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Freitag, 25. Juli 2025

Malva und das verborgene Atelier, Anna Elisabeth Schilling, Maauwikids - Untertitel dieses Mitmachbuches: Eine Entdeckungsreise durch die Welt der Farben

Malva und das verborgene Atelier, Anna Elisabeth Schilling, Maauwikids


Untertitel dieses Mitmachbuches: Eine Entdeckungsreise durch die Welt der Farben


Malvas Eltern müssen arbeiten und sie soll die ganzen Ferien bei ihrer Oma „Nana“ verbringen, die von einem Freund aus Studientagen ein Haus in der absoluten Pampa, pardon auf dem Land geerbt hat. Es gibt noch nicht mal Internet, Telefon oder Fernsehen, von Gleichaltrigen keine Spur! Hat sich schon mal ein Kind zu Tode gelangweilt? Während sie missmutig den verwilderten Garten durchstreift, entdeckt sie verborgen hinter Büschen und Bäumen noch ein kleines Häuschen. Es war das Atelier von Nanas Künstlerfreund. Dort findet sie nach Öffnen der Fenster und Türen nicht nur Bilder, Staffeleien und Pinseln, sondern neben eingetrockneter Öl- und Acrylfarbe, auch einen Aquarellmalkasten. Geduldig und mit viel Fachwissen, zeigt Nana ihr, wie man das verdreckte Teil „wiederbelebt“, aber auch wie man aus allerlei was jeder so in seiner Küche hat, mit Ei und Gewürzpulvern einfache Farben herstellen kann. Nach und nach führt Nana sie in die Farblehre und die Magie des Lichts und der Schönheit der Aquarellmalerei ein. Malva findet es total spannend all das auszuprobieren, was Nana ihr vorschlägt und schreibt sogar ihrer besten Freundin Rafi davon in echten Briefen auf Papier!


Der Erzähltext ist sehr anschaulich und lebendig geschrieben, so dass man nur so durch die Seiten fliegt. In den Briefen an ihre Freundin Rafi erfahren wir von den künstlerisch-pädagoischen Aktionen, die Nana sich für sie ausdenkt, um ihr die Freude und Interesse an Farben, Malerei und Kunst zu wecken. Besonders gut finde ich, dass Nana auch einen Ideen-Finder mit Malva bastelt (natürlich mit Anleitung zum Nachbasteln). Ich habe Kunst immer geliebt, aber außerhalb des Kunstunterrichts fehlte es mir meistens an Ideen und Inspiration. Dabei entwickelt sich Malva immer weiter, während Nana mit ihren Projekten für sie fortschreitet. Die Aktionen bauen somit auf einander auf, so dass es sinnvoll ist vorne zu beginnen und es nicht kreuz und quer zu lesen. Natürlich fangen die Zwei ja nicht mit Bildkomposition und Perspektive an, sondern tasten sich langsam an diese heran, auf gut nachvoll ziehbare und verständliche Weise. Als pensionierte Lehrerin hat die Autorin dabei auch ein gutes Gespür dafür, sich so auszudrücken, dass ihre Zielgruppe sie versteht. Sie erklärt z.B. wie man Farben bewusst einsetzen kann, um Stimmungen zu erzeugen.


Ganz zum Schluss finden wir nicht nur die Danksagungen an alle, die an diesem 4 Generationenprojekt teilgenommen haben, sondern auch ein umfangreiches Glossar, in dem übersichtlich die Fachbegriffe in alphabetischer Reihenfolge aufgelistet und kurz erklärt werden. Das ist später auch mal für den Kunstunterricht in den höheren Klassen hilfreich.


Die Autorin hat übrigens bis zu ihrer Pensionierung als Kunstlehrerin in Bayern an Gymnasien unterrichtet, nach ihrem Studium der Germanistik und Kunst. Schon ihr Vater war Professor für Physik und leidenschaftlicher Hobbymaler und so gibt sie die Liebe für Kunst und Farben nun in 4. Generation an ihre zahlreichen Kinder und Enkelkinder weiter. Übrigens haben alle Enkelkinder mindestens ein Gemälde zu diesem Buch beigesteuert! Die Illustrationen sind alle vollfarbig und daher besonders anschaulich! Symbole kennzeichnen sowohl den Mitmachteil, als auch die Briefe an Rafi und einem Augensympbol für besondere Informationen, für die man ganz genau hinschauen muss. Da das Buch wirklich zum Ausprobieren und Mit- und Nachmachen gedacht ist, lohnt es sich, sich selbst auch eine große Sammelmappe für die eigenen Versuche anzulegen. Am Ende steht das große Staunen, was man alles schon geschaffen hat!


