. So einfach lässt Ella sich aber nicht unter kriegen!

Das Buch ist als Tagebuch der Vierklässlerin Ella konzipiert. Wunderschön 3-farbig gestaltet, gedruckt, als hätte es ein Kind geschrieben, mit allerlei Kritzeleien und Skizzen. Dennoch hat das Buch meiner ältesten Tochter (10) nicht gefallen, sie hat es nach 30 Seiten abgebrochen, weil ihr das Gezicke mit Penny zu doof war. Meinen Kindern ist es aber auch völlig fremd, daß man das ganze Jahr den gleichen Platz in der Klasse behält. In der Grundschule werden sie ständig umgesetzt und im 5. Schuljahr auch öfters, damit man auch alle Mitschüler kennen lernt. Meine Tochter hätte gerne mehr positive Dinge gelesen, auch mal was nettes über Ellas Familie. Dieses Buch spielt fast ausschließlich an der Schule. Ich habe das Buch zu Ende gelesen und muß zugeben, daß auch ich fand, daß die Zankerei einen viel zu großen Raum einnahm. Irgendwie war Ella immer die Gute und Penny immer die Böse, das war mir zu einfach. Okay, es ist das Tagebuch eines Kindes, da wird wirklich schwarz-weiß-Style geschrieben, aber es ist doch spannender, wenn auch wirklich ein breiteres Spektrum des Schullebens geschildert wird.

Ellas Freundin Zoe taucht dann doch noch auf und obwohl zu Beginn geschildert wird, daß Zoe schon immer ihre beste Freundin war, erfährt man später, daß es früher mal Penny war. Irgendwie für uns nicht so ganz passend. Eine versöhnlichere Note wäre nach unserem Geschmack gewesen. Schön fand ich allerdings, wie Ella der introvertierten Cordelia beisteht. Ich hätte mir gerne mehr positive Situationen gewünscht. Wir hatten uns die Geschichte lustiger und abwechslungsreicher vorgestellt.

Die Gestaltung des Buches ist wirklich sehr gelungen, auch die Herzchen statt der Punkte auf den Umlauten ist sehr jungmädchenhaft. Allerdings sind die vielen englischen Namen für Grundschüler relativ schwierig zu lesen und schon recht anspruchsvoll, im Gegensatz zu Sprachstil, der sich am Alter der fiktiven Erzählerin orientiert. Als Tagebuch ist die Geschichte natürlich in der Ich-Form aus Ellas Sicht abgefasst und man bekommt natürlich auch nur ihre Sicht der Dinge mit, die eben sehr eingeschränkt ist.

Ein nettes, kurzweiliges Buch, daß mich aber nicht wirklich begeistern konnte. Anders als meine Tochter habe ich es nicht abgebrochen, aber ich habe schon bessere kurze Romane für junge Leser gelesen, dieses hier hat es nicht geschafft den Funken überspringen zu lassen, daher vergebe ich drei von 5 Sternen.

Donnerstag, 19. April 2018

Die Feenschule – Zauber im Purpurwald, Barbara Rose, Illu. Naeko Ishida, Oetinger



Die Feenschule – Zauber im Purpurwald, Barbara Rose, Illu. Naeko Ishida, Oetinger

Da wir bereits eine Kinderbuchreihe von Barbara Rose kennen, „Die frechen Krabben“, waren wir auf die Feenschule-Reihe von ihr sehr gespannt, vor allem, weil auch das Cover so ansprechend ist, daß meine Jüngste es sich sofort schnappte!

Endlich ist der 7. Geburtstag von der kleinen Fee Rosalie und nun darf sie sogar auf das Internat Blütenwald gehen, wo alle kleinen Feen alles Wichtige lernen. Sie ist ja sooo aufgeregt! Ihr Vater ein Troll bringt ihr ein tolles Geschenk und ihre Mutter hat ihr die wunderschönsten Kleider für die Schule genäht. Ihr bester Freund, der Trolljunge Jokkel schenkt ihr sogar eine Trollpfeife. Sobald sie Hilfe braucht, soll sie darauf pfeifen und er kommt angeeilt! Frohen Mutes betritt sie die neue Schule, doch ihre alte Kindheitsfreundin die Fee Melissa will nichts mehr mit ihr zu tun haben, weil sie noch so klein sei und sie schon zu den Größeren zählt. Nun muß sie sich ihr Zimmer mit der unscheinbaren Nebelfee Nikki teilen, wo sie doch von einem gemeinsamen Zimmer mit Melissa geträumt hat! Doch den älteren Feen will sie es zeigen, daß sie keine Babyfee ist und heimlich begibt sie sich in den finsteren Purpurwald, um nach dem Feenbriefkasten zu suchen. Doch der Wald ist viel gefährlicher, als sie es gedacht hat und so steckt sie schon ganz schnell im größten Schlamassel!

