Sonntag, 5. November 2023

Meet & Greet beim Argon Verlag mit Steffen Groth: 

 

Samstags ist es auf der Buchmesse immer so voll, dass ich mir wenig vornehme, aber zum Meet & Greet beim Argon Verlag mit Steffen Groth konnte ich dann nicht nein sagen und es hat sich gelohnt!

 

Steffen Groth hat gerade für Argon „Helle Tage, dunkle Schuld“ den ersten Fall von Kirminalkommissar Carl Bruns 1948 in Essen eingelesen und wartete ganz entspannt am Messestand, wo er verriet, dass er durch seine Kinder Fan der Interpretation von Cathleen Gawlich von Liliane Susewind ist.

 

An „Helle Tage, dunkle Schuld“ reizte ihn die Zeit unmittelbar nach Kriegsende, als Deutschland noch in Trümmern liegt und eben noch nicht in den goldenen Fünfzigern angekommen ist, sondern erst einmal alles wieder in Gang kommen muss. Die Mitarbeiter von Verwaltung und Justiz waren 1948 größtenteils entnazifiziert und so zogen sich die Alliierten immer weiter aus dem Geschehen zurück... wie war das damals? Diese wenigen Jahre werden in Erzählungen meistens ausgelassen...

 

Nach seinem Lieblingsgenre gefragt räumt er ein, dass er viele Genres mag und auch die Anstöße aus den verschiedenen Genres mag. So kann er sich bei Sachbüchern mit ganz unterschiedlichen Themen befassen, mag aber auch gerade die Suche nach dem Sinnhaften in der skandinavischen Literartur, weil ihn das schon sein ganzes Leben befasst. Allerdings habe er mal einen Thriller einlesen müssen, bei dem es ihm sehr schwer fiel, weil es für ihn entwürdigend war, wie brutal eine Frau auf geradezu pornografische Weise geschändet wurde, um eines Schockmomentes wegen. Nichts an der Leseprobe hatte ihn darauf vorbereitet, da er ansonsten abgelehnt hätte, da er nicht einen Zuhörer auf derartiges Terrain im Darknet locken  möchte. Jeder der in solche menschlichen Abgründet abdriftet hatte zuvor einen Trigger und diesen Anreiz möchte er nicht setzen. Aber am liebsten mag er eigentlich Epen, meistens, wenn sie gut erzählt ist und man dem Schicksal einer Familie durch die Zeit folgen kann. Das mag bitte aber nicht kitschig sein, da wäre er tatsächlich auch schon mal an seine Schmerzgrenze gestoßen. Es entwickelte sich ein wirklich total interessantes Gespräch mit dem selbsternannten „Filmfutzi“ Steffen Groth, den Verlagsvertreterinnen Annika und Zofia, sowie den Bloggerinnen Lilis_Lesemomente, Irveliest (die ich ohnehin treffen wollte), Andrea von der Stadtbibliothek Teltow und uns über Schmerzgrenzen in Hörbüchern und Büchern.

 

Ein unglaublich sympathisches und anregendes Treffen und zum Abschluss wurden uns nicht nur unsere Exemplare von „Helle Tage – dunkle Schuld“ signiert, wir erhielten auch noch ein super Bloggerpäckchen mit einer Crime-Thrill Tasche und unkaputtbaren Argon Tassen in einer Argon Tasche. Ganz herzlichen Dank!

 

Für alle die nun neugierig sind, hier findet Ihr schon mal eine Hörprobe:

 

https://www.argon-verlag.de/hoerbuch/eva-voeller-helle-tage-dunkle-schuld-9783732472741

 

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Autorenlesung mit Susanne Kriesmer/Susanne Esser im Pfarrheim in der Hans-Böckler-Straße in Mendig am 3.11.23!

Autorenlesung mit Susanne Kriesmer/Susanne Esser im Pfarrheim in der Hans-Böckler-Straße in Mendig am 3.11.23!

 

Die Kathaolische Mädchenjugend St. Cyriakus hat zum Moonlight-Shopping mit Buchausstellung ins Pfarrheim geladen inklusive Autorinnenlesung mit Susanne Kriesmer alias Susanne Esser.

