Montag, 21. November 2022

Apfelsaftgedanken – Andrea Liensch, Illustration Mele Brink, Edition Pastorplatz

 

Apfelsaftgedanken – Andrea Liensch, Illustration Mele Brink, Edition Pastorplatz

 

Upps, als Jule nicht aufpasst, fällt ihr Becher Apfelsaft (mal wieder um) und es gibt eine Sauerei! Mama ist nicht begeisert, aber Jule fragt sich, warum zieht es Becher und Saft nach unten? Mama meint, das habe etwas mit der Schwerkraft zu tun. Muss das so sein? Wäre es nicht auch irgendwie witzig, wenn alles nach oben fiele? Dann könnten wir wie Spinnen ganz entspannt an der Decke laufen und dann müsste auch.... Hey, ohne die Schwerkraft, wenn alles andersherum wäre, hätte das eine Menge Konsequenzen und Jule denkt ganz intensiv darüber nach, was dann so alles bei uns los sein könnte!

Jule ist ein pfiffiges, aufgewecktes Kind, solange sie sich nicht von ihren eigenen Gedanken ablenken lässt... so ein Becher ist aber auch zu schnell mal verkleckert, wenn man gerade völlig woanders ist. Was ist denn nun die Schwerkraft? Gibt es auch die Leichtkraft? Was könnte die denn so machen? Typische Kindergedanken von einem Mädel, mit dem sich viele Kinder identifizieren können, auch Jungs. Sie sieht nämlich auch gar nicht aus, wie ein klassisches Mädchen mit pinkem Kleidchen und ordentlichene Zöpfen... Nein, so einfach lässt sie sich nicht in einem Schublade stecken, aber wozu auch. Sie sieht nett aus und hat jede Menge originelle Ideen. Ihre Gedanken fangen geradezu an zu tanzen und einer reicht dem anderen die Hände, denn sie kommen vom Hölzchen auf's Stöckchen und eigentlich fragt man sich: Warum habe ich da eigentlich noch gar nicht drüber nachgedacht? Na klar!

 

Sehr originell finde ich die Idee, das wir, egal was passiert, immer unten links auf jeder Doppelseite eine kleine Jule entdecken. Hä? Wieso ist das so? Ganz einfach, es ist ein kleines Daumenkino, wenn man also alle linken Seiten schnell durch die Daumen flutschen lässt, sieht man, wie Jule... na? Das müsst Ihr schon selbst ausprobieren, da will ich Euch nicht vorweg greifen! Wie auch der Rest der Geschichte ist das Daumenkino sehr liebevoll illustriert. Jule ist ein kleiner Krauskopf, nicht nur was ihre Gedanken betrifft, sondern auch ihr unbändiges Haar. Sie sieht sich alles genau an und denkt drüber nach. Was sie sich so alles anschaut, kann man hier auf den Seiten auch entdecken. Sie sind absolut detailreich und bieten immer wieder neue Möglichkeiten Kleinigkeiten zu entdecken, die einem das letzte Mal beim Lesen oder Anschauen doch glatt entgagen sind!

 

Ein witziges Gedankenspiel ab 5 Jahren für Träumer und Denker, die auch gerne mal alles um sich herum in Frage stellen, einfach so aus Spaß! Mit fröhlichen, farbigen Illustrationen von Mele Brink.

 

Ganz herzlichen Dank an die Editions Pastorplatz für mein Rezensionsexemplar!

 

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Sonntag, 20. November 2022

The other side of the sky – Die Göttin und der Prinz, Amie Kaufman & Megan Spooner gesprochen von Julia Nachtmann und Aleksandar Radenkovic Goya libre 2 MP3, 15 Std. ungekürzt

The other side of the sky – Die Göttin und der Prinz, Amie Kaufman & Megan Spooner gesprochen von Julia Nachtmann und Aleksandar Radenkovic Goya libre 2 MP3, 15 Std. ungekürzt

 

