Sonntag, 16. September 2018

Minus Drei und die wilde Lucy (4) – Die blöde Sache mit dem Ei, Ute Krause, cbj Verlag



Minus Drei und die wilde Lucy (4) – Die blöde Sache mit dem Ei, Ute Krause, cbj Verlag

Minus Drei ist bekümmert. Eigentlich war sein Leben doch richtig toll, aber nun wird sich alles ändern. Er hat im Schlafzimmer seiner Eltern ein schlecht verstecktes riesiges Ei entdeckt. Niemand redet mit ihm darüber, aber er weiß genau was das bedeutet: Demnächst sind sie nicht mehr zu Dritt! Wie sollen sie denn Familie Drei sein, wenn sie nicht mehr nur Drei sind? Wozu brauchen seine Eltern denn doch ein Kind, wo sie doch schon ihn und Lucy haben? Dann haben die doch gar nicht mehr genug Zeit für ihn. Wo soll das Baby überhaupt hin? In sein Zimmer ganz bestimmt nicht und seine Spielsachen wird er auch nicht hergeben! Minus wird immer trauriger, wenn er darüber nachdenkt und vor lauter Traurigkeit vergisst er ganz mit Lucy zu spielen. Die kann das Trübsal nicht mehr länger mit ansehen und bei der ersten sich ihr bietenden Gelegenheit, ergreift sie die Initiative.

Dies ist bereits der 4. Band der Reihe um Minus Drei und die wilde Lucy, wobei es bereits 5 Bände rund um Minus 3 gibt. Minus Drei und die wilde Lucy ist die Reihe mit mehr Text und immer noch sehr vielen wundervollen Illustrationen der Autorin. Beide Reihen eignen sich bestens zum Vor- und Selberlesen, wobei die Reihe um Minus Drei (natürlich auch mit seinem „Haustier“ dem Urmädchen Lucy) eben für noch jüngere Selbstleser gedacht ist und auch die Konzentrationsspanne beim Zuhören noch kürzer sein kann. Minus Drei ist ein Dinosaurierjunge, der einzige Sohn der Familie Drei und sie leben alle zusammen in Farnheim, einem kleinen Örtchen von dem eine Übersichtskarte im Inneneinband abgedruckt ist. Viele der Nachbar und Freunde der Familie haben auch Haustiere, wenn auch sonst außer Minus einen Ur-Menschen hat. Herr Fossil liebt seinen Tyrannosaurus Rex T.R. über alles und Frau Meso ihren nicht ganz so gut erzogenen Triceratop Topsi.
Diese Reihe hören meine Töchter immer noch sehr gerne, obwohl sie ab 6 Jahren ist. Sie ist einfach witzig und verbirgt immer heimliche Wahrheiten aus dem Kinderalltag. Da meine älteste Tochter sich aber immer über das Foto des Sprechers Andreas Fröhlich beschwert hat (keine Ahnung, was damit sein soll) und meine Nichte (5) abends eines der Bücher vorgelesen war, sind wir nun auf das Buch umgestiegen, da ich die Illustrationen von Ute Krause auch wirklich immer toll finde. Reaktion: Beide Kinder waren empört, daß es kein Hörbuch war! Dennoch, die Illustrationen fanden sie auch richtig klasse und die werden nun auch immer wieder angeschaut, während man die Hörbücher hört. Als Autorin und Illustratorin der Bücher schafft Ute Krause es auch immer wieder, daß die Illustrationen perfekt zum Text passen. So kann man sich die Abenteuer in Farnheim bestens vorstellen!
Die Geschichte ist wirklich ab 6 Jahren, ohne Alterbegrenzung nach oben und wirklich sehr gut geeignet mit altersgemischten Kindergruppen gelesen zu werden bzw. gehört, was sehr praktisch ist, wenn man mehrere Kinder hat eventuell auch zu Besuch.
Man muß kein großer Dinosaurier-Fan sein, um diese Reihe zu lieben. Es schadet aber auch nicht. Wir haben übrigens nicht mit den Bänden 1 der Reihe begonnen, so daß wir aus Erfahrung sagen können, daß ein Quereinstieg durchaus möglich ist. Man sollte nur wissen, daß Haustier Lucy ein Ur-Mensch ist und mit Minus nicht sprechen, sondern nur gestikulieren kann. Ein Umstand, der für Kinder sehr viel leichter zu akzeptieren ist, als für Erwachsene.
Diesmal geht es um das Thema: große Veränderung, ein Geschwisterchen steht ins Haus! Die Frage: wie sage ich es meinem Kinde, scheinen die Eltern Drei ebenso wenig für sich gelöst zu haben, wie Minus diese nagende Eifersucht. Themen, die für Kinder sehr real sind und auch schon oft angesprochen. In diesem Buch allerdings ausgesprochen witzig und spannend. Denn die wilde Lucy ist in der Umsetzung ihres Planes Minus von den Sorgen um das blöde Ei zu befreien außerordentlich gründlich. Wobei die Sorge seiner Eltern um das Ei, Minus erstmals dazu veranlasst, die Angelegenheit mal aus einer anderen Perspektive zu betrachten: nicht nur, wie fühlt er sich mit der Existenz des Eis, sondern was bedeutet es, und insbesondere sein Verlust, für seine Eltern!
Liebe ist ein Gefühl, das sich vermehrt, wenn man es teilt, das muß letztendlich auch Minus einsehen und mit ihm die jungen Leser oder Zuhörer. Aber bis zu dieser Erkenntnis, hat man schon eine Menge gelacht und mitgefiebert.
Die Schrift ist schön klar und fettgedruckt. Sie ist auch größer und somit auch sehr gut für ältere Vorleser geeignet. Allerdings steht schon recht viel Text auf jeder einzelnen der rund 80 Seiten, so daß ein Selbstleser schon sicher sein sollte und vor allem gerne lesen. Für unsichere und ungeübte Leser, mag es anstrengend und ermüdend zu sein, so viel lesen zu „müssen“ ehe sie umblättern können, diese sollten dann besser zur „Minus-Drei“-Reihe greifen. Aber wer aus dieser schon lesetechnisch herausgewachsen ist, oder gemeinsam mit erfahrenen Lesern liest, der ist hier goldrichtig!
Eigentlich schon das 9. Abenteuer rund um den kleinen Dinosaurier und sein Haustier, die wilde Lucy, aber immer noch ganz ohne Abnutzungserscheinungen. Immer noch witzig und spannend und jederzeit aktuell! Sehr zu empfehlen, nicht nur, wenn man gerade seinem Kind versucht zu erklären, daß ein Geschwisterchen unterwegs ist!
Begeisterte 5 von 5 Sternen.