Ein wunderschönes und liebevoll didaktisch und mit über 100 Aquarellen gestaltetes Kunstsachbuch für Kinder ab 10 Jahren.


Ich bedanke mich ganz herzlich bei Maauwikids für mein bereicherndes Rezensionsexemplar!


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Mittwoch, 23. Juli 2025

Im Herzen der Katze, Jina Khayyer, gelesen von Pegah Ferydoni, Der Audio Verlag, 7 h 21 Min. ungekürzt

Im Herzen der Katze, Jina Khayyer, gelesen von Pegah Ferydoni, Der Audio Verlag, 7 h 21 Min. ungekürzt


Als die junge kurdische Iranierin Jina Mahsa Amini von der iranitschen Sittenpolizei ermordet wird, weil sie ihr Kopftuch zu lässig trug durchfährt es die iranisch-stämmige Autorin, wie ein körperlicher Schmerz. Sie dachte immer, ihre Mutter habe sich ihren Vornamen ausgedacht und außer ihr hieße niemand so. In Deutschland geboren und aufgewachsen, lebt und schreibt sie inzwischen in Südfrankreich. Auf Drängen ihrer Mutter kontaktiert sie sofort ihre 14 Jahre ältere Schwester Roya und ihre studierende Nichte Nika im Iran. Nika will ihre Tante unmittelbar an dieser ersten von Frauen geführten Revolution teilhaben lassen. Sie schickt ihr alle ihre Aufnahmen, von dem was auf den Straßen des Landes passiert auf ihr Handy und bittet sie es zu veröffentlichen, damit sie das Material zu ihrer eigenen Sicherheit von ihrem Handy wieder löschen kann. Derartige Aufnahmen bedeuten unter dem Mullahregime den sicheren Tod. Jina erinnert sich an ihren ersten Besuch bei ihrer großen Schwester, 2009 kurz nach der Geburt ihrer Nichte. Wie sie die Gerüche, Farben und Emotionen damals überwältigt haben, ebenso wie eine Liebe, die nicht sein durfte. Schon damals durchwehte das Land die Hoffnung auf Freiheit von der despotischen Unterdrückung der selbsternannten theologischen und militärischen Führer.


Die Autorin wuchs in Deutschland auf, da ihre Eltern nach dem Sturz des Schahs relativ bald flohen. Sie selbst spricht Farsi, kann es aber nicht lesen und schreiben. Sie erzählt die Geschichte in drei Ebenen. Ihr hier und jetzt, als sie in ihrer Heimat von der Ermordung ihrer Namensschwester erfährt, von der aktuellen Revolution der Frauen im Iran und von 2009, ihrem erstem Besuch im Land ihrer Eltern. Der Wechsel dieser Ebenen ist mir beim Hören echt nicht leicht gefallen und ich habe es stets an Nikas Alter und der An- oder Abewesenheit von Reiseführerin Iman festgemacht. Zu Beginn der Reise 2009 waren aber beide nicht da, was mich etwas verwirrte.... Dennoch fand die Begegnung mit den zahlreichen Schwestern ihres Vaters, von denen sie z.T. Noch nie gehört hatte, die sie aber mit überschwänglicher Herzlichkeit und offenen Armen aufnahmen, sehr berührend. Da die Sprecherin und Schauspielerin Pegah Ferydoni selbst in Teheran geboren wurde, ehe sie im Alter von 2 Jahren nach Deutschland kam, spricht sie Farsi. Der Klang dieser sehr blumigen und poetischen Sprache vermittelt einem einen fühlbaren Eindruck der hochentwickelten iranischen Kultur, die vom Regime brutal unterdrückt wird. Denn nicht nur Frauen und ihre Körper und Gedanken sind den Mullahs ein Dorn im Auge, sondern auch Tanz und Musik und Dichtung und Literatur mit ihrem freien Gedankengut. Ihre Stimme macht die Lesung sehr persönlich und intensiv.


