Samstag, 17. November 2018

Nordlicht (2) – Im Bann der wilden Pferde, Karin Müller, Schneiderbuch


 

Nordlicht (2) – Im Bann der wilden Pferde, Karin Müller, Schneiderbuch

Seit der Rückkehr aus ihrem unerwünschten Island-Urlaub in den Zeugnisferien, seufzt Elin ihrer Freundin Amy von „ihrer“ Isländer Stute Ljosadis, die ihrem verlorenen Fohlen nachtrauert und dem geheimnisvollen Kari vor. Um so größer ist ihre Freude, als ihre Mutter ihr verkündet, daß es zu Pfingsten gemeinsam mit Amy und deren Mutter zurück nach Island geht. Elin kann es kaum erwarten dorthin zurückzukehren. Bis es so weit ist, treffen sie sich nachts im Traum und es fühlt sich so real an, es gibt keine Sprachbarrieren. Doch kaum ist Elin in Reykjavik gelandet, spürt sie das etwas nicht stimmt. Ihre Verbindung zu Kari scheint unterbrochen. Sie kann ihn nicht finden, so sehr sie auch nach ihm Ausschau hält. Wenigstens ihre Nordlichter Stute Ljosadis erkennt sie noch. Auf einem mehrtägigen Wanderritt nach Norden scheint sich etwas zusammen zu brauen. Elin versteht nicht, was vor sich geht, aber sie spürt deutlich, daß starke Kräfte zusammenfinden. Gemeinsam mit Ljosadis folgt sie ihrem Herzen und ihrer Intuition.

Diese Reihe richtet sich an ältere Pferdefans ab 12 Jahren. Ich hatte erwartet, daß es diesmal mehr Liebesszenen als im ersten Band geben würde und meine Jüngste streikt, aber da habe ich mich mal wieder geirrt. Sie mag die Reihe so gerne, daß sie nicht einmal mit der Wimper gezuckt hat und sich beschwert hat, daß es ihr zu viel Knutschi-knutschi sei. Da Elin, anders als erwartet Kari auf Island nicht finden kann, halten sich die Liebesszenen aber auch wieder sehr in Grenzen. Es ist romantisch und Elin ist schwer verliebt und Amy nicht minder, aber dennoch dominieren die herrlichen Landschaften von Island, die Mystik, die Magie die den Steinen, Bräuchen und den Höhlen inne wohnen. Schon früh spürt man im Buch, daß hinter Kari ein größeres Geheimnis steckt, als man bislang glauben mochte. Elin und Kari scheint das schier Unfassbare zu verbinden. Sind sie Teil einer uralten Prophezeihung? Eine gewisse Offenheit für Übersinnliches, Esoterik und ähnliches hilft bei diesem Buch gewiss. Ich bin daher eher so verschlossen und zugeknöpft wie Elin selbst, sehr skeptisch halt. Dennoch hat mich diese Geschichte und ihre geheimnisumwitterte Atmosphäre in ihren Bann gezogen. Meine 9-jährige Tochter stellte dies nicht in Frage und nahm alles so, wie es ihr erklärt wurde, aber vielleicht ist dies bei ihrer zarten Gestalt und Stimme und ihren Goldlocken auch kein Zufall ;)

Karin Müller erzählt die Geschichte aus zwei Perspektiven, der von Elin und der von Kari bzw. Freya. Die Perspektive der zwei jungen Isländer ist dabei kursiv gedruckt und somit sofort zu erkennen. Hierdurch wird sehr schön der Widerstreit der Gefühle und der Zweifel deutlich. Sie leben in zwei Welten und finden doch immer wieder zusammen. Durch die Ich-Perspektiven fühlt man sich noch mehr in die Magie der Geschichte einbezogen. Die Landschaftsbeschreibung und die Schilderung der Gerüche, lässt einen hautnah miterleben, was Elin widerfährt. Die Beschreibungen sind nicht nur sehr lebendig, sie wirken auch wie selbst erlebt. Wenn ich jedoch lese, welch Touristenmassen sich nun durch Island bewegen, bin ich dann doch froh, daß mein Aufenthalt dort schon über 20 Jahre her ist. Vieles was ich gesehen und erlebt habe, erkenne ich in den Schilderungen wieder. Obwohl es keine Bilder zu Island gibt und das Buch auf Illustrationen verzichtet, ist meine Tochter ganz begeistert, will unbedingt noch Band 3 mit mir lesen und findet sich auch nicht, wie bei anderen Reihen zu jung für das Herzklopfen der jugendlichen Heldin. Ehrlich, ich mag Elin auch und es macht mir auch wirklich großen Spaß gemeinsam mit meiner Tochter und Elin, das alte mystische Island zu erkunden. Ein Land, daß mir in der Realität viel zu kalt ist. Es ist ausnahmsweise auch mal eine Pferdebuchreihe, bei der mir die Cover gefallen!

5 magische Trollherzchen gibt es für dieses zweite Abenteuer von uns!

