Samstag, 6. September 2025

Fleur de Lavande (1), Wie wir lieben, Gabriella Santos De Lima, gelesen von Leonie Landa & Flemming Stein, Lübbe Audio, Download, 11 h 15 min.

Fleur de Lavande (1), Wie wir lieben, Gabriella Santos De Lima, gelesen von Leonie Landa & Flemming Stein, Lübbe Audio, Download, 11 h 15 min.


Bei Viola (24) Bestseller-Autorin für Romantasy aus Hamburg läuft es gerade so gar nicht rund. Max, mit dem sie Schluss gemacht hat, steigt die Nacht drauf mit ihrer Schwester Val ins Bett. Ausgerechnet die strahlende Val, die noch nie Skrupel ihr gegenüber hatte. Val, mit ihrer strahlenden Schönheit, der alle zu Füßen liegen und der scheinbar alles gelingt. Dann erfährt sie von ihrer „Buchfreundin“ Ines, dass der finale Band ihrer Bestseller-Triologie „nur“ auf Platz 21 eingestiegen ist in der ersten Verkaufswoche und damit eben kein Bestseller ist.... Wie gut, dass sie auf dem Weg zu ihrer besten Freundin Jules in der Provence ist, wo sie seit Jahren mal wieder im Ferienhaus ihrer Familie den Sommer verbringen wollen. Doch ausgerechnet am Flughafen trifft sie wieder auf Max. Völlig aufgelöst flüchtet sie auf die Flughafentoilette, um sich auszuheulen. Durch die Kabinentür, tröstet sie ganz einfühlsam ein Typ... Auf der Damentoilette?! In ihrem Kummer ist sie auf der Herrentoilette gelandet und ausgerechnet Luc, oder Lucas Rausch, Jules älterer Bruder, der Handballstar und Frauenmagnet tröstet sie. Der Luc, vor dem Jules sie stets gewarnt hat und der seinen Freund Damian damals fragte: „Was willst Du denn ausgerechnet von Viola?“. Selbst in der Provence erwartet sie eine Hiobsbotschaft, denn ihre Agentin schreibt lapidar, dass das festzugesagte Folgeprojekt nun plötzlich abgesagt sei, sie würden sich in 8 Wochen, nach den Ferien mal besprechen.... Dabei sollte das doch der Sommer werden, in dem sie sich endlich lebdig fühlen und ihr endloses Gedankenkarussel zum Anhalten bringen wollte!


Viola ist sehr sympathisch, aber auch unsicher und verletzlich. Ständig fühlt sie sich neben ihrer strahlenden älteren Schwester, die mit allem davon zu kommen scheint, unscheinbar und langweilig. Nur mit ihrer besten Freundin Jules, die stets für ihre Meinungen und Überzeugungen eintritt, fühlt sie sich richtig wohl. Julie ist eine überzeugte Feministin und Fotografin die die Welt aus den Angeln heben und Frauen von den Fesseln des Mode- und Kosmetikdiktats befreien will. Sie liebt es zu genießen, zum Entsetzen ihrer Mutter, der Vorstandsvorsitzenden des Edelkonzerns Fleur de Lavande. Und Julie ist davon überzeugt, dass mit ihrem Bruder etwas nicht stimmt. Er benimmt sich anders als sonst. Das stellt Viola auch unwillkürlich fest, denn er hört zu und ist vie sensibler, als sie ihn in Erinnerung hat, auch wenn er von ihrem Romanen offenbar nichts hält.


Dies ist keine Romantasy, wie Viola sie schreibt, sondern ein richtiger YA Liebesroman, ganz nach Violas Geschmack, die nämlich keine toxischen Beziehungen mag und auch nicht daran glaubt, dass die Liebe einen Bad Boy zähmen könne. Es ist sehr erfrischend Vis und Lucs Plänkeleien über die Gesetzes des Genres zu hören, aber auch Vis Einblicke in den Druck und die Unsicherheiten einer Bestsellerautorin, der durch Social Media noch deutlich erhöht wird. Es wird schon zu Sucht zu checken, was die Konkurrenz veröffentlicht oder ob vielleicht jemand ihren Beiträgen Hass-Kommentare beifügt. Für sensible Seelen, wie die freundliche und liebenswerte Viola, die eh voller Selbstzweifel nicht nur hinsichtlich ihres Äußeren ist, ist das reines Gift. Zu ihrem Erstaunen geht es aber nicht nur Frauen so, auch Lucas, der locker das Cover eines jeden Magazins zieren könnte, kann davon ein Lied singen. Seit wann erlauben es sich Frauen Männer mit ihrem Kommentaren zu Lustobjekten zu degradieren? Ist es o.k. Auf Social Media alles zu schreiben, nur weil man es kann?


Langsam, ganz langsam kommen sich zwei verletzte Seelen näher, nicht ohne Missverständnisse und Hindernisse und jeder Menge Deep Talk. Dabei gefallen mir die angesprochenen Themen ebenso gut (jetzt weiß ich endlich, warum meine Töchter so lange im Bad brauchen!) wie ihre Sprecher. Die zauberhafte Leonie Landa lässt uns freundlicher Weise an Violas ständigen Grübeleien und Selbstzweifeln (die uns selbst nur allzu sehr vertraut sind) teilhaben. Empathisch, verletzlich und endlich lebendig nimmt sie uns mit in die Provence und der zarten Liebe. Flemming Stein übernimmt Lucas, der gar nicht machomäßig, sondern erfreulich sympathisch und sensibel und dennoch männlich klingt. Da liegt die Liebe schon in den Stimmen und ich bin schon gespannt, an wessen Liebesgeschichte wir in der Fortsetzung teilhaben dürfen. Ich tippe auf Jules...


Ich bin ja aus ähnlichen Gründen wie Luc kein Fan von (reinen) Liebesgeschichten aber Gabriella Santos de Lima ist es gelungen mich mit dem Genre zu versöhnen und das nicht nur wegen des traumhaften Settings, sondern weil man seine Protagonisten einfach lieben muss. Sie erzählt wirklich eine Geschichte und reiht nicht nur Sexszenen aneinander, sondern nimmt uns behutsam mit, bis die Liebe voll entflammt.


Ich bedanke mich ganz herzlich bei Lübbe Audio und der Bloggerjury für mein Hörexemplar.


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