Montag, 4. Dezember 2023

Die Seelenpferde von Ventusia (2) – Wüstentochter, Jennifer Benkau, gelesen von Leonie Landa, Goya Libre, 430 min download only

 

Die Seelenpferde von Ventusia (2) – Wüstentochter, Jennifer Benkau, gelesen von Leonie Landa, Goya Libre, 430 min download only

 

Fiona (14), die Prinzessin der Grassteppe, die in Irland aufwuchs, lebt sich gut in Ventusia ein und in Rhianna hat sie gleich eine beste Freundin gefunden, als hätten sie aufeinander gewartet. Nur auf ihrem Seelenpferd Tiana traut sie sich noch nicht zu reiten. Auch mit den jungen Prinzen versteht sie sich gut, endlich hat sie einen verlässlichen Freundeskreis. Der fehlt auch Mira (14), die mit ihrer großen Schwester Fatima vor dem Krieg in Syrien floh, wo sie mit vielen Pferden im Wohlstand aufwuchs, bis ihre Eltern verschwanden und ihr geliebtes Pferd starb. Während Fatima in Frankfurt aufblüht, bleibt Mira für sich, nur einem albanischen Jungen und einem alten Mann aus dem Flüchtlingsheim öffnet sie sich ein wenig. Doch dann werden Gerüchte um Wölfe mitten in der Stadt laut und ihr erscheint immer wieder ein strahlend weißes Pferd. Niemand außer ihr kann es sehen und sie beginnt an ihrem Verstand zu zweifeln, denn dieser Schimmel ist gekommen, um sie zu beschützen, vor den Wölfen und sie nach Ventusia zurückzubringen.

 

Sehr angenehm finde ich, dass zu Beginn des zweiten Teils in die Geschichte die Hintergründe aus Teil 1 eingeflochten werden, so dass man sich nebenbei wunderbar an die Einzelheiten dieses Reichs der Menschen, die eine lebenslange Verbindung mit ihrem Seelenpferd eingehen erfährt. Ihr Leben könnte wunderbar sein, wenn Göttertochter Viktoria sie nicht dazu verdammt hätte, dass aus jedem Reich Ventusias alle 12 Jahre ein Mädchen an einem lebensgefährlichen Pferderennen teilnehmen müsste, nur zu ihrer Belustigung. Aus Angst um ihre Kinder, ritten die Eltern über den Wind in unsere Welt und versteckten ihre Töchter im entsprechenden Alter bei Pflegeeltern über den ganzen Globus verteilt. Nunmehr müssen die Prinzen Ventusias die versteckten Prinzessinnen finden und zurückbringen, um Ventusia vor dem vernichtenden Zorn Viktorias zu retten. Natürlich bleibt es nicht dabei, nach und nach, wie in einem Puzzle erfahren wir immer mehr über diese Welt hinter den Winden und über das Schicksal der versteckten Mädchen. Nicht alles davon ist so erfreulich, wie die spontane Freundschaft unter den Adelssprösslingen. Mit den freien Wolfswandlern die sich vom ihrem Rudel abgewandt haben, kommt eine neue bedrohliche Note hinzu, die nur schwer einschätzbar ist.

 

Neben der innigen Verbundenheit zu ihren Seelenpferden, die ein Leben lang bestehen bleibt, selbst wenn die Seelenmenschen gar nicht in Ventusia sind, entwickeln sich zarte Bande zwischen Fiona und Nikolan und auch der angeblich so eisige Prinz der Eislande, Damian, wird stets rot, wenn er Mira nur ansieht. Entsprechend des empfohlenen Alters ab 10 Jahren, sind es aber wirklich nur sehr zarte Bande, die hier geknüpft werden.

 

Diese Reihe zeugt von tiefer Liebe und Verständnis für Pferde. Den jungen Prinzessinnen graut er nicht vor der Gefahr für sie selbst in Anbetracht des bevorstehenden Rennens, sondern gerade auch vor der Gefahr für das Heil ihrer Pferde. Sie sind unzertrennlich miteinander verbunden, bis ans Ende ihrer Tage, was den Plan von Göttertochter Viktoria umso perfider macht. So geht es neben der Freundschaft von Mensch und Pferd auch um die Freundschaft des Herrschernachwuchses, der magisch begabt ist. Jeder von Ihnen verfügt über eine andere Gabe, anders als ihre Untertanen. Mira als Tochter der Sternenwüste kann sich quasi in ein Sternengewand hüllen und mit der Nacht verschmelzen. Gerade bei der Bedrohung durch die Wölfe in der Stadt, ist dies bisweilen ihre letzte Rettung. So wird Pferdeliebe mit Romantik, Spannung, Freundschaft und Fantasy verknüpft, wobei uns Mira auch Einblicke in das Leben im Flüchtlingsheim, fern ihrer Heimat gibt.

 

Sehr sensibel liest Leonie Landa diese facettenreiche Hörbuchreihe. Mit ihrer warmen Stimme schafft sie es, die verletzlichen Seelen, der jungen Prinzessinnen, die sich nicht an ihre Herkunft und ihr Schicksal erinnern können, wunderbar widerzuspiegeln, gleichzeitig aber auch die Spannung durch die schicksalhaften Wolfswandler mit ihrer unmittelbaren Bedrohung aufzubauen. Eine sehr gute Wahl, die klanglich auch hervorragend zu den vierzehnjährigen Protagonistinnen passt.