Ihre Welten sind gegensätzlich und beide glauben nicht an die Existenz des anderen. North ist der Prinz der Dynastie, die eine hochtechnisierte Welt jenseits der Wolken hält. Alles scheint fortschrittlich und tolerant, sofern es nicht um die Liebe des Prinzen geht. Eine Dreiecksbeziehung des Thronerben mit seinen besten Freunden ist undenkbar, würde es doch die Reinheit der Blutlinie gefährden. North kann und will das nicht akzeptieren, außerdem drängt ihn seine Sehnsucht nach dem Fliegen und Entdeckungen dazu, in einem selbst konstruierten Flieger ins Ungewisse zu starten. Doch jemand hat heimlich die Maschine manipuliert und North stürzt ab. Er stürzt auf die Welt von Nimh, der letzten lebenden Gottheit ihres Volkes. Auch wenn sich ihre Göttlichkeit noch nicht manifestiert hat, ist sie unberührbar, da sie sonst ihre Göttlichkeit verlöre und ihr nur noch ihre Magie bliebe. Langsam beginnt ihr Volk an ihr zu zweifeln und hinter ihrem Rücken zu intrigieren. Auf der Suche nach ihrer Bestimmung und der Erfüllung der Prophezeiung begibt sie sich alleine an den Fluss und entdeckt den in einem Feuerball auf das Wasser zuschießenden North. Sie rettet ihn und heilt mit ihrer Magie seine Wunden. Sie ist überzeugt, dass er der Himmelsstürmer ist, der als Retter angekündigt wurde, doch North glaubt weder an Magie noch an Göttlichkeit, nur an Technik und Logik. Aber alles was nun mit ihnen beiden geschieht, beweist ihm wie falsch er bislang gelegen hat und lässt sein Herz ganz neu entfachen. Doch kann er die Unberührbare lieben?

 

Hm, diese Dreiecksbeziehung von North und seinen besten Freunden ist bei aller Toleranz nicht so meins. Die Intrigen im Hofstaat finde ich da schon deutlich interessanter. Auch Nimh ist von solchen akut bedroht, doch gemeinsam ist die Lebensgefahr für sie nur noch akuter. Ihre Liebe verkompliziert dann noch mal alles. Eine Liebe ohne Zärtlichkeit und Berührung, gefangen in Traditionen und Weissagungen ist eigentlich zum Scheitern verurteilt, doch kommt es im Leben immer anders als man denkt und das Unmögliche wird möglich.

Die Geschichte wird von den zwei erfolgreichen Jugendbuchautorinnen aus zwei wechselnden Perspektiven erzählt, wobei Julia Nachtmann Nimhs mystisch magische Sicht einnimmt, während Aleksandar Radenkovic für den überlegten, rationalen North spricht. Man hört ihm ganz klar seine Ablehnung gegenüber Nimhs Glaube an Vorbestimmung und Magie an, ebenso wie ihre unbestreitbare Anziehung. Julia Nachtmann lässt immer wieder Nimhs Selbstzweifel und Einsamkeit durchscheinen, gefolgt von banger Entschlossenheit. Beide Stimmen ergänzen sich unheimlich gut und verleihen ihr mehr Lebendigkeit. Dieser Auftaktband endet mit einem Cliffhanger der für mich aber fast auch schon das Ende hätte sein können.

Leider konnte mich die Geschichte nicht ganz packen, da ich fand, dass sie bisweilen Längen hatte. Eine gekürzte Version wäre sicherlich mehr nach meinem Geschmack gewesen. Mein Problem war wahrscheinlich, dass ich nicht so überzeugt davon bin, dass es wirklich wünschenswert ist, dass diese absolut gegensätzlichen Welten einander begegnen. Würde es wirklich für beide Seiten eine Verbesserung darstellen? Nimhs Volk hungert, aber nicht nur ihre Körper, ihres Seelen dürsten nach Spiritualität, was im Wolkenreich aber eher abgelehnt wird. Ich fürchte, dass ein Zusammentreffen erst einmal Kampf und noch mehr Tote bedeuten würde. Aber es sind Kämpfe, bei denen ich nicht mit Leib und Seele dabei wäre, denn es hat mich nicht wirklich emotional gepackt. Ich finde keine der Welten besser und kann mir bisher noch kein Happy End für Nimh und North vorstellen, oder wüsste noch nicht einmal was ich ihnen wünschen sollte. Den Untergang für eine schillernde Wiedergeburt, wie die Auferstehung des Phönix aus der Asche, an die Nimh fest glaubt, ist für mich eher abschreckend. Wahrscheinlich ist mir ihr Glaube zu fremd, als dass ich mich in die Geschichte fallen lassen könnte.

 

So traumhaft ich das Cover auch finde, so unentschlossen bin ich, ob ich der Reihe weiter folgen möchte. Da ich mit dieser Meinung die Ausnahme bin, bin ich wahrscheinlich einfach nicht die Zielgruppe, auch wenn ich Romantasy wirklich mag. Ab 13/14 Jahren.

 

Ganz herzlichen Dank an Goya libre für mein ersehntes Hörexemplar.

 

Hier findet Ihr eine Hörprobe:

https://www.jumboverlag.de/the-other-side-of-the-sky-die-goettin-und-der-prinz/index.php?cNG=540d887c-f20c-11ea-948b-001c42406321&productId=3416&f=true&backToShop=true

 

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