Die Autorin selbst steht für alles, was die Mullahs unterdrücken wollen, nicht nur ihr Beruf und ihre Gedanken, sondern auch ihre Liebe zu Frauen. Bei ihrem Besuch 2009 im Iran fleht Roya sie immer wieder an, nicht alles auszuprobieren, wonach ihr gerade der Sinn steht und sensibilisiert sie für die bisweilen aberwitzigen Gefahren, die dieses Regime für seine Bürgerinnen mit sich bringt. Selbstverständlichkeiten für uns, bedeuten für die Frauen dort den sicheren Tod. Sie spürt in sich eine unbändige, ungeahnte Liebe zu diesem ihr bis dato unbekannten Land, seiner Bewohner, ihrer Familie, seiner Sprache und seiner Kultur und gleichzeitig wächst in ihr das Verlangen, die Frauen dort zu befreien. Doch um welchen Preis?


Die Katze? Ach ja, im Iran empfindet man die Konturen ihres Heimatlandes, als den Umriss einer Katze, weshalb der Iran liebevoll als Katze betrachtet wird.


Nachdem die Hoffnungen 2009 nicht erfüllt wurden, sind sich Roya und Nika einig, dass dieses Land Freiheit braucht, denn ohne Freiheit können und wollen die Frauen in ihrem geliebten Land nicht mehr leben und sie sind bereit, dafür alles zu riskieren. Wie weit sind wir bereit für unsere Überzeugungen zu gehen?


Ein sehr bildhaftes und intensives Porträts des Lebens, der Gefahren und der Leidenschaft der Frauen im Iran. Möge die Freiheit sie erreichen, möglichst bald.


Ich bedanke mich ganz herzlich beim Der Audio Verlag für diese intensive Eindrücke des Lebens von Frauen im Iran!


Hier könnt Ihr hineinhören:

https://www.der-audio-verlag.de/hoerbuecher/im-herzen-der-katze-khayyer-jina-978-3-7424-3585-9/


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Montag, 21. Juli 2025

Tödliches Gebet, Der 2. Fall für Commissaire Campanard, René Anour, gelesen von Stefan Kaminski, Der Audio Verlag, Download 9 h 34 min.

Tödliches Gebet, Der 2. Fall für Commissaire Campanard, René Anour, gelesen von Stefan Kaminski, Der Audio Verlag, Download 9 h 34 min.


Nach dem letzten aufreibenden Fall in Milieu der Parfümkreation konnte Polizeipsychologin Linda de la Cour, die es völlig ausgebrannt von Paris in die Provence verschlagen hatte, wird es nun etwas zu ruhig für sie. Um sie bei Laune zu halten spielt ihr gut aussehender Kollege Pierre Olivier von den Projets Obscurs mit ihr das traditionelle Pétanque, da Linda in dem aktuellen Fall rund um einen wieder aufgetauchten Großdealer, nicht involviert ist. Pierre hat wie auch Linda traumatische Erlebnisse hinter sich und dennoch hat Commissaire Campanard Vertrauen in sie beide und ihre Fähigkeiten. Auch ihre Freunde Manu und Mathieu versuchen sie bei Laune zu halten und zeigen ihr kleine Entspannungsclips aus einem Kloster, als einem Bruder Blut unter den Augenlidern hervorquillt und er dunkle Prophezeiungen ausstößt. Der Teufel würde sich hinter den Klostermauern aufhalten. Es ist gruselig und Linda gefriert das Blut in den Adern. Doch dann verschwindet eben dieser Mönch und die Polizeipräfektin überträgt Projet Obscur den geheimen Auftrag, das Verschwinden aufzuklären.

Die drei Ermittler mieten sich in einer kleinen Pension in der Nähe der Abtei Notre Dame de Sénanque ein und Campanard nimmt Kontakt zu seinem alten Freund Frère Bernard auf. Gerade als dieser auf dem Weg zu ihm ist, um mit ihm beängstigende Beobachtungen zu teilen, erleidet er einen tödlichen Unfall. Ausgerechnet der Genießer Campanard beschließt daher under cover im Kloster zu ermitteln. Kleine leichte Aufgabe für ihn, der das Leben mit allen Sinnen ebenso genießt, wie guten Schlaf. Er meint durch die Gespräche mit seinem Freund dem verstorbenen Frère Bernard auf das, was das Klosterleben bedeutet vorbereitet zu sein, doch er irrt.