Wir bedanken uns beglückt beim cbj-Verlag für diese abenteuerlichen Einblicke in das Seelenleben eines Dinosaurierkindes.

Samstag, 15. September 2018

Interview mit Jochen Till zu Luzifer Junior



Interview mit Jochen Till zu Luzifer Junior

Lieber Jochen Till, vielen Dank für Deine Bereitschaft unsere Fragen zu beantworten! 

Cornibus ist ein Dämon mit Geschmack, sprich, er liebt Schlotzolade! Was ist für Dich das Beste an der Hölle!

Definitiv nicht das Essen, dort gib es ja keine Schlotzolade, die liebe ich nämlich auch. Am besten an der modernisierten Hölle gefällt mir, dass es dort erstaunlich gerecht zugeht und jeder eine persönlich für ihn konzipierte Strafe kriegt.

Diesmal zieht es Luzifer, den Sohn des Teufels, nicht in die Unterwelt, sondern nach Paris. Warum Paris, oder lag es nur an Lily, die so gerne die Stadt besuchen wollte?

Na ja, das konnten sie sich ja nicht aussuchen, sie müssen ja dorthin, weil der Papa in Frankreich gesichtet wurde. 

Im neuen Abenteuer futtern die Freunde ohne Ende französische Leckereien, bevorzugt mit Schlotzolade. Hattest Du da beim Schreiben nicht ständig Hunger! Was ist Deine liebste französische Spezialität?

Oh, ich war gerade in Frankreich im Urlaub, da mag ich ganz viel, das ist eine sehr schwierige Entscheidung. Ich glaube, ich nehme Eclairs. Oder doch lieber Pain au chocolat? Oder Crepes? Ich kann mich einfach nicht entscheiden!

Meine Töchter haben schon ganz viele Ideen, wie es denn nun weiter gehen könnte. Wir lassen uns aber gerne überraschen. Aber eines brennt uns auf den Nägeln: Wird auch der CEO eines Tages auftauchen?

Da müsst ihr euch wie alle anderen überraschen lassen. ;-)

Wenn Du Dir einen der Höllenbewohner als Begleiter aussuchen dürftest, wen würdest Du wählen?

Am aufregendsten wäre es sicher mit Papa Luzifer, aber ich weiß nicht, ob man den lange aushält. Ansonsten wahrscheinlich mit Steven.

Und welche Erfindung von Steven, dem „Q“ der Unterwelt hättest Du gerne für Dich?

Da war bis jetzt noch nichts dabei, aber wer weiß, vielleicht erfindet er ja nochmal etwas, das mich interessieren würde. ;-)

In diesem Abenteuer kommt indirekt auch Hörbuch-Sprecher Christoph Maria Herbst vor. Hat man als Autor einen Einfluß auf den Sprecher oder kanntet Ihr Euch bzw. kennt Euch nun?

Nein, als Autor hat man keinen Einfluss auf die Auswahl des Sprechers, da hatte ich in diesem Fall einfach ganz großes Glück, dass der Hörbuchverlag den fabelhaften Herrn Herbst ausgewählt hat. Kennengelernt habe ich ihn leider noch nicht, aber ich hoffe sehr, dass das irgendwann mal passiert.

Wie wir auf Facebook immer wieder bestaunen können, führst Du ein unglaublich glamouröses Leben inmitten der größten Helden der Comic-Geschichte. Mit wem würdest Du gerne noch wohin reisen?

Mit meiner Herzallerliebsten nach Kanada – das machen wir nämlich 2020. ;-)

Vielen lieben Dank, wir wünschen Dir weiterhin viele teuflisch gute Ideen!

Dankeschön, die werden mir hoffentlich nie ausgehen – sonst lande ich bestimmt in der Hölle. ;-)