 

Für träumerische Pferdemädchen ab 10 Jahren und deutlich älter.

 

Ich bedanke mich ganz herzlich beim Jumbo Verlag für meinen Download.

 

Hier findet Ihr eine Hörprobe:

https://www.jumboverlag.de/die-seelenpferde-von-ventusia-wuestentochter/index.php?cNG=540d887c-f20c-11ea-948b-001c42406321&productId=3528&context=search

 

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Sonntag, 3. Dezember 2023

Ivy und die Magie des Poison, Gesa Schwartz, Illustration Alexandra Helm, Baumhaus Verlag

Ivy und die Magie des Poison, Gesa Schwartz, Illustration Alexandra Helm, Baumhaus Verlag

 

Ivy Carlton (13) ist alles andere als begeistert, als sie hört, dass ihre Mutter sie nicht mehr mit auf Forschungsreisen nimmt, sondern findet, dass sie in einem Alter sei, in dem sie ein festes zu Hause braucht: auf Carlton Manor bei ihrem Großvater im Nirgendwo, den sie seit Jahren nicht mehr gesehen hat! Als sie dort alleine ankommt, ist das Tor verschlossen und niemand öffnet. Als sie über den Zaun klettert, um zum Haus zu gehen, landet sie in einer Bärenfalle. Kopf über baumelnd trifft sie ihren verschlossenen Großvater Richard Carlton und seinen Gärtnergehilfen Finn (14) und letztendlich die verfressene, sprechende Bärin. Das ist nicht das einzig merkwürdige an Carlton Manor, mit der riesigen Bibliothek und zahllosen Geheimgängen. Inmitten der parkähnlichen Gartenanlage gibt es den umzäunten und streng verbotenen Poison Garten, in dem giftige Pflanzen wachsen. Als ihr Großvater sie endlich in das Geheimnis des Poison Garden einweihen will, wird er vor ihren Augen von drei merkwürdigen Gestalten in Umhängen angegriffen und verschwindet spurlos! Kopflos eilt Ivy in den Poison Garden und gerät in die Fänge einer fleischfressenden Pflanze, aus der Finn sie wieder befreit. Er und der sprechende Fuchs Gabriel mit den gelb leuchtenden Augen, begleiten sie auf der gefährlichen Suche im geheimnisvollen Poison Garden!

 

Empfohlen wird das Abenteuer ab 10 Jahren, allerdings finde ich dieses geheimnisvolle Buch so unglaublich spannend, dass ich es eher ab 11 Jahren empfehlen würde und mit 12 Jahren ist man definitiv auch noch nicht zu alt dafür. Daher ist die Schrift auch schon etwas klein, aber durch den bequemen Zeilenabstand gut lesbar.

 

Wie gesagt ist diese unerwartete Reise in den eigentlich verbotenen Poison Garden sehr spannend und sehr gefährlich, aber was bleibt Ivy auch anderes übrig... Sie hat gesehen, in welcher Gefahr ihr Großvater schwebt und nachdem sie schon ihren Vater nicht kennt und ihre Mutter gerade in einem Gletscher steckt... da ist es umso besser, dass sie mit Finn und Gabriel nicht alleine auf ihrer Mission ist!

 

Das Buch ist unglaublich liebevoll gestaltet und damit meine ich nicht nur, das schöne gartengrüne Lesebändchen und die Giftpflanzensteckbriefe zu Beginn eines jeden Kapitels oder die kleinen Käfervignetten.... Nein, auch im Bucheinband ist eine unglaublich detaillierte Übersichtskarte über den Poison Garden von Alexandra Helm, die auch das sagenhaft schöne Cover entworfen hat.

 

Ich hatte ja keine Ahnung welche Gefahren und Abenteuer einem in so einem Giftgarten alle erwarten könnten und Ivy geht es da nicht anders, aber sie ist ja wie gesagt nicht alleine, die drei Magier, die sich mit ihrem Großvater angelegt haben, sind es aber auch nicht. Ob da so ein magischer Gärtnergehilfe und ein Fuchs mit goldenen Augen als Unterstützung reichen, fand nicht nur Ivy fraglich. Aber es ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft und sowohl der eigentlich recht bequeme und etwas vorlaute Gabriel, als auch der mutige und loyale Finn waren mir gleich sympathisch. So habe ich ihnen schon so einiges zugetraut und dennoch hat Gesa Schwartz mich mit einer unerwarteten Wendung wirklich überrascht. Die meisten Wendungen in Kinder- und Jugendbüchern kündigen sich ja an, aber hier, wurde ich eiskalt erwischt und ich frage mich wirklich, wie das wohl noch weitergehen wird! Sprachlich hat Gesa Schwartz mich voll in ihren Bann gezogen. Den Garten und die magischen Wesen konnte ich mir super vorstellen, ohne dass ich mich über übermäßige Beschreibungen gelangweilt hätte. Es ist unglaublich lebendig geschrieben. "Dein ganzes Leben lang hast du das Wunderbare außerhalb von dir selbst gesucht. Aber in Wahrheit liegt es in dir."

 

Natürlich geht alles gut aus, aber für wie lange noch? Da ist die Fortsetzung vorprogrammiert!

 

Ich bedanke mich ganz herzlich bei der bloggerjury für mein Rezensionsexemplar und bin schon unglaublich gespannt auf die Fortsetzung nächsten Herbst!

 

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