Ehrlich, Campanard als Ermittler hätte wissen müssen, dass er zur Vorbereitung zumindest mal eine katholische Messe hätte besuchen müssen, um nicht wie ein Paradiesvogel aufzufallen. Aber ansonsten finde ich die der Klosterkulisse entsprechende, zurückhaltende und ruhige Erzählweise, wie auch Stefan Kaminiskis unglaublich wandelbare Stimme einen Hörgenuss. Auch wenn ich schon oft Interpretationen von Stefan Kaminski gehört habe, konnte ich kaum glauben, dass er dieses Buch spricht, so tief und lebenserfahren klingt er als Commissaire Louis Campanard.


Das Leben hinter dunklen, alten Klostermauern in all seiner Einfachheit wirkt erfreulich erfrischend bei den provencalisch heißen Temperaturen draußen. Den meisten Zuhörenden dürften die Abläufe in einem Kloster ebenso fremd sein wie Campanard, der sich seine Unwissenheit allerdings nicht anmerken lassen darf. Ich bin sicher, dass die meisten von ihnen anschließend die ein oder andere im Kloster ausgeschlossene Leichtigkeit des Lebens genießen werden und froh sind, nicht diesen strengen Regeln unterworfen zu sein wie z.B. länger als bis 4.30 h zu schlafen. Aber gerade dieses Fremde, Althergebrachte verleiht diesem Provence-Krimi einen düsteren Charme. Steckt unter den Soutanen ein Mörder? Die Abtei mit ihren Lavendelfeldern liegt auf einer Insel und da die Mönche ein einfaches Leben in Abgeschiedenheit führen, hat Campanard dort auch fast nirgendwo Handy-Empfang. Das macht die Abstimmung mit dem Rest seines Teams natürlich ganz schön kompliziert und riskant.


Ich finde es auch sehr interessant, was Autor René Anour alles für die Brüder einfallen lässt, um ihre Gemeinschaft vor dem Ruin zu retten. Denn der Unterhalt so alter Gebäude ist teuer.... Sicherlich hat er sich da an realen Vorbildern orientiert (unsere Abtei vor Ort geht zwar andere, aber nicht ganz so unähnliche Wege in Maria Laach). Die Mischung aus modern, brutalen Verbrechen und einem Leben in einer Gemeinschaft, die aus der Zeit gefallen zu sein scheint, ist ebenso reizvoll wie geheimnisvoll und spannend, mit interessanten Charakteren mit Ecken und Kanten. Übrigens kenne ich Teil 1 nicht und habe dennoch gut hineingefunden.


Ich bedanke mich ganz herzlich beim Der Audio Verlag für meinen spannenden Rezi-Download!


Hier könnt Ihr reinhören:

https://www.der-audio-verlag.de/hoerbuecher/toedliches-gebet-ein-fall-fuer-commissaire-campanard-anour-rene-978-3-7424-3429-6/


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Freitag, 18. Juli 2025

Angst vor gar nichts! Maude de Bel, Quentin Gréban, Baeschlin Verlag

Angst vor gar nichts! Maude de Bel, Quentin Gréban, Baeschlin Verlag


Cléo ist ein waschechtes Schreckgespenst und liebt es andere zu Erschrecken und sie zum Gruseln zu bringen. Kein Wunder, dass ihm Angst völlig fremd ist, ganz anders als seiner menschlichen Freundin Juliette, die die Einzige ist, die ihn sehen kann. Aber außer vor ihm, hat sie vor ziemlich vielen Dingen Angst und wünschte sich, sie wäre mutiger. Dennoch will sie Cléo helfen und ihm seine erste Gänsehaut bescheren. Das kann ja gar nicht so schwierig sein, immerhin verstecken sich unter ihrem Bett ja doch so einige Monster und im Keller erst....!