 

Unter ihrem „echten“ Namen Susanne Kriesmer hat sie bei Lübbe die zweibändige Saga um die Schneiderei Graf in Bonn Bad Godesberg geschrieben, der im Jahr 1958 mit Edith Graf und ihrem Zwillingsbruder Joachim und ihrer kessen Freundin Rita beginnt. Beide Zwillinge sind nicht glücklich, dass ihre Eltern ihren Lebensweg ganz traditionell vorgeplant haben. Edith möchte auf einen Beinen stehen, Frauenmode entwerfen und nähen und nicht als Tochter einer erfolgreichen Herrenschneiderei darauf warten, dass ein Mann kommt, sie heiratet und ihr Kinder „schenkt“. Schon das erste Kapitel, in das wir hineinhören konnten, ließ uns Schmunzeln, zu sehr sind Edith und Rita von den ungeheuerlichen Neuerungen durch das frisch in Kraft getretene Gleichberechtigungsgesetz amüsiert! Einige der Zuhörerinnen nickten eifrig bestätigend, da es damals wirklich ungeheuerlich war, dass Frauen in einer Ehe auch etwas zu sagen haben könnten oder über eigenes Geld verfügen! Aber es ist kein reiner Gesellschaftsroman, der Fokus liegt auf der Entwicklung von Edith, die beharrlich ihren Weg macht, egal was von ihrer erwartet wird... als aber der Verdacht aufkommt, dass ihr Vater mit den Nazis zusammengearbeitet haben könnte, gerät ihre Welt ins Wanken..... Dass Edith dann auch noch den bodenständigen Heinz, den ihre Eltern für sie ausgesucht haben, nicht heiraten will, weil der freigeistige Paul ihr Herz höher schlagen lässt, bringt die Familie an ihre Grenzen, aber Edith ihren Träumen näher..

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Neben mehreren Passagen aus Band 1 las Susanne Kriesmer sehr lebendig und mit historischen und konzeptionellen Ausführungen auch noch aus Band 2, der sich um Ediths Tochter Astrid dreht, die so anders ist als ihre Mutter und (fast) nur ihre Liebe zur Damenmode mit ihr teilt. Ihre Geschichte startet 1988 und führt sich nach einigen Wirren nach West-Berlin zu Zeiten des Mauerfalls und Astrid stellt fest, dass sie auch in Liebesdingen ihrer Mutter nicht so unähnlich ist, als sie Musiker René kennenlernt. Aber schon vor dem Auftauchen von René spielt die damalige Musik eine wichtige Rolle, denn keine Autofahrt ohne das passende Musik-Tape und so manche Leserinnen, wird wahrscheinlich beim Lesen von Namen wie BAP, die Ärzte oder Sylt schon mal mit den Zehen  wippen....

 

Sehr interessant fand ich, dass ausgerechnet der Kölner Lübbe Verlag auf BAP als Lieblingsband von Astrid verzichten wollte! Um BAP kam man im Rheinland nicht vorbei und da 12 BAP-Alben damals auf Platz 1 kamen und 19 die Top 10 erreichten, sollten auch heute noch einige Leserinnen nicht nur die legendären Ärzte kennen....

 

Susanne war sehr offen und erzählte auch, wie sie mit der Grundschule ihrer Mutter kleine Bildgeschichtenheftchen malte und schrieb, sie noch als Schülerin in Bad Godesberg eine Kurzgeschichte bei einem Wettbewerb einreichte und welche wild-fantastischen Hoffnungen sie daran knüpfte, bis sie desillusioniert wurde... Es war übrigens ein Beitrag einer Autorin auf Instagram, die aus dem Nähkästchen plauderte und den Planungsprozess beim Plotten eines Buches beschrieb, der ihrer Schreibkarriere neuen Schwung und eine neue Richtung gab.

 

Da sie als Kind auf einem Bauernhof aufwuchs, spielt ihr erster Roman, die romantische Komödie „Kartoffeln, Kühe und andere Katastrophen“ von der Modestudentin, die durch eine überraschende Erbschaft zu einer Chaos-Landwirtin mit Herz wird, auch tatsächlich bei uns, in einem fiktiven Dorf, das an das schöne Brohltal in der Nähe des Laacher Sees erinnert... Die Passage aus diesem Roman war so fröhlich beschwingt, das meine liebe Nachbarin, ihn sich gleich für gemütliche Stunden auf dem Sofa hat signieren lassen.

 

Für das Frühja hr freuen wir uns dann auf „Fräulein Liebe und das Glück der Bücher“ unter ihrem Mädchennamen Susanne Esser auf eine Triologie, die 1945 in den letzten Kriegstagen in Andernach in einer kleinen Buchhandlung mit viel Liebe zu Büchern, der Suche nach den eigenen Wurzeln und Identität und natürlich der Liebe handelt...

 

Ich bedanke mich ganz herzlich bei Susanne für die nette, lebendige und informative Unterhaltung, unseren individuellen „Farbschnitt“ für ein Geschenkbuch und bei meiner Nachbarin Magarethe für die spontane Begleitung!

 

10 % des Erlöses der Buchausstellung kommen übrigens der lokalen Jugendarbeit zugute!