Ganz lieben Dank an den Schneiderbuch Verlag, daß wir Elin wieder nach Island begleiten durften.

Freitag, 16. November 2018

Ich bin dann mal Prinzessin (2) Chaos, Kekse und königliche Cousinen, Meg Cabot, gelesen von Dagmar Bittner, DAV



Ich bin dann mal Prinzessin (2) Chaos, Kekse und königliche Cousinen, Meg Cabot, gelesen von Dagmar Bittner, DAV

Olivia ist nun glücklich den Fängen ihrer Tante und der Stiefs- entkommen und lebt in Genovien in einem Palast! Unglaublich, so ganz kann sie es noch nicht fassen. Einerseits genießt sie es, endlich so viel Gluten zu essen, wie sie möchte, egal ob Nudeln oder Kekse, andererseits muß man als Prinzessin auch einiges lernen. Natürlich soll Olivia auf Mias Hochzeit der ganzen Welt präsentiert werden und muß sich bis dahin königlich benehmen können. Aber Upsi, vor lauter Prinzessinnenunterricht hat Grand-Mère doch glatt vergessen Olivia und Mias Bruder auf die königliche Academie zu schicken. Nun droht Ärger! Vor allem weil ausgerechnet die eingebildete Cousine Louisa Ferrari Olivia die Eingewöhnung erleichtern soll, dabei ist sie kaum besser als Annabelle Jenkins! Nun soll sie auch noch mit dem österreichischen Prinzen Günter gemeinsam zu Mias Ehren einen Volkstanz aufführen, wobei der nichts besseres zu tun hat, als seine Muskeln spielen zu lassen! Doch zum Glück sind nicht alle Royals so, auf einige kann man sich wirklich verlassen und wenn auch nicht Pferde stehlen, so dann immerhin Leguane im Schlosspark fangen!

Auch wenn Olivia und Mia nach wie vor Herzens gut sind, kann man dies nicht für alle Mitglieder der Familie sagen. Das Prinzessinnen-Dasein ist auch nicht immer ein Zuckerschlecken, aber davon zu hören schon. Hochzeitsvorbereitungen sind immer chaotisch und stressig, wenn sie aber noch zwangsweise vorverlegt werden müssen und die Grußmutter alles besser weiß als die Braut umso mehr. Mia ist da nicht zu beneiden und das ist Olivia auch durchaus bewußt. Sie ist nach wie vor bescheiden und sympathisch und zu ihrem Pech auch immer für einen Fettnapf gut. Trotz der bevorstehenden Hochzeit und dem Umzug in den Palast, spielt ein Großteil der Handlung an Olivias neuer Schule, so daß das aufregend Unbekannte mit vertrauten Schul-Irrungen & Wirrungen abwechseln. Da haben die jungen Hörerinnen gleich ein starkes Identifikationspotenzial. Auch wenn Olivia Amerikanerin und Prinzessin ist, ist sie doch letztendlich eine von ihnen, mit ihrem Herz, ihrem Humor und ihrem Zeichentalent. Der locker flockige Wechsel zwischen Palastszenen und Schulgeschichten ist witzig-spritzig und alles andere als langweilig. Es ist einfach spannend gemeinsam mit Olivia so viele neue blaublütige Klassenkameraden kennen zu lernen und doch die alten Freunde nicht zu vergessen. Meg Cabot beweist hier einmal mehr ihr feines Gespür dafür Mädchenträume, mit ihren Ängsten zu kombinieren und dabei nie den Mut zu verlieren. Durch Olivias Tagebuchaufzeichnungen und ihr Chats mit ihrer besten Freundin Nishi steckt man beim Hören immer mitten in Olivias Gedanken- und Gefühlswelt. Fast so wie, wie selbst Prinzessin zu sein, denn man kann sich nebenher völlig undamenhaft auf dem Sofa lümmeln. Aber eigentlich ist dieser Band für jedes junge Mädchen überlebenswichtig, denn es werden so wichtige Fragen geklärt wie: Sind 5 Badeanzüge für einen Urlaub in Genovien zu viel oder zu wenig?

Dagmar Bittner trifft wieder genau den richtigen Ton, egal ob Olivia, Grand-Mère oder etwa der österreichische Muskelprinz. (Ja, genau, der hat es mir besonders angetan) Der österreichische Schmäh gelingt ihr meiner Meinung nach besonders gut, aber auch die feinen Töne in den Missstimmungen zwischen all den Mädelszickereien weiß sie virtuos zu modulieren.

Meine älteste Tochter meint nur: das war wieder super witzig, gibt’s schon eine Fortsetzung? Ja liebes Kind, auf Englisch schon, da erscheint sogar bald Band 4! Also hoffen wir mal auf die deutschen Verlage ;)

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Der Audio Verlag, der sogar so mitfühlend war und uns gleich beide Bände rezensieren ließ, so konnten wir direkt durchschmachten.