Sich vor nichts und niemanden zu fürchten klingt für Kinder absolut traumhaft! Aber klar doch, so ein Gespenst ist ja auch unsterblich, was sollte dem schon groß passieren?! Ist doch logisch, dass so ein Geist sich nicht gruseln kann! Was für Kinder und auch die meisten Erwachsenen so verführerisch klingt, ist für das Schreckgespenst Cléo ein großes Ärgernis. Ist.

Hier werden wunderbar alle gängigen Kinderängste aufgegriffen, bis auf solche wie Trennung oder Verlassen sein... Sehr bildlich nimmt Juliette uns mit zu ihren Ängsten und wir blicken mit Beiden unter ihr Bett oder begleiten sie in den Keller. Was Cléo schwer enttäuscht, weil es ihm keine Gänsehaut bereitet, sot erleichtert es Juliette und die jungen Bilderbuchbetrachtenden festzustellen dass da absolut nichts schlimmer lauert, na ja, zumindest nicht schlimmer als eine Keller-Spinne! Aber auch die trollt sich ganz schnell. Juliettes Ängste werden ganz spielerisch von Cléo entkräftet und das wird auch die Kinderbuchliebhaber beim Einschlafen sehr erleichtern. Schließlich ist es ja nur die eigene Fantasie, die die Schatten hinter den Vorhängen zu etwas Schrecklichem aufbauschen.


Die Illustrationen von Quentin Gréban sind einfach zauberhaft. Sehr warm und freundlich und absolut zum Mitfühlen. Die warmen Farben sind sehr beruhigen und machen nicht nur Cléo keine Angst. Auch wenn Juliette ein Mädchen ist, ist sie eigentlich optisch alles andere als ein Prinzessinnentyp. Mit ihrer Jeans-Latzhose und barfuß. Ein Mädchen von dem man annehmen könnte auf Bäume zu klettern und Abenteuer zu erleben und dennoch gibt es auch Situationen in denen ihr mulmig wird. Sie wirkt in ihrer Offenheit und Hilfsbereitschaft sehr sympathisch und überhaupt nicht wie eine Schisserin. Dennoch gibt es einiges, wovor sie sich fürchtet und ihrem Freund Cléo gegenüber gibt sie es auch offen und ehrlich zu, wie man es unter guten Freunden macht. Dennoch kann ich mir gut vorstellen, dass das nur ganz wenige wissen und nun auch Du. Sie ist somit ein Kind mit dem sich ganz viele identifizieren können, auch Jungen. Maude de Bel lässt sie eben gerade nicht wie ein Klischee-Mädchen wirken, aber eben sehr empathisch. Auch ihre dunklen Locken und grünen Augen sind ungewöhnlich. Dabei ist die Kombination aus Text und Bild zwar kein Brüller, aber doch auf sensible Weise humorvoll, ohne sich über die kindlichen Ängste lustig zu machen. Es ist mehr so ein belustigtes Schmunzeln, weil man sich in ihr und ihren persönlichen Schreckgespenstern wiederfindet.


Melanie Gerber hat die französischsprachige Vorlage sehr empathisch und einfühlsam übersetzt und dabei in absolut kindgerechte Sprache.


Natürlich bekommt am Ende auch Cléo Angst, wovor will ich aber nicht verraten... ihr könnt sie aber sicherlich verstehen.


Ich bedanke mich ganz herzlich beim Baeschlin Verlag für dieses zauberhafte Rezensionsexemplar.


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Mittwoch, 16. Juli 2025

Mein größter Wunsch, Barbara O'Connar, gelesen von Monika Oschek, Der Audio Verlag, 1 MP3 4 h 41 min

Mein größter Wunsch, Barbara O'Connar, gelesen von Monika Oschek, Der Audio Verlag, 1 MP3 4 h 41 min