Wir haben uns mit Rosalie sehr über Melissas Reaktion geärgert, fanden Rosalie aber auch sehr vorlaut und naiv! Immer mußte sie hereinquatschen und sich in den Vordergrund spielen! Die kleine Nebelfee Nikki haben wir sofort in unser Herz geschlossen und fanden es sehr traurig, daß Rosalie sich nicht mit ihr ein Zimmer teilen wollte! Als ich persönlich Rosalie schon abgeschrieben hatte, tat sie aber etwas, was wir echt toll fanden, sie bot Nikki, die offensichtlich aus ärmlichen Verhältnissen stammt, an, sich eines ihrer Kleider auszusuchen und zu behalten, da sie mehr als genug habe.

Sehr gut ist es der Autorin gelungen, trotz der Kürze dieses Buches für junge Leser, die Welt der Feen zu beschreiben und auch Nebendarsteller bildhaft zu beschreiben. Uns waren z.B. Firne als Begriff für männliche Feen kein Begriff, die Welt der Kobolde war sehr spannend und lebhaft und auch die übrigen Mitschüler oder das Schulpersonal war sehr schön beschrieben. Lustig fanden wir, welche unterschiedliche Feenarten wir in dieser Schule alles kennenlernen durften, wobei wir uns besonders über die Feen der Tiefe = Meerjungfrauen amüsierten. Was für ein schöner Gedanke, daß Meerjungfrauen, nur eine andere Form von Feen sind, die des Wassers nämlich! Mir gefällt neben dem schönen klaren Schrifttypus sehr gut, daß die Geschichte im Präteritum verfasst ist und die jungen Leser somit auch wunderbar ihre Grammatikkenntnisse vertiefen. Aber keine Sorge, der Stil ist altersentsprechend, leicht verständlich und gut selbst lesbar, aber doch nicht seicht. Wenn Eltern mitlesen, werden sie sich sprachlich nicht langweilen.

Trotz des niedlichen Covers wurde die Geschichte dann noch richtig spannend, denn Rosalie hat sich wirklich in sehr große Gefahr gebracht! So ohne Hilfe kommt sie aus dieser auch nicht heraus. Da ist es gut, wenn man Freunde hat, richtige Freunde. Das war der Kritikpunkt meiner Tochter, sie hatte kein Verständnis dafür, wie Rosalie aus gekränkter Eitelkeit sich und ihre Freunde in so große Gefahr bringen konnte. Nun ja, wenn man sich immer brav verhalten würde, wären die meisten Geschichten wohl ziemlich langweilig, denn es gäbe wohl keine Abenteuer! Mich nervte hingegen die vorlaute Art von Rosalie, doch gefiel mir sehr gut, daß Rosalie dazu lernte und mit der Gefahr auch dankbarer und demütiger wurde und endlich den Wert dessen erkannte, was sie hatte, statt dem  nachzuweinen, was sie nicht hatte. Hierbei schlägt die Geschichte dann einen Bogen zum Anfang, der sich dann wie ein Kreis schließt, denn nicht nur Rosalie hat viel dazu gelernt, sondern auch Melissa und sie haben eine Lektion für die Beantwortung eines Herzenswunsches eines Kindes gelernt.

Ach ja, die Illustrationen von Naeko Ishida sind wirklich wunderschöne farbige Hingucker, das leicht glitzernde Cover weckt keine Erwartungen, die nicht erfüllt werden.

Eine wunderbare Lektion über den Wert der Freundschaft, mit kleineren Schwächen, weshalb meine Tochter eine 2 + = 4,5 Sterne vergibt!