Mörderfinder (5) – Das Muster des Bösen, Arno Strobel, gelesen von Dietmar Wunder, Argon Verlag, MP3 6 h 44 Min. gekürzt
Fallanalytiker und Ex-Hochschuldozent und Ex-Kriminalkommissar Max Bischoff und sein neuer Partner Dr. Marvin Wagner stehen kurz vor der Eröffnung ihrer gemeinsamen Kanzlei. Alle Vorbereitungen für den morgigen Empfang laufen auf Hochtouren, als ein ungebetener Gast ihnen einen ungewöhnlichen ersten Auftrag anbietet: er Kai Weinand ist Frisör in der Trierer JVA, wo sein bester Freund, ein erfolgreicher Trierer Geschäftsmann Felix Klinke eine Haftstrafe wegen versuchter Kindesentführung absitzt. Nachdem Klinkes siebenjähriger Sohn entführt, missbraucht und ermordet wurde. Der damalige Täter war kurz zuvor nach einer lächerlich kurzen Haft entlassen. Völlig von Sinnen wollte Klinke die Tochter der Richterin entführen, damit sie versteht, dass man mit solchen Tätern kein Verständnis hat. Doch sein Plan geht schief und er wird erwischt, noch vor Vollendung der Entführung. Als nun der neunjährige Sohn eines anderen Strafrichters entführt wird, fühlt er sich schuldig, weil er fürchtet, dass seine Tat den jetzigen Täter angestiftet haben könnte. Der Täter hat zu ihm Kontakt aufgenommen und prahlt damit ihm zeigen zu wollen, wie es richtig geht. Max soll unbedingt den entführten Jungen finden, auf seine Kosten. Schnell wird die Leiche des Jungen gefunden und auch andere Fälle von bestialischer Selbstjustiz an den Liebsten von Staatsanwälten und Richtern, die ungewöhnlich milde Urteile in eindeutigen Fällen aus falsch verstandenen Verständnis für die Täter erwirkten, häufen sich. Max und Marvin ist klar, dass die Zeit drängt, wenn sie das nächste Opfer, ein junges Mädchen retten wollen. Es ist erstaunlich, von wie vielen Seiten sie Hilfe und Unterstützung angeboten bekomen und schon bald geraten auch sie in den Fokus des scheinbar wahnsinnigen Täters.
Ein Plus der Reihe ist auf jeden Fall Sprecher Dietmar Wunder, der mit seiner melodischen warmen und doch männlich-markanten Stimme Max Bischoff auf Anhieb eine ebenso sympathische, wie kompetente Note verleiht. Man nimmt ihm den ausgestiegenen Kriminalbeamten und Fallanalytiker ebenso ab, wie den exzentrisch brillianten Wissenschaftler Dr. Marvin Wagner, Max neuen Partner. Sobald die Geschichte in Marvins Bereich wechselt, klingt Dietmar Wunder leicht exaltiert und verschwurbelt. Kein Wunder, dass Dr. Wagner auf den ersten Blick aufgrund seiner Tatoos und Piercings erst mal unterschätzt wird, spätestens bis sein Gegenüber merkt, dass es schwierig ist, ihm verbal das Wasser zu reichen. Sobald der Sprecher zu Jana Brosius oder Staatsanwältin wechselt, wird sein Timbre weicher und wärmer, ohne affektiert zu klingen. Das empfinde ich als sehr angenehm. Natürlich kommen noch andere liebgewonnene Charaktere des Mörderfinder-Universums vor wie Max-Expartner Böhmer, oder seine Schwester Kirsten, die er dieses Mal jedoch nicht mit hineinzieht. Dieser Fall ist eine ziemliche Max-Marvin-Show, die allerdings recht erstaunt sind, dass ihnen bereits vor bzw. mit Eröffnung ihrer neuen Detektei zwei kostenlose Ermittlungsassistenten anbieten: der Gefängnisfrisör Kai Weinand und Kriminalkommissar a.D. Weiss.
Die Geschichte ist etwas komplex, aufgrund der Vielzahl an Entführungen und der freiwilligen Helfer die Max und Marvin zur Seite stehen. Doch können sie ihren neuen Gehilfen trauen? Reicht es auf sein Bauchgefühl und seine Menschenkenntnis zu vertrauen? Max plagen immer wieder Zweifel und Schuldgefühle. Nicht nur die Zuhörenden werden immer wieder von den Ereignissen und seinen Wendungen, die immer neue Verdächtige ins Licht rücken verwirrt, auch Max zweifelt an sich und seinen Fähigkeiten. Das macht ihn sehr menschlich, auch wenn Marvin weiterhin unerschütterlich bleibt. Kein Wunder, ist er doch frisch verliebt... Diese zarten Gefühle mildern das ernste Thema der viel zu milden Strafen gerade im Sexualstrafrecht ab, so dass man die Geschichte besser verkraftet. Bereits vor diesem neuen Fall wurden immer wieder Rufe nach einer Verschärfung des Sexualstrafrechts laut, doch das ist tatsächlich nicht das Problem, sondern die viel zu milden Strafen, die oft wie Schläge ins Gesicht der Opfer und ihrer Angehörigen wirken. Ich hoffe, dass viele Strafrichter und Staatsanwälte diesen neuen Mörderfinder hören oder lesen, denn auch ich ärgere mich gerade über viel zu milde Strafen, die allzu oft zu gefährlicher Selbstjustiz führen....
Ein interessantes und sehr wichtiges Thema, allerdings geht es mir am Ende etwas zu schnell und die Vielzahl an neuen Personen ist für mich etwas schwierig. Dennoch habe ich auch diesen Fall gerne gehört und empfehle ihn gerne weiter.
Ich bedanke mich ganz herzlich beim Argon Verlag für mein Hörexemplar!
Hier findet Ihr eine Hörprobe:
https://www.argon-verlag.de/hoerbuch/arno-strobel-moerderfinder-das-muster-des-boesen-9783839821558
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