Charlie (11) bewundert ihre große Schwester Jacky, die bald die High School abschließen wird, die immer super aussieht, in der Schule keinen Ärger hat und die alle lieben! Ganz anders als sie mit ihrem aufbrausendem Temperament, dass sie sicherlich von ihrem Vater „Klopper“ hat. Als dieser mal wieder wegen einer Schlägerei ins Gefängnis muss, wird sie vom Jugendamt aus der Familie genommen und zur Schwester ihrer Mutter und deren Mann nach Colby aufs Land in North Carolina geschickt. Ihre Tante Bertha ist so anders, als ihre Mutter, die wegen Depressionen, das Bett kaum noch verlässt. Auch Onkel Gus scheint sich richtig zu freuen, dass Charlie bei ihnen ist. Sehr liebevoll nehmen sie das zornige Mädchen bei sich in ihren bescheidenen Verhältnissen auf und versuchen mit Geduld und Liebe ihre Wut auf die Welt zu mindern. Charlie ist fest entschlossen, alles bei diesen Hinterwäldlern zu hassen! Jeden Tag wünscht sie sich mindestens 1 mal eine normale, richtige Familie! Doch dann erlauben ihr und Gus, einen streunenden Hund, den sie Wish nennt, aufzunehmen, was ihre Mutter nie erlaubt hätte. Wish ist anfangs ebenso abweisend wie Charlie gegenüber dem hinkenden, rothaarigen Nachbarsjungen Howard, der mit seiner geduldigen, freundlichen Art, sich als der beste Freund erweist, den man sich nur wünschen kann.


Mich hat die Geduld und die Liebe sowohl von Tante Bertha und Onkel Gus, als auch der Nachbarsfamilie wirklich berührt. Sie haben nicht viel, teilen es aber ganz selbstverständlich und nehmen einander so wie sie sind, voller Liebe und Zuneigung. Erstaunt hört Charlie immer wieder, wie die Erwachsenen ihr vorschwärmen, wie toll der jeweils andere ist und weshalb sie sich ineinander verliebt haben, statt einander anzubrüllen und zu beschimpfen. Es ist so viel ruhiger als bei ihren Eltern! Absolut in der Pampa und die Häuser sind alles andere als eine Pracht, aber sie strahlen Geborgenheit aus jeder windschiefen Ritze aus. Charlie wünscht sich so sehr, dass ihre Mutter endlich wieder mehr Bodenhaftung bekommt und sie zurück zu Jacky in die Stadt darf.


Wie im ländlichen Amerika üblich geht Charlie nun auch in die Kirche, in die Sonntagsschule und in die kirchliche Ferienfreizeit. Über diese Selbstverständlichkeit kann Charlie sich nur wundern. Sie scheint wirklich auf einem anderen Planeten gelandet zu sein! Barbara O'Connor beschreibt Charlies ständiges Staunen und Entsetzen mit viel Sensibilität und feinem Humor. Ich musste wirklich grinsen, dass Charlie, die keinerlei Ehrgeiz in der Schule entwickelt, jedoch akribische Listen des Aberglaubens führt, bei welchen Gelegenheiten man sich etwas wünschen darf. Nur, dass ihr größter Wunsch bislang nie wahr wurde.... Doch manche Wünsche werden ganz sanft und leise wahr, ohne einen großen Knall, dafür umso schöner und nachhaltiger. Ganz fein zeichnet sie diese besonderen Charaktere, die hier aufeinander treffen und einander nachhaltig verändern.


Diese Geschichte ist wunderschön und geht ans Herz. Sie beschönigt weder Charlies Herkunft, noch die einfachen Verhältnisse ihrer Tante und ihres Onkels, aber sie lässt die Kraft der Herzenswärme von Gus und Howard spüren. Auch wenn sie etwas traurig ist, da Charlie leider einige sehr unschöne Wahrheiten über ihre Mutter lernen muss, ist es die Herzenswärme und Geduld, die diese Geschichte prägen. Monika Oschek als Charlie ist einfach umwerfend. Obwohl ich sie bereits mehrfach als Schauspielerin gesehen habe, ist es beim Hören absolut unvorstellbar, dass hier keine 11 jährige ihre Geschichte erzählt. Sie klingt so jung, so verletzlich und so absolut zornig auf die Ungerechtigkeit der Welt! Es ist eine natürliche, stimmliche Frische, die überhaupt nicht nach einer verstellten Erwachsenen klingt.


Einfach wunderschön, ab 9 Jahren. Ich bin ganz verliebt in diese sensible und doch kurzweilige Geschichte!


Ich bedanke mich ganz herzlich beim Der Audio Verlag für mein berührendes Hörexemplar!


