Freitag, 16. November 2018

Ich bin dann mal Prinzessin (2) Chaos, Kekse und königliche Cousinen, Meg Cabot, gelesen von Dagmar Bittner, DAV



Ich bin dann mal Prinzessin (2) Chaos, Kekse und königliche Cousinen, Meg Cabot, gelesen von Dagmar Bittner, DAV

Olivia ist nun glücklich den Fängen ihrer Tante und der Stiefs- entkommen und lebt in Genovien in einem Palast! Unglaublich, so ganz kann sie es noch nicht fassen. Einerseits genießt sie es, endlich so viel Gluten zu essen, wie sie möchte, egal ob Nudeln oder Kekse, andererseits muß man als Prinzessin auch einiges lernen. Natürlich soll Olivia auf Mias Hochzeit der ganzen Welt präsentiert werden und muß sich bis dahin königlich benehmen können. Aber Upsi, vor lauter Prinzessinnenunterricht hat Grand-Mère doch glatt vergessen Olivia und Mias Bruder auf die königliche Academie zu schicken. Nun droht Ärger! Vor allem weil ausgerechnet die eingebildete Cousine Louisa Ferrari Olivia die Eingewöhnung erleichtern soll, dabei ist sie kaum besser als Annabelle Jenkins! Nun soll sie auch noch mit dem österreichischen Prinzen Günter gemeinsam zu Mias Ehren einen Volkstanz aufführen, wobei der nichts besseres zu tun hat, als seine Muskeln spielen zu lassen! Doch zum Glück sind nicht alle Royals so, auf einige kann man sich wirklich verlassen und wenn auch nicht Pferde stehlen, so dann immerhin Leguane im Schlosspark fangen!

Auch wenn Olivia und Mia nach wie vor Herzens gut sind, kann man dies nicht für alle Mitglieder der Familie sagen. Das Prinzessinnen-Dasein ist auch nicht immer ein Zuckerschlecken, aber davon zu hören schon. Hochzeitsvorbereitungen sind immer chaotisch und stressig, wenn sie aber noch zwangsweise vorverlegt werden müssen und die Grußmutter alles besser weiß als die Braut umso mehr. Mia ist da nicht zu beneiden und das ist Olivia auch durchaus bewußt. Sie ist nach wie vor bescheiden und sympathisch und zu ihrem Pech auch immer für einen Fettnapf gut. Trotz der bevorstehenden Hochzeit und dem Umzug in den Palast, spielt ein Großteil der Handlung an Olivias neuer Schule, so daß das aufregend Unbekannte mit vertrauten Schul-Irrungen & Wirrungen abwechseln. Da haben die jungen Hörerinnen gleich ein starkes Identifikationspotenzial. Auch wenn Olivia Amerikanerin und Prinzessin ist, ist sie doch letztendlich eine von ihnen, mit ihrem Herz, ihrem Humor und ihrem Zeichentalent. Der locker flockige Wechsel zwischen Palastszenen und Schulgeschichten ist witzig-spritzig und alles andere als langweilig. Es ist einfach spannend gemeinsam mit Olivia so viele neue blaublütige Klassenkameraden kennen zu lernen und doch die alten Freunde nicht zu vergessen. Meg Cabot beweist hier einmal mehr ihr feines Gespür dafür Mädchenträume, mit ihren Ängsten zu kombinieren und dabei nie den Mut zu verlieren. Durch Olivias Tagebuchaufzeichnungen und ihr Chats mit ihrer besten Freundin Nishi steckt man beim Hören immer mitten in Olivias Gedanken- und Gefühlswelt. Fast so wie, wie selbst Prinzessin zu sein, denn man kann sich nebenher völlig undamenhaft auf dem Sofa lümmeln. Aber eigentlich ist dieser Band für jedes junge Mädchen überlebenswichtig, denn es werden so wichtige Fragen geklärt wie: Sind 5 Badeanzüge für einen Urlaub in Genovien zu viel oder zu wenig?

Dagmar Bittner trifft wieder genau den richtigen Ton, egal ob Olivia, Grand-Mère oder etwa der österreichische Muskelprinz. (Ja, genau, der hat es mir besonders angetan) Der österreichische Schmäh gelingt ihr meiner Meinung nach besonders gut, aber auch die feinen Töne in den Missstimmungen zwischen all den Mädelszickereien weiß sie virtuos zu modulieren.

Meine älteste Tochter meint nur: das war wieder super witzig, gibt’s schon eine Fortsetzung? Ja liebes Kind, auf Englisch schon, da erscheint sogar bald Band 4! Also hoffen wir mal auf die deutschen Verlage ;)

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Der Audio Verlag, der sogar so mitfühlend war und uns gleich beide Bände rezensieren ließ, so konnten wir direkt durchschmachten.

