Samstag, 15. September 2018

Interview mit Jochen Till zu Luzifer Junior



Interview mit Jochen Till zu Luzifer Junior

Lieber Jochen Till, vielen Dank für Deine Bereitschaft unsere Fragen zu beantworten! 

Cornibus ist ein Dämon mit Geschmack, sprich, er liebt Schlotzolade! Was ist für Dich das Beste an der Hölle!

Definitiv nicht das Essen, dort gib es ja keine Schlotzolade, die liebe ich nämlich auch. Am besten an der modernisierten Hölle gefällt mir, dass es dort erstaunlich gerecht zugeht und jeder eine persönlich für ihn konzipierte Strafe kriegt.

Diesmal zieht es Luzifer, den Sohn des Teufels, nicht in die Unterwelt, sondern nach Paris. Warum Paris, oder lag es nur an Lily, die so gerne die Stadt besuchen wollte?

Na ja, das konnten sie sich ja nicht aussuchen, sie müssen ja dorthin, weil der Papa in Frankreich gesichtet wurde. 

Im neuen Abenteuer futtern die Freunde ohne Ende französische Leckereien, bevorzugt mit Schlotzolade. Hattest Du da beim Schreiben nicht ständig Hunger! Was ist Deine liebste französische Spezialität?

Oh, ich war gerade in Frankreich im Urlaub, da mag ich ganz viel, das ist eine sehr schwierige Entscheidung. Ich glaube, ich nehme Eclairs. Oder doch lieber Pain au chocolat? Oder Crepes? Ich kann mich einfach nicht entscheiden!

Meine Töchter haben schon ganz viele Ideen, wie es denn nun weiter gehen könnte. Wir lassen uns aber gerne überraschen. Aber eines brennt uns auf den Nägeln: Wird auch der CEO eines Tages auftauchen?

Da müsst ihr euch wie alle anderen überraschen lassen. ;-)

Wenn Du Dir einen der Höllenbewohner als Begleiter aussuchen dürftest, wen würdest Du wählen?

Am aufregendsten wäre es sicher mit Papa Luzifer, aber ich weiß nicht, ob man den lange aushält. Ansonsten wahrscheinlich mit Steven.

Und welche Erfindung von Steven, dem „Q“ der Unterwelt hättest Du gerne für Dich?

Da war bis jetzt noch nichts dabei, aber wer weiß, vielleicht erfindet er ja nochmal etwas, das mich interessieren würde. ;-)

In diesem Abenteuer kommt indirekt auch Hörbuch-Sprecher Christoph Maria Herbst vor. Hat man als Autor einen Einfluß auf den Sprecher oder kanntet Ihr Euch bzw. kennt Euch nun?

Nein, als Autor hat man keinen Einfluss auf die Auswahl des Sprechers, da hatte ich in diesem Fall einfach ganz großes Glück, dass der Hörbuchverlag den fabelhaften Herrn Herbst ausgewählt hat. Kennengelernt habe ich ihn leider noch nicht, aber ich hoffe sehr, dass das irgendwann mal passiert.

Wie wir auf Facebook immer wieder bestaunen können, führst Du ein unglaublich glamouröses Leben inmitten der größten Helden der Comic-Geschichte. Mit wem würdest Du gerne noch wohin reisen?

Mit meiner Herzallerliebsten nach Kanada – das machen wir nämlich 2020. ;-)

Vielen lieben Dank, wir wünschen Dir weiterhin viele teuflisch gute Ideen!

Dankeschön, die werden mir hoffentlich nie ausgehen – sonst lande ich bestimmt in der Hölle. ;-)

Freitag, 14. September 2018

Luzifer Junior (4) Der Teufel ist los, Jochen Till, gelesen von Christoph Maria Herbst, DAV Verlag



Luzifer Junior (4) Der Teufel ist los, Jochen Till, gelesen von Christoph Maria Herbst, DAV Verlag

Luzi vermisst immer noch seinen Vater, den Chef der Hölle. Außerdem fürchtet er, daß Onkel Gabriel sein Stellvertreter-Höllenjob auf Dauer zu viel wird! Er muss ihn unbedingt wieder finden. Wie gut, daß gerade jetzt der Ober-Tüftler der Hölle, Steven, einen neuen Hinweis hat. Luzifer senior ist in eine Radarfalle geraten, in der Bretagne. Für Luzi steht sofort fest, daß er dorthin muß. Natürlich sind seine Freunde Aaron, Lily und Gustav sofort entschlossen ihn auf der Suche zu begleiten, ebenso wie sein wandlungsfähiger Dämon Cornibus. Doch seine Freunde ausgerechnet vor den Weihnachtstagen von ihren Familien zu trennen erweist sich als komplizierter als Erwartet. Doch wo ein Wille da auch ein Weg und endlich können sie, mit Stevens neuesten Gimmicks ausgestattet, aufbrechen. Allerdings führen in Frankreich nicht alle Wege nach Rom, sondern nach Paris und da wollte Lily ja schon immer mal hin! Auch wenn dort Luzifer sen. nicht zu finden ist, schwelgen sie schon bald in ungeahnten Genüssen, erliegen diversen Missverständniss und lösen so manches Chaos aus. Es beschleicht Lily aber auch ein böser Verdacht: sie werden verfolgt!