Hier könnt Ihr reinhören:

https://www.der-audio-verlag.de/hoerbuecher/mein-groesster-wunsch-oconnor-barbara-978-3-7424-3605-4/


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Montag, 14. Juli 2025

Die Insel der magischen Wächter (1) Der große Test, Christina Soontornvat, gelesen von Jodie Ahlborn, cbj audio, 3 CDs 3 h 20 min.

Die Insel der magischen Wächter (1) Der große Test, Christina Soontornvat, gelesen von Jodie Ahlborn, cbj audio, 3 CDs 3 h 20 min.


Jodie Ahlborn zeigt mal wieder viel Gespür für die Magie der Geschichte. Mit Herz, Seele und Magie erzählt sie Berrys Geschichte und lässt uns an ihren Nöten teilhaben. Kurzweilig und voller Elan nimmt sie uns mit ihrer wandelbaren Stimme mit auf die Insel der Wächter, zu Aufgaben die von uns Menschen längst vergessen wurden. Dabei schafft sie es spielerisch Spannung aufzubauen, in dem sie uns Berrys Verzweiflung hören lässt oder eben auch ihre Fassungslosigkeit über die schier unendlichen Atemübungen... Das ist schon irgendwie witzig und Christina Soontornvat wird mit diesem liebevollen Detail die Herzen der Zuhörenden treffen. Wie es nunmal im Leben so ist, kommt natürlich alles ganz anders als gedacht oder befürchtet und den Stein, der Berry vom Herzen fällt, den hören wir (fast) auch. Da vergeht die Zeit des Zuhörens, wie im Flug!


Wer aufgrund des Covers vielleicht fürchtet, dass die Geschichte kitschig werden könnte, den mag ich zu beruhigen. Es geht um Freundschaft, Magie, Umweltschutz und Achtsamkeit. Die Kinder lernen auf der Lotusinsel Verantwortung für ihre Umwelt und Mitwesen zu übernehmen, keine lustigen Tänze oder romantische Lieder beim Blumenkranz binden. Dabei geht es aber auch um gesellschaftliche Unterschiede, oder vielleicht, dass wir vor der Natur alle gleich sind und es auch so bleiben sollte.


Im Auftaktband lernen wir erstmal Berry und ihre Heimat, aber auch ihre zukünftige Heimat auf der Lotusinsel und deren Bewohner und Besonderheiten kennen. Der Start ist daher noch etwas ruhiger, um Berry und ihre Freunde die Würmer besser kennen zu lernen. Ich würde übrigens auch gerne die Würmer in meinem Garten um Rat fragen, ob sie mir bitte den besten Ort für eine Pflanze zeigen könnten. Dass Berry dies ganz selbstverständlich kann und tut, ist sogar auf der Insel der Wächter einzigartig.


Berry ist sehr sensible und etwas unsicher, aber sehr freundlich. Dabei ist sie sehr sympathisch und so hat es mich sehr gefreut, dass sie zumindest in Cherry auf Anhieb eine gute Freundin gefunden hat. Das lässt sie Rellas Boshaftigkeiten besser verkraften. Es zeichnen sich allerdings auch schon die ersten „Wolken“ am Horizont der Lotusinsel ab, so dass wir sicher seien können, dass in den nächsten Bänden noch so einige Herausforderungen auf Berry und die übrigen Novizen der Wächter-Akademie zukommen werden.


Ich bin auf jeden Fall gespannt und werden am Wurm, äh Ball bleiben! Magisch, achtsam und aufregend ab 8 Jahren.


Ich bedanke mich ganz herzlich bei cbj audio und dem @teambloggerportal für mein Hörexemplar!


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Donnerstag, 10. Juli 2025

Mörderische Delikatessen, Sabine Steck, gelesen von Tanja Fornaro, Argon Digital, Download only, 11 h 23 min.

Mörderische Delikatessen, Sabine Steck, gelesen von Tanja Fornaro, Argon Digital, Download only, 11 h 23 min.