Mittwoch, 14. November 2018

Leonie Looping (6) – Ein elfenstarker Winter, Cally Stronk, Constanze von Kitzing, Ravensburger Verlag



Leonie Looping (6) – Ein elfenstarker Winter, Cally Stronk, Constanze von Kitzing, Ravensburger Verlag

Der milde Herbst scheint dieses Jahr gar nicht enden zu wollen! Keine Spur von Eis und Schnee und Leonie genannt Leo, ihr Freund Florian (Flo) und die Schmetterlingselfen Mücke, Luna und Kim-Chi wissen nicht recht, was sie davon halten sollen. Da pfeift es ein Spatz durch die Gegend: Der Winter fällt dieses Jahr aus! Die Kinder und Elfen bezweifeln dies, doch viele Tiere hören auf ihn und fliegen nicht in ihre Winterquartiere oder futtern schon mal ihre Vorräte auf. Den Kindern und Elfen ist das nicht geheuer und so beginnen sie einen Schneetanz, da der Winter sicher wichtig für die Tiere ist. Am nächsten Morgen erwacht Leo und draußen ist die Welt vor Schnee gepudert. Es sieht wunderschön aus, doch die Tiere sind in arger Bedrängnis. Sie und ihre Freunde setzen alles daran, den Tieren in Not zu helfen.

Wie schon in den Vorgängerbänden, wird ein elfenstarkes Abenteuer mit einem Natur-Naturschutzthema verbunden. Diesmal ist es brandaktuell, denn auch Mitte November sind die Temperaturen mild, von Frost keine Spur. Zum Glück formieren sich die Zugvögel dennoch, wenn auch später als sonst. Egal ob die Leseanfänger diese Wintergeschichte alleine oder mit Eltern lesen, es ist ein guter Anlass gemeinsam über das Thema Winterschlaf/Winterruhe und somit auch über das Erfordernis von Schlaf zu sprechen. Gemeinsam kann man dann auch überlegen ob und wie man den Tieren in den Gärten helfen kann, die weder im Winter wegziehen, noch schlafen oder ruhen. In dieser Geschichte laufen zwei Tierkinder weg und verstecken sich an einem kuscheligen Ort, der jedoch große Gefahren birgt. Kann man nicht vielleicht selbst ein paar kuschelige Orte für Igel oder andere kleine Tiere lassen, an denen das Laub modern kann und Schutz bietet? Natürlich können Eltern diesen Teil der Geschichte auch für ein Gespräch über unangemeldetes Verstecken und Weglaufen nutzen. Für die Kinder wird es nämlich wirklich brenzlig in diesem Abenteuer. Wie gut, daß die sympathische Leo, Flo und die Elfen mit den Tieren gemeinsam das Problem angehen.
Wenn Leseanfänger alleine lesen, regt es sich vielleicht selbst zum Nachdenken an. Auf jeden Fall lässe sich die schöne große Fibelschrift super lesen. Die farbigen Illustrationen sind großflächig verteilt. Es gibt keine Doppelseiten nur mit Text. Stets ist die Lesemenge auf ein schaffbares Maß beschränkt. 

Die Illustrationen von Constanze von Kitzing sind wunderschön und ein echter Hingucker, wie schon das Cover mit dem glänzenden See und den schimmernden Eiskristallen. Dennoch hat es uns diesmal gestört, daß in einer Geschichte, die die Kinder für die Bedürfnisse der Tiere und der Natur sensibilisieren soll, die Tierkinder Schuhabdrücke im Schnee hinterlassen. Einmal wird Leo von einer Fledermaus begrüßt und die Illustration zeigt nicht sie, sondern Luna oder Mücke. Das hat bei meiner Tochter für Empörung gesorgt, wir lieben es, wenn die Illustrationen, mögen sie auch noch so schön sein, auf den Text abgestimmt sein. So kam es bei uns zu großer Verwirrung und Diskussion und das Lesen wurde erst einmal unterbrochen.
Im Anhang findet sich noch ein Entdeckerteil mit einem Rezept für einen elfenstarken Winterkakao mit Zimt und Vanille. Sehr lecker und gut verständlich, allerdings steht hier bei den Zutaten Vanillezucker und abgebildet ist eine Vanilleschote. Ganz bezaubernd fanden wir den Bastelvorschlag für Eislaternen. Allerdings in der 5. Punkt nicht ganz durchdacht und hat uns zum Grübeln gebracht. Dort steht: „Entfernt auch das große Gefäß“, aber nicht wie. Für das kleine Gefäß ganz es hierfür einen Tipp. Also liebes Kind, wenn Du für die Schule eine Anleitung schreiben sollst, sei präzise, gehe Schritt für Schritt vor, als würdest Du der Anleitung zum 1. Mal folgen. Die Idee als solche ist wunderschön. Mangels entsprechender Temperaturen, können wir sie aber noch nicht ausprobieren. 15 Grad ist für Eislaternen nicht so optimal. Dafür haben wir schon überlegt, LED Teelichter hineinzustellen, da diese keine Wärme erzeugen, wie Kerzen (und unbeaufsichtigt flackern können).

Ein wunderbares Leseabenteuer für das Ende des 1. Schuljahres/2. Klasse und für Lesemuffel auch noch danach. Es ist spannend, witzig und regt zum Nachdenken an. Wir hätten uns allerdings gewünscht, daß Text und Bild optimaler aufeinander abgestimmt wären.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Cally Stronk und dem Ravensburger Verlag für dieses elfenstarke Winterabenteuer.