Dieser Band bringt uns nun nicht nur Luzis Vater näher, wir kommen auch Lilys rätselhaften Kräften auf die Spur. Das ist ganz schön spannend und befeuert unsere Fantasie schon für die nachfolgenden Bände (wir hoffen, daß doch noch mehr als ein teuflisch guter Band folgen wird!). Außerdem lernen wir die Familien von Aaron, Gustav und Lilys Onkel besser kennen. Aaron ist ja schon auf Grund seines unglaublichen Wissens, seiner Intelligenz und seines Tourette-Syndroms eine Marke. Seine Eltern lieben ihn sehr, haben aber noch immer so ihre Probleme mit seiner Andersartigkeit, im Gegensatz zu seinen Freunden, die ihn so nehmen wie er ist und sich vor allem über seine Stärken freuen. Das ist richtig toll, es macht Kindern aber nicht nur Mut, sondern ist auch ein toller versteckter Appell an die Toleranz oder wie wir Rheinländer sagen: jeder Jäck is anders. Wäre doch auch langweilig, wenn wir alle gleich wären, dann wäre selbst ein Luzi nichts Besonderes mehr. Aber wer mit dem Sohn des Teufels unterwegs ist, der kann sicher sein, sich nicht zu langweilen. Denn trotz seiner Zeit im Internat, ist ihm noch vieles aus der Menschenwelt ganz fremd und Luzis Interpretation unser Welt, ist nicht nur für Kinder lustig. Diese Perspektivwechsel, kombiniert mit den Gepflogenheiten der Unterwelt, sind sehr reizvoll. Es gibt ja inzwischen viele Abenteuer Geschichten mit Helden, der Mythologie... aber Agenten aus der Hölle? Ja, man lernt sich dort unten auszukennen. Ein Onkel von Luzi ist Asrael, der Engel des Todes und als der uns letztens begegnete, rief meine Tochter sofort: Asrael, wie der Onkel von Luzi? Yep! Willkommen in der Hölle. Dem Ort, wo es für jede menschliche Sünde eine eigene passende Strafe gibt und wir lassen uns immer wieder überraschen, welche Gruppen es denn da unten noch so alles gibt, und was sie zur Strafe erleiden müssen. Das ist immer originell und mit Augenzwinkern, aber Vorsicht, Gefahr der mitlachenden autofahrenden Elternteile!

Eins beweist Autor Jochen Till auch in diesem Werk ganz klar: er hat Geschmack! Mit ihm würden wir sofort nach Paris reisen und Eclaris, Crèpes und Pain au Chocolat essen. Diese Tour durch Paris ist nicht nur witzig, sie leistet dem Interesse von Kindern an Land und Sprache sicherlich mehr Vorschub, also so manche geplante Schulaktion. Diese Folge zeugt von der Liebe des Autors für das Land und seine Köstlichkeiten, ebenso wie für seine Skepsis einiger allzu befremdlicher Spezialitäten. Außerdem lernt man einiges über die Sehenswürdigkeiten und seine Funktionen/Besonderheiten, denn Luzi ist ja was Kulturhistorie angeht noch ziemlich unbeleckt. Meine Tochter war total glücklich, mit ihrer 1. Fremdsprache Französisch im Vorteil zu sein (keine Sorge, man versteht die CD aber auch, ohne Französisch-Kenntnisse, es gab bei uns nur einen zusätzlichen Motivationsschub). Dabei ist sein Erzählstil so rasant-witzig, daß man sich fragt, wie man denn beim Lachen noch den Atem anhalten soll.

Christoph Maria Herbst ist eine tolle Wahl für dieses Hörbuch. Seine dämonischen Fähigkeiten hat er ja auf dem Bildschirm schon zur Genüge unter Beweis gestellt, aber er hat auch unweigerliche sprachliche Qualitäten als Portier, Hausmeister, oder Höllen-Agent. Da macht das Zuhören bei seiner Sprachakrobatik richtig Spaß. Trotz aller Rasanz der Handlung, kann man ihr aber auch immer gut folgen.

Eine Reihe, die bei uns ganz heiß begehrt ist, die CDs bei uns aufzutreiben, ist nicht immer so leicht, weil es 3 Zuhörerinnen im Haus gibt, die die Hörbücher über die Räume verteilen. Wir wünschen Jochen Till noch viele höllisch gute Ideen für weitere Bände, denn die vier bisherigen lieben wir!

Wir bedanken uns ganz herzlich beim DAV Verlag für dieses langersehnte Rezensionsexemplar!