Der erste Fall für Emma Ferrari! Nach der Scheidung von ihrem Mann Korbian, für den es sie vor Jahren von der schönen Amalfi-Küsten nach Himmelsricht an der Donau in Bayern verschlagen hat, hat sich die Endvierzigerin Emma Ferrari ihren Traum verwirklicht: Im Alimentari del Sole verkauft sie italienische Köstlichkeiten für Feinschmecker. Dazu gibt es von ihr und ihrer Mitarbeiterin Anna stets gute Tipps und Rezepte und ein paar nette Worte! Als sie mit Anna und ihrer Freundin Helene und deren Oma Resi auf die Kreditbewilligung zum Kauf der Ladenimmobilie mit Prosecco anstoßen will, kommt ihr Vermieter Roland Seelig heimlich zur Hintertür rein. Der hatte ihr gerade noch gefehlt! Später eröffnet er ihr, dass sie den geliebten Altbau nun doch nicht kaufen könne, weil ihm ein Immobilienentwickler das doppelte biete, der Notartermin am Dienstag müsse wohl abgesagt werden. Emma verwünscht ihn in der Gaststätte, vor den Ohren des halben Dorfes! Sie könne ihn umbringen! Am nächsten Morgen finden sie ihn erschossen in ihrer Kaffeeküche! Als Tatort wird ihr Laden abgeriegelt und sie natürlich nun die Hauptverdächtige. Ob der norddeutsche Kommissar Gieseking, den Fall schnell genug löst, ehe Emma wahnsinnig wird, wagt sie zu bezweifeln. Also hören sie und ihre Freundinnen sich im Dorf um. Siehe da, nicht nur Emma stand mit Seelig auf dem Kriegsfuß!


Eine sympathische Italienerin, die mit beiden Beinen mitten im Leben steht und sich bei aller Liebe zum Genuss, dem Mord an ihrem Vermieter auf den Grund geht. Eigentlich traut sie niemandem aus ihrem Dort so etwas zu, aber sie weiß ja ganz genau, dass a) sie nicht die Täterin ist und b) Roland Seelig einen zur Weißglut bringen konnte. Da das halbe Dorf auch im Schützenverein ist, hätten sie fast alle auch die Gelegenheit zur Tat gehabt, Sofern Seelig sie heimlich in Emmas Laden gelassen hätte. Als Italienerin ist Emma nicht auf den Mund gefallen und so sucht sie mit ihren Mitmenschen das Gespräch, in der Hoffnung so der Wahrheit auf den Grund zu kommen. Oft sind die Menschen gegenüber Fremden, wie dem Kommissar ja viel zurückhaltender, als bei ihren Nachbarn... Dabei wird Emma von ihrer Mitarbeiterin Anna und der jungen Physiotherapeutin Leni, der Tochter der Gastwirte und ihrer Oma Resi unterstützt. Anfangs ist Emma ziemlich verzweifelt über Resis Hartnäckigkeit am Tatort zu bleiben, aber schon bald zeigt sich, dass Resi trotz Rollators unverzichtbar ist.


Humor- und liebevoll nimmt Sabine Steck sowohl die Italiener, die Bayern und die Mallorquiner etwas auf die Schippe, denn alle haben so ihre Eigenheiten. Eins haben sie jedoch gemeinsam: sie müssen etwas essen! Da zeigt es sich, dass Emma und ihr Laden inzwischen unverzichtbar in Himmelsricht sind. Oma Resi und Kater Hugo sind für mich hier die heimlichen Helden.


Tanja Fornaro leiht Emma ihre ebenso energische, wie sympathische und temperamentvolle Stimme. Denn manchmal gehen die Gäule mit Emma durch und so ist auch Tanja Fornaro nicht zu bremsen! Da fällt dann auch schon mal der eine oder andere italienische Satz oder Begriff, die für mich absolut authentisch klingen. Da kommt sofort sommerlich-italienisches Flair auf, so wie ihre Zutaten einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen.


Sympathische Helden, leckeres Essen und ganz schön vertrackte, innerdörfliche Verwicklungen, gepaart mit einer ebenso patenten, wie sympathischen Sprecherin, sind das perfekte Rezept für den Start in eine neue Cosy Crime Reihe! Was bin ich froh, dass in wenigen Tagen die Fortsetzung folgt!


Ich bedanke mich ganz herzlich beim Argon Verlag für mein vergnügliches Reziexemplar!


Hier könnt Ihr reinhören:

https://www.argon-verlag.de/hoerbuch/sabine-steck-moerderische-delikatessen-9783732475940


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